SPD mahnt Standortklarheit für die Feuerwehren an

Kronberg (kb)– Die SPD-Fraktion äußerte sich in einer Presseerklärung zur Situation der Kronberg Feuerwehren, die Respekt und Anerkennung verdienen würden. Die Jahreshauptversammlung habe einmal mehr deutlich gemacht, welche Leistungen die Wehrfrauen und -männer im Ehrenamt erbringen würden: 280 Einsätze waren im abgelaufenen Jahr zu stemmen – fast nicht vorstellbar, dass dies ehrenamtlich geschehe. Neben dem Dank für die Brandschützerinnen und -schützer dürfen dabei auch die örtlichen Betriebe nicht vergessen werden, die dies möglich machen würden. Auch ihnen gelte unser Dank, da sie mit der Freistellung für die Einsätze einen wesentlichen Beitrag zum Brandschutz in der Stadt leisten würden. Sie seien der Garant dafür, dass der Brandschutz mit ehrenamtlichen Kräften gesichert sei und die Stadt hierfür nicht hauptamtlich zu besetzende Stellen vorhalten müsse.

Der Appell von Kronbergs Stadtbrandinspektor Thorsten Nuhn an die Politik sei verständlich und verdiene uneingeschränkte Unterstützung. Anreize wie Betreuungsplätze für die Kinder, bezahlbarer Wohnraum oder Zusatzrente – hier seien die politischen Gremien der Stadt gefordert. Gleiches gelte für den zukünftigen Standort der Feuerwehr, weil die Infrastruktur des Gerätehauses in der Heinrich-Winter-Straße schon lange nicht mehr den Erfordernissen genüge. Ein zeitgemäßer Neubau an anderer Stelle habe erhebliche Auswirkungen auf den städtischen Haushalt und erste Mittel müssten im Doppelhaushalt für die Jahre 2024 und 2025 eingestellt werden. „Deshalb erwarte die SPD-Fraktion, dass der Magistrat in den kommenden Monaten die politischen Gremien umfassend über die Ergebnisse der Untersuchung zur Verlegung des Standorts informiert und die damit verbundenen Auswirkungen auf den städtischen Haushalt darlegt“, so Wolfgang Haas. Es sei zu hoffen, dass die in der Stadtverordnetenversammlung vertretenen Fraktionen diesen unumgänglichen Weg mit breiter Mehrheit mittragen und die planungsrechtlichen Rahmenbedingungen zügig schaffen.

Ein weiterer Punkt seien die von Stadtbrandinspektor Thorsten Nuhn erbetenen Anreize für die ehrenamtlichen Brandschützerinnen und -schützer. Neben den von ihm genannten Punkten seien weitere Vergünstigungen denkbar: Kostenlose Nutzung des Stadtbuses, freier Eintritt im Kino, auf der Burg oder in Museen. All dieses kostet Geld, das im kommenden Doppelhaushalt eingestellt werden müsste. Weil es neben dem herausragenden Engagement der Feuerwehren aber auch noch zahlreiche weitere Menschen in unserer Stadt gebe, die im Ehrenamt zur Lebensqualität oder zur sozialen Integration beitragen würden, bedürfe es hierzu eines abgestimmten Konzepts. Die SPD trete dafür ein, zügig unter Federführung des Bürgermeisters eine Arbeitsgruppe einzurichten, in der Vertreterinnen und Vertreter aus den Rettungsorganisationen, Vereinen und der Politik gemeinsam ein Konzept für eine „Kronberger Ehrenamtskarte“ entwickeln könnten.

Darüber hinaus habe der Appell des Stadtbrandinspektors eines wieder einmal deutlich vor Augen geführt: Die politischen Gremien wären bisher leider nicht in der Lage gewesen, das zentrale Problem der Stadt, nämlich die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, entscheidend voranzubringen. Neben Feuerwehrfrauen und -männern würden auch Erzieherinnen und Erzieher, Altenpflegerinnen und -pfleger auf bezahlbare Wohnungen warten. „Sie alle sind unverzichtbar für eine lebenswerte und sichere Stadt“, so Haas.



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