Oberhöchstadt. – Im Stadtgebiet Oberhöchstadt, insbesondere in den Straßen Lärchenweg, Waldstraße, Tannenweg, Lindenweg, Fichtenstraße, In den Dellwiesen und In den Rübgärten, kam es bereits in den Jahren 2004 und 2005 zu einer hohen Zahl an Kellerflutungen. Damals wurde auf Antrag der KfB diskutiert, die Entsorgung des Oberflächenwassers von der 93.000 Quadratmeter großen Acker-und Wiesenfläche von der Abwasserleitung Lärchenweg und Fichtenstraße abzukoppeln und über eine Leitung direkt zum Waldwiesenbach zu führen, um weitere Überschwemmungen zu verhindern. Dieser Vorschlag fand seinerzeit jedoch keine Mehrheit, stattdessen wurde entschieden, „In den Dellwiesen“ eine Rückstauleitung zu legen, die dann auch in 2009 fertiggestellt wurde, erklärt die KfB in einer Pressemitteilung.
Bereits 2010 und auch 2018 habe sich diese Rückstauleitung jedoch als unzureichend erwiesen, Starkregen aufzufangen. In den Jahren 2010 und 2018 kam es in diesem Gebiet wieder zu umfangreichen Kellerflutungen. Daraufhin hat sich 2018 die „Interessengemeinschaft Baumviertel“ zusammengeschlossen und das Gespräch mit der Stadt gesucht, um zeitnah Lösungen für das Problem zu finden. Die KfB hatte aufgrund der Starkregenereignisse im gesamten Stadtgebiet im August 2018 beantragt, einen Bericht zur Kapazität des Abwassersystems in allen drei Kronberger Stadtteilen vorzulegen. Dieser sollte auch die aufgrund des Klimawandels zu erwartenden häufiger auftretenden Starkregen sowie sämtliche geplanten Bauvorhaben im Stadtgebiet berücksichtigen und ökonomisch und ökologisch effiziente Alternativen zu Kanalerweiterungen vorstellen, die insbesondere bei Neubau oder Sanierung angewendet werden können. Außerdem sollte eine nach Dringlichkeit priorisierte und zeitlich festgelegte Planung von Anpassungsmaßnahmen sowie die dazugehörenden Schätzkosten erstellt werden, sollte die Überprüfung ergeben, dass die derzeitigen Kapazitäten unzureichend sind. „Unser Antrag wurde am 13. September 2018 einstimmig beschlossen, jedoch liegt der geforderte Bericht noch nicht vor“, so informiert die KfB-Co-Fraktionsvorsitzende Alexa Boerner. „Da aufgrund des Klimawandels zu befürchten ist, dass in naher Zukunft wieder Starkregenereignisse auftreten, erinnern wir an die Umsetzung des Beschlusses aus 2018 und fragen insbesondere für das Baumviertel in Oberhöchstadt nach, ob und welche Maßnahmen zeitnah umgesetzt werden können, um Schäden durch Überflutungen zu verhindern.“ Hierzu hat die KfB an den Magistrat eine entsprechende Anfrage gestellt. „Wir bitten um Mitteilung, ob bereits eine Entscheidung gefallen ist, das Oberflächenwasser aus dem Außengebiet Fichtenstraße getrennt von der Mischkanalisation abzuführen und eine separate Leitung zum Waldwiesenbach zu verlegen“, erläutert Dr. Heide-Margaret Esen-Baur, Co-Fraktionsvorsitzende der KfB. „Wie uns bekannt ist, müssten hierfür Gespräche mit der Mainova geführt werden, da im Lärchenweg Gasleitungen liegen. Falls solche Gespräche und eine Kommunikation mit der unteren Naturschutzbehörde bereits stattgefunden haben, bitten wir um Mitteilung der Gesprächsergebnisse. Um zukünftige Kellerüberflutungen zu verhindern, sollten entsprechende Maßnahmen baldmöglichst umgesetzt werden.“ (mw)