Trauer um Ingo Hemberger

Bevor die Tagesordnung aufgenommen werden konnte, hatte Karin Schneider, die Vorsitzende der Gemeindevertretung, die Pflicht, auf eine traurige Nachricht einzugehen: Parlamentskollege Ingo Hemberger ist im Alter von nur 59 Jahren verstorben.

„Die Nachricht trifft mich – und ich denke uns alle – sehr, gehörte Ingo Hemberger noch bis vor kurzem aktiv unserer Runde an, wenn er auch durch die Krankheit schon einige Einschränkungen hinnehmen musste.

Er hat nach jedem Rückschlag nie aufgegeben, sondern immer wieder auf ärztliche Hilfe vertraut und stand der Krankheit mit starkem Willen und positiver Einstellung gegenüber“, so Karin Schneider. „Aber das Leben fragt nicht, wie wir es gerne hätten, das ist Schicksal.“

Bei Ingo Hemberger sei der Ausdruck „Mitten aus dem Leben gerissen“ leider genau zutreffend: „Ein energischer vitaler Mann, für die heutige Zeit im besten Alter, eine entsprechend junge Frau und eine 13jährige Tochter, die ihren Vater noch lange gebraucht hätte. Ingo war voll berufstätig, als ihn die Krankheit erreichte, und es war seine Entscheidung, in diesem Jahr aus Rücksicht auf sich selbst auszusteigen.“

„Nicht wegzudenken war er bei der SGO, ein Macher, der für seinen Verein alles gab“, so Schneider. „Oftmals kantig und unbequem in der Sache, aber verlässlich und für seine Sportkameraden als Freund nicht wegzudenken. Manches Mal kam er mir wie ein „kleiner Hoeneß“ bei der SGO vor“, schmunzelt Schneider. Er setzte vieles durch, zog früher oft die Fäden im Hintergrund. Erster Vorsitzender wollte er nie werden, aber sein Wort hatte Gewicht. Zuverlässig und freundlich kam er daher. In den letzten Jahren hatte er neben den Fußball-Ambitionen Spaß am Golfsport bekommen und war gerne und früh auf dem Golfplatz unterwegs.

Auch dem Ruf, sich in der Gemeindepolitik zu engagieren und für seine Gemeinde Liederbach etwas bewegen zu können, kam er nach. Er konnte mit seiner Meinung so manche Richtung mitbestimmen, war an vielen Themen interessiert und ein fairer Gesprächspartner. „Ingo Hemberger hat Spuren hinterlassen, die Gott sei Dank nicht verschwinden können“, so Schneider abschließend.

Auch die SGO trauert um Hemberger: Ingo Hemberger war über Jahrzehnte das Gesicht der SGO und prägte durch sein Wirken nicht nur eine Ära im Verein, sondern war für viele Menschen ein Vorbild an Zuverlässigkeit, ehrenamtlichem Engagement und vor allen Dingen Menschlichkeit, heißt es in dem Nachruf des Vereinsvorstands.

Das SGO-Gen wurde ihm praktisch in die Wiege gelegt, waren doch sein Großvater, sein Vater und sein Onkel bereits Vereinsgründer. Ingo verbrachte sein Fußballerleben – mit Ausnahme eines kurzen Gastspieles bei Germania Weilbach – stets bei seinem Heimatverein SG Oberliederbach. Bereits während seiner Spielerkarriere engagierte er sich im Vorstand, in dem er bis zu seiner schweren Erkrankung mit vollem Einsatz mitwirkte. Ingo war der Garant dafür, dass sich seine SGO Ende der 90er Jahre auf den Weg machte, aus den Niederungen der B-Klasse im Jahre 2007 bis in die Verbandsliga Hessen Mitte aufzusteigen.

In der Funktion des sportlichen Leiters schaffte er es immer wieder, Spieler dauerhaft für die SGO zu begeistern und vermittelte allen, dass Vereinsleben weit mehr bedeuten kann und muss, als nur Fußball zu spielen. Nach seiner aktiven Karriere als Spieler war Ingo über viele Jahre in der SoMa und bis zuletzt in der AH der SGO aktiv. Er blieb bis zuletzt immer der Fixpunkt für alle SGOler und wird all seinen Freunden und Wegbegleitern in bester Erinnerung bleiben.



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