Herzliche Worte der Wertschätzung und virtuose Musik beim Geburtstagsempfang für Professor Moosbrugger

Kronberg (pf) – Zu einem festlichen Empfang anlässlich seines 80. Geburtstags am 3. Januar hatte Professor Dr. Helfried Moosbrugger, gebürtiger Österreicher und seit 50 Jahren Wahlkronberger, am Freitagnachmittag Familienmitglieder, seinen Freundeskreis und politische Weggefährten ins lichtdurchflutete Crespo Foyer des Casals Forums eingeladen. Hausherr Raimund Trenkler war dort der erste, der eine Laudatio auf ihn halten durfte.

Er schilderte den Jubilar als herzensguten Menschen, gleichzeitig treuer Kronberger und Grazer, naturverbunden und daher trotz steiler Straßen in der Stadt so oft es geht mit dem Fahrrad unterwegs, ein Familien- und Genussmenschen, der mit Charme und Nachdruck seine Überzeugungen an die Frau und den Mann zu bringen versteht. Für die Kronberg Academy und ihre Freunde sei er ein Glücksfall, betonte Trenkler. Denn nachdem er erstmals im Jahr 1995 beim zweiten Cello Festival einen Gast in seiner Familie aufgenommen hatte, sei das im Laufe der Zeit oft zwei- bis dreimal im Jahr geschehen. Mit bis heute über 50 Musikerinnen und Musikern aus aller Welt sei daraus gleichsam eine Großfamilie geworden. „Auch deine Frau Gislinde hat sich von 2006 bis 2016 bei allen Veranstaltungen gemeinsam mit Ursel Becker als Betreuerin der Hostessen für die Kronberg Academy engagiert bis wir sie 2018 zu Grabe getragen haben“, erinnerte sich dankbar der Gründer und heutige Intendant der Kronberg Academy.

Im Jahr 1996 sei Helfried dem Verein der Freunde und Förderer der Kronberg Academy beigetreten. 2004 wurde er als zweiter Vorsitzender in den Vorstand gewählt, ein Amt, das er bis heute ausfüllt. Mindestens 60 Mitglieder habe er für den Freundeskreis geworben, schätzte Trenkler, darunter im Jahr 2003 Dr. Rainer Stoll, der zwölf Jahre lang als erster Vorsitzender viel Gutes für Academy und Verein bewirkte. Daneben habe er sich auch als Stadtverordneter immer für die Belange der Kronberg Academy engagiert. „Die Kronberg Academy und die Kommunalpolitik brauchen mehr Menschen wie dich, die sich einsetzen und durchsetzen können“, sagte er.

Zwei junge Solisten der Kronberg Academy, der Geiger Elias David Moncado und der Cellist Sebastian Fritsch, spielten anschließend die Passacaglia für Violine und Violoncello von Johan Halvorsen, frei nach Georg Friedrich Händel. Ein Werk, das er besonders schätze, bekannte Trenkler, als er die beiden ankündigte. Ihr Vortrag war hinreißend und virtuos.

„Das ist es, wofür die Kronberg Academy steht“, bedankte sich nach dem begeisterten Applaus der Gäste Professor Moosbrugger und meinte zu Trenklers Worten: „Das war fast zu viel der Ehre.“ Dann berichtete er, warum er mit seiner Familie nach Kronberg gekommen sei. In den 1970er Jahren war er als Psychologe beruflich nach Frankfurt gezogen. Als eine seiner beiden Töchter gesundheitliche Probleme bekam, riet ihr Arzt der Familie, „wenn sie es sich leisten können“, in den Taunus zu ziehen. „Und so sind wir nach Kronberg gezogen, obwohl wir es uns nicht leisten konnten“, erzählte er schmunzelnd. Bereut hätten sie es nie, denn sie fühlten sich in ihrer Wahlheimat gut aufgehoben.

