Kronberg (hmz) – Der Vorsitzende des Geschichtsvereins Kronberg, Rolf Gilgen, zog im Rahmen der diesjährigen Jahreshauptversammlung eine durchaus positive Bilanz. Nach den Aktivitäten und Vorträgen, die auf regen Zuspruch treffen würden, befinde sich der Verein, der aktuell 69 Mitglieder zählt, auf einem guten und richtigen Weg. Die Bedeutung des Vereins zeige sich auch in den Zuwendungen.
Etwa der Spende von Anette Braubach, die zwei Wucherer-Lithographien sowie eine Grafik von „Hoya“ zur Verfügung stellte. Von letzterem sei nichts bekannt und Gilgen hofft, dass aus dem Kreis Kunstinteressierter nähere Angaben zu diesem Künstler gemacht werden können. Mit der Spende des Geschichtsvereins Höchst, der den Kronbergern etliche colorierten Lithographien überließ, sei der Bestand des Archivs erweitert worden. Genauso wie mit Erich Geisels alten Ansichten der Friedrich-Ebert-Straße sowie den Gläsern mit Original-Wappen aus dem Bestand des Vereines „Wellingtonia.“
Verpflichtungen für ihn als Vorsitzenden würden sich durch die Mitgliedschaften im Förderkreis Kreisarchiv und in der Archäologischen Gesellschaft ergeben, die Vorträge und Exkursionen anbieten. „Ein Sorgenkind für uns ist das Museum für Stadtgeschichte auf der Kronberger Burg. Wir können keine Aufsichten stellen, das ist für uns nicht leistbar“, so Rolf Gilgen.
Zudem halte er eine Neugestaltung für erforderlich und er könne sich einen Umzug in Räumlichkeiten in Stadtnähe vorstellen, die von einem anderen Betreiber betreut und etwa im Bereich des Stadtmarketings verortet werden könnten. Er zählte die Aktivitäten des vergangenen Jahres auf, darunter die Vorträge über „Neubronner’s Bio-Drohnen“, den Ehrenbürger Fritz Schulte oder „Kronberg unter dem Hakenkreuz“ mit Prof. Dr. Christopher Kopper. Tilman Ochs hat sein Buch „Kronbergs Auswanderer nach Amerika“ vorgestellt und Stadtarchivarin Susanna Kauffels die Geschichte der „ Cronberger Eisenbahn – 150 Jahre.“ Zuletzt hielt Angelika Rieber einen Vortrag über „Christen jüdischer Herkunft im Hochtaunuskreis.“ Sie ist Vorsitzende des Vereins Projekt Jüdisches Leben in Frankfurt und Mitglied der Kommission zur Geschichte der Juden in Hessen und Autorin.
„Wir planen ein weiteres Treffen mit dem Burgverein, mit dem wir aktuell zum Jubiläum von Kurfürst Schweickardt im kommenden Jahr zusammenarbeiten. Dabei geht es auch um die Zukunft des Museums für Stadtgeschichte.“ Angedacht ist die Bildung einer Arbeitsgruppe zum Thema „Christen jüdischer Herkunft.“ Dazu müssten die noch nicht ermittelten Personen recherchiert werden und auch die Prozesse seit dem 19. Jahrhundert in Kronberg. „Angelika Reiber und Vertreter beider Kirchen wollen die Gruppe durch Beratung unterstützen“, betonte Gilgen.
Die regelmäßigen offenen Treffen in der Taunushalle soll es auch weiterhin geben und über eine Beteiligung beim neuen Format „Rendezvous in Kronberg“ am Sonntag, 14. September, werde nachgedacht. Alle Veranstaltungen würden rechtzeitig publiziert und der Kronberger Geschichtsverein hofft auf reges Interesse.
Die Vorträge des Geschichtsvereins stoßen auf reges Interesse. Fotos: privat