„Stiftung Spazierengehen“ kehrt in das Rhein-Main-Gebiet zurück

von links: Julia von Opel, Vorstandsvorsitzender Gregor von Opel, stellvertretender Vorsitzender Christoph von Opel, Carlo von Opel, Schriftführerin Deniz Kuloglu, Simone Chen, Schatzmeister Karl-Georg Brech Foto: privat

Kronberg. – Nach 50 Jahren kehrt der gemeinnützige Verein „Stiftung Spazierengehen“ mit der Auszeichnung „Goldener Schuh“ in das Rhein-Main-Gebiet zurück. Spazierengehen hat sich zum neuen Volkssport entwickelt und sogar während des zweiten Lockdowns nochmal an Beliebtheit zugelegt. 45 Prozent der Befragten gaben an, durch Corona häufiger spazieren zu gehen als zuvor. Die Stiftung hat seit 1963 mehr als 40.000 Ehrennadeln für absolviertes Gesundheitstraining als Ansporn und Preis verliehen, gestaffelt nach Leistungen in Form von bronzenen, silbernen oder goldenen Schuhen. 400.000 Menschen haben sich bereits als Teilnehmer registriert und sich mit Freude fit und gesund gelaufen.

Ins Leben gerufen wurde der gemeinnützige Verein durch Herrn Dr. hc. Georg von Opel. Er war Gründungspräsident der Deutschen Olympischen Gesellschaft und brachte den goldenen Plan zum Bau von Sportstätten auf den Weg. Zudem war er vielfacher deutscher Meister im Rudern, Sportverbandsführer, IOC-Mitglied und gründete 1956 die Gesellschaft Kronberger Freigehege für Tierforschung. Seine Zielsetzung zur Stiftungsgründung: Menschen zu mehr Bewegung für Gesundheit in Körper und Geist zu animieren. Diese Botschaft und Motivation hat kein Ablaufdatum und gilt damals wie heute. Es muss gelingen, diesen positiven Aufwärtstrend und das geschärfte Bewusstsein für den positiven Nutzen von Bewegung und Sport zu erhalten. Hier hilft der „Goldene Schuh“.

Die Auswirkungen durch unseren hektischen und stressigen Alltag und den Spagat zwischen Beruf und Familie mit zu wenig körperlichen Aktivitäten und sportlicher Bewegung ist für den Einzelnen teilweise dramatisch, für die Volkswirtschaft sehr teuer.

So gesund ist Spazierengehen

Durch die Bewegung beim Spaziergehen bleibt der Kreislauf in Schwung und das Immunsystem wird gestärkt. Blutgefäße werden geweitet und das Herz trainiert, eine optimale und aktive Prävention von kardiovaskulären Erkrankungen.

Statistisch gesehen bewegen sich 42,2 Prozent der Deutschen nicht ausreichend. Da rangieren wir mit einigen wenigen Staaten ziemlich weit hinten. Weltweit betrug der Anteil der körperlich inaktiven Menschen lediglich nur 27,5 Prozent. Bereits vor der Corona-Krise haben sich laut dem 4. Deutschen Kinder- und Jugendsportbericht rund 80 Prozent der Kinder und Jugendlichen nicht ausreichend bewegt. Sie unterschreiten allesamt die von der Weltgesundheitsorganisation WHO empfohlene Bewegung pro Tag.

Allein diese Fakten sind für den Verein Antrieb genug, sich gemeinsam dieser Situation aktiv anzunehmen und entgegenzuwirken. Bis zu diesem Zeitpunkt haben alle Mitglieder sowie Teilnehmer die Möglichkeit, ihre absolvierten Trainingseinheiten in ein Leistungsnachweisbüchlein einzutragen, um die begehrten Anstecknadeln zu erlaufen. Dies soll sich nunmehr im Zeitalter der Digitalisierung ändern. Eine Bewegungs-App ist in Entwicklung, mit der man seine Ziele individuell und/oder gemeinsam als Gruppe erreichen kann, ein Wettstreit und interaktiver Austausch wird möglich sein. Der Schwerpunkt wird nicht „nur“ auf dem Spazierengehen liegen, obwohl dies die naheliegendste, einfachste und fast für jeden machbare Ertüchtigung ist. Bewegung soll durch die Aktion „Goldener Schuh“ immer belohnt werden, der eigene Körper dankt es und die Stiftung gratuliert mit Auszeichnung!

Bisher hat der älteste Sohn des Gründers, Herr Carlo von Opel, die Stiftung Spazierengehen seit 1971 (50 Jahre!) weitergeführt und übergibt jetzt den Staffelstab an den jüngsten Sohn, Gregor von Opel. Anlässlich der letzten Mitgliederversammlung am 21. Oktober wurde der vierköpfige Vorstand neu gewählt. Vorstandsvorsitzender ist nun Gregor von Opel, stellvertretender Vorstandsvorsitzender ist Christoph von Opel, zum Schatzmeister wurden Herr Karl-Georg Brech und zur Schriftführerin Frau Deniz Kuloglu gewählt. Der neue Vorsitzende hat die Erfahrung aus seiner Tätigkeit für die Olympische Gesellschaft, dass der Breitensport und hier der Jugendsport einer besonderen Förderung bedarf. Als Marathonläufer ist er es gewohnt, auf ein Ziel lange hinzuarbeiten, denn eine Veränderung der trägen Angewohnheit des Bewegungsmangels ist nicht schnell umzusetzen. (mw)



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