Trauer um Gudrun Becker-Schlünder

Trauer um Gudrun Becker-Schlünder, die vergangene Woche unerwartet verstarb.

Foto: privat

Oberhöchstadt. – Die ehemalige AKS-Lehrerin Gudrun Becker-Schlünder ist gestorben und hinterlässt traurige Menschen in Himo/Tansania und in Oberhöchstadt. „Am besten wär’s, wenn ich sterben würde.“ Diesen Satz habe man in letzter Zeit öfter von ihr gehört, so Stefan Hans, Vorsitzender der katholischen Ortskirche St. Vitus in Oberhöchstadt „Das Gehen machte ihr sehr viel Beschwerden, ihre Arthrose in den Fingern nahm ihr lieb gewonnene Freizeitbeschäftigungen wie Musizieren, Zeichnen und Malen.“ Doch Pater Vijay aus der Pfarrei Maria Himmelfahrt im Taunus hielt dagegen, erinnert sich der Vorsitzende an einen Wortwechsel der beiden: „Wir brauchen dir“, sagte er. „Gut“, sagte Gudrun, „wenn du mir brauchst, dann bleibe ich noch.“ Hans weiter: „Nun hat sie doch letzte Woche plötzlich und unerwartet ihre weltliche Bleibe im Alter von knapp 81 Jahren verlassen.“

Vielen Lesern wird Gudrun Becker-Schlünder als Lehrerin der AKS bekannt sein. Für die Oberhöchstädter Katholiken war sie fester Bestandteil in Gottesdiensten und vielen Gremien der Pfarrei. Sie war lange Jahre Vorsitzende des Pastoralausschusses, bis zuletzt Mitglied im Ortsausschuss, gründete die Arbeitsgemeinschaft „Glaubensweitergabe“, betreute mütterlich die ausländischen Priester in Sachen Sprache und Kultur, hielt Vorträge bei Kolping, teilte die Kommunion im Seniorenstift Hohenwald aus und wurde dort schon mal mit „Grüß Gott Frau Pfarrerin“ empfangen. Viele künstlerische Spuren lassen sich noch heute in den von ihr gestalteten Taufbildern, Grußkarten und Vorträgen finden.

Ihr größtes Herzensprojekt aber waren die Kinder in der Paul-Albert-Simon-Schule in Himo/Tansania. „Für die Versorgung und Ausbildung der Kinder in Himo war sie als Vorsitzende des Fördervereins mit Eifer und Freude auf der Suche nach Spenden und fand auch viele Unterstützer“, erzählt Stefan Hans. „Sei es bei den Fördermitgliedern, den Sternsingern, der Empty Bowl-Aktion auf dem Keramikmarkt, dem Benefizkonzert in St. Alban, bei Vorträgen über Himo und bei Einzelpersonen, die ihre Geldgeschenke zu Jubiläen an die afrikanischen Kinder weitergaben. Diese werden Gudrun ganz besonders vermissen.“ Hans abschließend: „Wir trauern mit Gudruns Angehörigen, sind aber gleichzeitig dankbar, dass sie unseren Lebensweg in Oberhöchstadt und Himo ein Stück begleitet und bereichert hat. Möge sie bei Gott eine freundliche Aufnahme und ihre neue Bleibe erhalten.“ (mw)



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