Landrat Ulrich Krebs, der als zweiter Gratulant ans Mikrophon trat, lobte vor allem Professor Moosbruggers jahrzehntelanges kommunalpolitisches Engagement. Er sei sich nie für eine Aufgabe zu schade gewesen, selbst wenn es nur um das Aufhängen von Wahlplakaten oder die Anwesenheit an einem der Informationsstände ging. Die Kommunalpolitik sei ihm neben seiner sehr erfolgreichen beruflichen Karriere an der Universität Frankfurt stets eine Herzensangelegenheit gewesen. „Demokratie fängt ganz unten an“, betonte der Landrat, gerade in der heutigen schwierigen Zeit sei das besonders wichtig.

Bürgermeister Christoph König, der Moosbrugger bereits aus seiner Zeit als Stadtverordneter kennt und schätzt, nannte ihn einen „besonderen Menschen“, glaubwürdig, hartnäckig und überzeugend: „Einer von denen, von denen man mehr brauchen könnte.“ Er jedenfalls wünsche sich, sagte der Bürgermeister, dass sie noch sehr lange gemeinsam Politik für Kronberg machen könnten.

Seit dem Jahr 1997 sei Helfried Moosbrugger Stadtverordneter, konnte Felicitas Hüsing, Vorsitzende des CDU-Stadtverbands, eine bis dahin noch offen gebliebene Frage klären, und er verkörpere alle guten Eigenschaften eines Steinbocks, fügte sie hinzu. Dazu gehören Beständigkeit, Durchhaltevermögen, Hartnäckigkeit und Beharrlichkeit. Ein Herzensprojekt sei ihm stets der Bau des Casals Forums gewesen, das sich für Kronberg zu einem „Kraftfeld der Kunst“ entwickelt habe, zitierte sie den Cellisten Julius Berger. Sie selbst ist nicht nur Stadtverordnetenkollegin, sondern als Vorsitzende der Museumsgesellschaft ebenfalls für die Kunst, insbesondere die der Kronberger Malerkolonie engagiert.

„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von allen“ zitierte Dr. Thomas Rüschen schmunzelnd Karl Valentin, als er in seiner Funktion als amtierender Vorsitzender der Freunde der Kronberg Academy ans Mikrophon trat. Mit seiner Ruhe und Ausgeglichenheit habe Helfried Moosbrugger stets dafür gesorgt, dass die oft lebhaften und kontrovers geführten Diskussionen in den Vorstandssitzungen immer zu einem guten Ergebnis geführt hätten, hob er hervor und versicherte: „Es ist ein großes Glück, dein Vorsitzender sein zu dürfen.“

Kurz hielt sich auch Michael Thonet mit seiner Ansprache, der als Präsident des Club Österreich als letzter auf der Rednerliste stand. „Oh, du musst auch was sagen“, habe er überrascht festgestellt, als er das Programm des Geburtstagsempfangs gelesen habe. Seit über 30 Jahren und von Anfang an, sagte er, sei Professor Moosbrugger Mitglied des Clubs: „Und er hat mich immer wieder angeschubst, etwas Vernünftiges zu machen“, kommentierte er.

Bevor die meisten der Gäste hinüber in den Bechsteinsaal wechselten, um ein hinreißend virtuoses „Barockiges Masterclass-Konzert“ mit Reinhard Goebel und jungen Solisten der Kronberg Academy zu besuchen, ein schon lange ausverkauftes Konzert ausschließlich für Freunde der Kronberg Academy, nahm sich die älteste Cousine des Jubilars, die seit 50 Jahren in Berlin lebt, rasch noch das Mikrophon und erinnerte an gemeinsames Skifahren und Schwimmen mit den Eltern, von denen sie auch das Lesen von Wanderkarten gelernt hätten. Sie habe in Kronberg auch eine Karte in die Hand gedrückt bekommen. „Aber auf der steht noch nicht einmal der Maßstab“, merkte sie verschmitzt lächelnd an.

Für die Kronberg Academy und ihren Freundesverein engagiert sich Professor Moosbrugger mit Herzblut und Überzeugungskraft. Foto: Annette Wittkopf

Beim mitreißend-virtuosen „Barockigen Masterclass-Konzert“ im Bechstein Saal im Anschluss an den Geburtstagsempfang wirkten als erster Geiger in diesem Ensemble Elias David Moncado und als erster Cellist Sebastian Fritsch mit.

Foto: Patricia Truchsess



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