Roth: „KfB gefährdet notwendigen Umbau des Bahnhofsumfeldes“

Kronberg. – Die Kronberger Real KG mit ihrem Geschäftsführer Frederik Roth nimmt den Antrag der KfB im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt zum Anlass, das Vorgehen der KfB kritisch zu hinterfragen und reagiert damit auf den Bericht im Kron- berger Boten vom 6. Oktober.

Frederik Roth, Eigentümer des Bahnhofsgebäudes, fragt: „Warum versucht die KfB, die bereits beschlossenen Planungen immer und immer wieder bewusst zu hintertreiben? Es ist schon sehr ärgerlich für uns alle, dass Teile der Verantwortlichen in der Kronberger Politik pausenlos versuchen, ein zeitgemäßes, professionelles Umfeld am Bahnhof mit fadenscheinigen Fragen und falschen Argumenten zu verhindern. Diese Teile gefährden die dringend notwendige Entwicklung und damit einen Erfolg des gesamten Bahnhofsbereiches.“

Bereits vor einem Jahr hatt das Stadtparlament der Freiflächenplanung zum Bahnhofsquartier und der Masterplanung von Enzo Enea mit Mehrheit zugestimmt und den Ma-gistrat gebeten, eine integrierte Planung vorzulegen, die die Planung des Büro Enzo Enea und die Planung des Busbahnhofs (Halteflächen, Wegebeziehungen, Dächer der Haltestellen, Fahrradgarage etc.) eng miteinander verzahnt und ergänzt. Im Mai 2022 segnete das Parlament dann auf Basis der 2021-Beschlüsse die fortgeführte Planung (Vorlage 5106/2022) als Grundlage für den Fördermittelantrag nach dem Mobilitätsfördergesetz ab, erinnert Roth. „Auch hatte die Stadtverordnetenversammlung beschlossen, die Masterplanung Enzo Eneas als Grundlage für die weiteren, vertiefenden Planungen im Bereich des Bahnhofsumfelds zu berücksichtigen und, entsprechend den Möglichkeiten, umzusetzen. Das sollte auch die KfB nun einfach einmal zur Kenntnis nehmen und akzeptieren. Das Verhalten der KfB ist weder professionell, noch zeugt es von einem verantwortlichen, demokratischen Verständnis“, führt Roth aus.

Die REAL KG begrüßt das Konzept der Stadt, das die Erneuerung der Stützmauer und unter anderem auch vorsieht, die Bike&Ride-Anlage in die Stützmauer zu integrieren: Die Planungen der Stadt sehen dort, in unmittelbarer Nähe des Platzes und der S-Bahn, in einem ersten Schritt 67 Fahrradstellplätze vor. Roth führt weiter aus: „Die KfB war bereits damals mehrfach mit ihrem Versuch gescheitert, die Umsetzung des ENEA-Konzeptes am Bahnhof zu verhindern und auch damit, dieses mit Alternativplanungen zu behindern. Auch der jetzige KfB-Vorschlag mit der Aufforderung, zumindest Alternativen in der Umgestaltung des Bahnhofsumfeldes zu planen wie den Verzicht auf die geplante Fahrradgarage im Hang und Errichtung von 40-50 sicheren Fahrradabstellmöglichkeiten entlang der Gleise, die Unterbringung aller notwendigen fünf Kurzzeitstellplätze für den Bahnhof in der unteren Bahnhofstraße, den Verzicht auf die fünfte Bushaltestelle und Errichtung von zunächst vier Haltestellen so dass bei Bedarf die Erweiterung auf fünf Haltestellen in späteren Jahren erfolgen kann sowie die Minimierung der Verlegung der Bahnhofstraße und Reduktion der Breite auf das heutige Maß seien Vorschläge, die in klarem Widerspruch zu bereits gefällten zentralen Stadtverordneten-Beschlüssen stehen würden. „Der KfB-Vorschlag zur Minimierung der Verlegung der Bahnhofstraße und Reduktion der Breite auf das heutige Maß ist schlichtweg verantwortungslos, denn er verhindert eine ganz wichtige Maßnahme – die Erneuerung der Bruchstein-Stützmauer an der Bahnhofstraße“, stellt Roth fest. „Die alte Stützmauer ist abgängig und stellt eine Gefahr dar. Sie muss erneuert werden. Die Grünbestände unmittelbar dahinter sind nicht erhaltenswert. Und dies wissen auch die KfB-Stadtverordneten. Die Beseitigung der Gefahr sei laut Roth aber nur möglich, „wenn man im schräg abfallenden städtischen Gelände, oberhalb des Bahnhofsgebäudes den Hang abfängt und eine neue Stützmauer aus Stahlbeton, im Fels verankert, errichtet. Daraus allein ergibt sich bautechnisch bereits eine Verbreiterung entlang der unteren Bahnhofstraße.“ Diese bringe viele Vorteile mit sich, weil die Fahrradgarage untergebracht werden kann, vor dem Bahnhofsplatz damit ein „shared space“ entsteht, die Busse leichter verkehren und Kurzzeitparkplätze und Taxistände vor dem Bahnhofsgebäude entstehen könnten.

