Andrea Natschke-Hofmann weiß, wie gutes Seelenfutter geht

Andrea Natschke-Hofmann hat ein Faible für Äpfel – und fürs Backen. Foto: pit

Oberursel (pit). „Kochen und Backen – das ist mein Yoga“, sagt Andrea Natschke-Hofmann mit einem Lächeln, dem man die Leidenschaft für „ihr“ Thema ansieht. Vor kurzem ist etwa 18 Monate nach „Backen aus dem Obstgarten“ das zweite Backbuch der Oberstedterin vom Verlag Thorbecke herausgebracht worden. Es trägt den Titel „Köstlich backen mit Äpfeln“ und ist somit quasi ihrem „Lieblingsobst“ gewidmet: „Ich liebe Äpfel. Sie sind irrsinnig vielfältig.“ Schließlich ließen sie sich nicht nur für Kuchen, Kompott oder Saft verwenden, sondern kämen auch prima als Likör, Marmelade oder Dessert zur Geltung: „Äpfel gehen in allem und alles schmeckt lecker.“ Besonders reizvoll: Jeder kann durch seine bevorzugten Apfelsorten jedem Rezept eine ganz individuelle Note geben.

Dass Andrea Natschke-Hofmann zur Buchautorin geworden ist, ist Folge des Blogs, den sie vor einigen Jahren unter dem Namen „zimtkeksundapfeltarte.com“ ins Leben gerufen hat. „Darin wollte ich einerseits meine Rezepte konservieren und andererseits meine andere Leidenschaft pflegen: das Fotografieren“, berichtet sie. Der Name selbst war im Grunde schnell gefunden: „Zimtkekse standen damals immer auf dem Tisch und die Apfeltarte backe ich seit jeher gerne.“ Die sei nicht nur besonders lecker, sondern auch mit Mürbeteig und Äpfeln recht einfach zuzubereiten. Überhaupt haben Andrea Natschke-Hofmann und – ganz offensichtlich – ihre Fans ein Faible für „einfache Dinge oder Omas Rezepte“, die ohne „Schnörzel“ nachzubacken sind.

Ein insgesamt sympathisches Thema, das in der gesamten Familie Natschke-Hofmann seit langem gepflegt wird: „Mit meinem Mann habe ich von Anfang an gerne und gut gekocht.“ Damals kamen die Freunde in den Genuss der kulinarischen Ergebnisse. Als dann nach und nach die drei Kinder zur Welt kamen, wurden in diesem Haushalt immer häufiger und mehr Süßspeisen zubereitet. Angefangen bei Milchreis mit Apfelmus – „das ist Seelenfutter, das einfach gut tut“ – über Zwetschgendatschi und Muffins bis hin zu Pancakes am Wochenende. Da konnte sich der Nachwuchs freuen, dass die Mutter ganz offensichtlich das Back-Gen geerbt hat: „Mein Vater hatte eine Bäckerei in Frankfurt und selbst im Urlaub musste er jedesmal mindestens eine Käsetorte backen“, erzählt Andrea Natschke-Hofmann vergnügt.

Und dabei ist sie selbst im Grunde gar nicht so eine „Süße“: „Mein Lieblingsessen ist der Sauerbraten meiner Mutter mit Knödeln.“ Und auch der Gedanke an ein frisch gebackenes Bauernbrot mit gesalzener Butter lässt sie ins Schwärmen geraten. „Eigentlich nasche ich überhaupt nicht, weiß aber ein gutes Dessert nach einem guten Essen sehr zu schätzen“, lenkt Andrea Natschke-Hofmann ein.

Dass sie nun ausschließlich über Äpfel schwadronieren durfte, ist ihrem Verlag zu verdanken, der ursprünglich durch ihren Blog auf sie aufmerksam wurde: „Und nachdem sich das erste Buch gut verkauft hat, hat er mich gefragt, ob ich auch als Apfel-Expertin eins verfassen möchte.“ Im vergangenen Herbst begann sie mit Stimmungsbildern im Garten von Freunden. Im Januar kam der heimische Ofen aus dem Glühen gar nicht so recht heraus, denn schließlich mussten die Backwerke für die entsprechenden Bilder entstehen: „Ein wenig saß mir die Zeit im Nacken, aber letztlich ist mir das zweite Buch leichter von der Hand gegangen als das erste.“

Das gemeinsame Kochen und Backen wird in der Familie Natschke-Hofmann auch heute noch gepflegt und die Kinder sind dann häufig mit von der Partie, sofern es ihre Ausbildung zulässt. Allein Tibet-Terrier-Hündin Zari hat das Nachsehen. „Für sie wird nicht gebacken – lieber unternehmen wir mit ihr schöne, lange Spaziergänge.“



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