Die Heckstädter erinnern an die Kappelchen-Sanierung, an den verstorbenen Werner Schäfer (rechts) und die weiterer Ehrenamtler, die das Kapellchen pflegen und für Einkehrer offen halten.
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Oberhöchstadt. – Lange Jahre war die kleine Kapelle auf dem Oberhöchstädter Friedhof abgeschlossen und alterte vor sich hin, erinnern sich die Heckstädter. Werner Schäfer wollte das so nicht mehr hinnehmen und erklärte sich bereit, das Kapellchen jeden Morgen für Besucher zu öffnen und abends zuzuschließen.„Auf kurzem Dienstweg“ organisierte er Handwerker, die ehrenamtlich die Kapelle strichen und bemalten, das Dach in Ordnung brachten, den Verputz in Stand setzten und die Kapelle von außen strichen. Das Kreuz über dem Eingang wurde neu vergoldet und selbst die Schrauben der Eingangstür wurden restauriert. Und so steckten Hans-Günther Dinges und Heinrich Eberhard im Jahr 2012 mehr als 100 Stunden Freizeit in die Restaurierung der Kapelle auf dem Oberhöchstädter Friedhof. Ein besonders ergreifender Moment war dann die Segnung der renovierten Kapelle durch die beiden Oberhöchstädter Kirchengemeinden im September 2012. So geschehen bereits 1862 durch Pfarrer Wilhelm Koch, der „am 1. September 1862 die Kapelle auf dem neuen Oberhöchstädter Totenhof weihte“. „Nun muss nur noch die wackelige Gebetsbank getauscht werden“, so Werner Schäfer. Doch woher nehmen? Und so ersteigerte Heckstadt in einer Vorstandssitzung über einen PC gebeugt auf Ebay eine Gebetsbank aus den 60er -Jahren von Ordensschwestern in Osnabrück. Gaby Hildmann setzte sich ins Auto und transportierte sie kurzerhand ins Kapellchen. Komplettiert wurde diese dann noch durch vier Stühle, die der Verein spendete. Und so erfreut das Kappelchen noch heute, frisch herausgeputzt und gut bestuhlt, zahlreiche Besucher zum Gebet oder einfach nur zum kurzen Innehalten. „Dass das so ist, ist dem in Kronberg-Oberhöchstadt ansässigen Betrieb Blumen Ballenberger zu verdanken, der die Kapelle von Anbeginn unentgeltlich mit saisonalem Blumenschmuck ausstattet“, freuen sich die Heckstädter. Um das tägliche Auf- und Abschließen kümmern sich seit dem Tod von Werner Schäfer im August 2015 Lotte Schäfer, Hannelore Biaesch und Bernd Riegel. „Jeder hat da seine Tage“, so berichtet Lotte Schäfer schmunzelnd. „Den Sonntag übernimmt Bernd Riegel, der auch immer das Kerzenwachs der Dauerkerzen auffüllt – wenn es leer ist ruft er mich immer an und sagt, dass der Ölwagen kommen muss. Und dann kommt er vorbei und holt sich bei mir den Nachschub.“ „Das alles ist keine Selbstverständlichkeit, das ist unser liebenswertes Oberhöchstadt“, finden die Heckstädter. „Wir danken unseren ,stillen Helden‘ von Herzen.“ (mw)