Roth ist der Auffassung, dass der von der KfB vorgeschlagene Verzicht auf die geplante Fahrradgarage im Hang und auch ein Verzicht auf die fünfte Bushaltestelle (ohne dahinterliegende B&R- Lösung) kein Ausdruck von Weitsicht und von verantwortlichem Handeln sind: „Dass die KfB nun erneut eine Alternative mit 40 bis 50 Fahrrad-Stellplätzen entlang der Gleise und im Bereich der Umfeldgestaltung von Enzo ENEA in die Diskussion einbringt und eine Erneuerung der Stützmauer im Bereich der unteren Bahnhofstraße für nicht notwendig erachtet, kann nicht nachvollzogen werden. Eine Unterbringung entlang der Gleise ist nicht sicher und führt zu weiteren hässlichen Fremdkörpern auf den Bahngleisen, die sich mit unserem Bahnhofskonzept, der geplanten Umfeldplanung und dem Masterkonzept von Enzo Enea überhaupt nicht vereinbaren lassen“, stellt er fest. „Die KfB-Mitglieder scheinen offen- sichtlich weder die Gesamt-Zusammenhänge in Bezug auf die Sanierung der Stützmauer, noch die des Masterplans von ENEA Landart verstanden zu haben. Auch die langfristige Bedeutung eines ÖPNV-Konzeptes für das Bahnhofsquartier und den damit verbundenen Konsequenzen für unser Kronberg kann ich in den KfB-Ideen nicht erkennen.“ Dabei scheine das „Stellen vordergründiger Finanzfragen“ durch die KfB „allein dem Zweck zu dienen, die Fertigstellung des Bahnhofsumfeldes immer weiter verzögern zu können“. Diesem Verhalten gelte es eine klare Absage zu erteilen. Roth weiter: „Die REAL KG dankt Bauausschuss und Stadtplanung für die kritische Diskussion und für eine deutliche Ablehnung des KfB-Antrages mit 6 Nein-Stimmen und 1 Enthaltung: „Das war gut und richtig, denn die Stadtplanung und auch wir brauchen Planungssicherheit.“ Die KfB müsse damit aufhören, bereits gefasste Beschlüsse pausenlos wieder auf den Kopf zu stellen. „Dafür ist sind das Entrée unserer Stadt und auch das Nutzungskonzept für den alten Kronberger Bahnhof einfach zu bedeutend.“ Roth berichtet: „Ich werde als Bauherr immer wieder gefragt, wann der alte Bahnhof denn endlich fertiggestellt werden kann. Dazu kann ich nur sagen, dass das erst möglich sein wird, wenn die vorliegende Umfeldgestaltung in Gänze beschlossen und umgesetzt worden ist. Die andauernden Störfeuer von KfB und auch von Teilen des Magistrats helfen dabei nicht, sie gefährden mein Projekt und die Planungen von Burgholzer & Trieb beziehungsweise der Stadt Kronberg für Baufeld III und IV. Es bleibt daher sehr zu hoffen, dass die meisten Stadtverordneten diese Verhinderungstaktik erkennen und ihr in der Stadtverordnetenversammlung am 13. Oktober eine klare Absage erteilen.“ (mw)



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