Kronberg/Steinbach/Glashütten (kb) – Was haben ein Handballspiel, die Feuerwehr und eine kommunale Ausschusssitzung miteinander zu tun? Nichts, möchte man meinen, oder alles – so wie am Mittwoch, den 15. November, geschehen. Denn als die Spieler der Männermannschaft des HSG Steinbach/Kronberg/Glashütten die Altkönighalle in Steinbach betraten, um sich für ihr abendliches Spiel gegen Anspach aufzuwärmen, fehlte etwas: das Tor! Dieses war aufgrund eines Bruches beim Schlosser zum Schweißen und sollte, wie vom Handballverein gebeten, rechtzeitig für die Spiele am Wochenende wieder repariert sein. Der Vorstand des Vereines kontaktierte eine Stunde vor dem Spiel verzweifelt Bürgermeister Steffen Bonk, der sich zu der Zeit gerade in einer wichtigen Haupt- und Finanzausschuss (HFA) befand. „Wir haben hier einen sportlichen Notfall“, wurden alle informiert und das Problem geschildert. „Eine Absage des Handballspieles würde eine Niederlage unserer Mannschaft bedeuten.“ Die HFA-Sitzung wurde um 19.45 Uhr unterbrochen, als Bürgermeister Bonk den Schlosser Alexander Wolf anrief, um sich nach dem Status der Torreparatur zu erkundigen. Ein erstes Aufatmen erfolgte, als Alexander Wolf bestätigte, dass die Reparatur abgeschlossen und das Tor jederzeit abholbereit wäre. Während man unter den Ausschussmitgliedern noch rätselte, wie groß so ein Tor denn wäre und wie man es transportieren könnte, ergriff Dirk Hagen, FDP-Stadtverordneter und selbst aktiv bei der Feuerwehr Steinbach, die Initiative und rief Stadtbrandinspektor Dominik Hagen an, der spontan Hilfe anbot und organisierte. Ohne zu zögern machten sich die Feuerwehrleute Baris Bayram und Michael Döge auf den Weg nach Oberursel, um das reparierte Tor abzuholen und es eiligst in die Altkönighalle zu transportieren. Die Spieler der HSG Steinbach waren sichtlich erleichtert und dankbar für die schnelle und effektive Hilfe der Feuerwehr. Mit einer großartigen Leistung auf dem Spielfeld gelang es der Mannschaft dann, sich mit einem überzeugenden 33:21-Sieg gegen Anspach durchzusetzen. „Es ist beeindruckend zu sehen, wie die örtlichen Rettungskräfte nicht nur in Notfällen, sondern auch im Sport zusammenhalten. Das zeigt die starke Gemeinschaft hier in Steinbach“, sagte Jan Ferner, Handballvorstand der HSG Steinbach/Kronberg/Glashütten nach dem erfolgreichen Ende des Spiels.
Die Zuschauer in der Altkönighalle zeigten sich begeistert von der unkonventionellen Rettungsaktion und feierten nicht nur die Handballmannschaft für ihren Sieg, sondern auch die Feuerwehr für ihren unermüdlichen Einsatz, der über die üblichen Aufgaben hinausging.