150 motivierte Kinder sorgen für ein „Sauberhaftes Oberursel“

Mit Zangen „bewaffnet“ transportieren die fleißigen Müllsammler vom Kinderhaus ihren großen Fund auf dem Bollerwagen ab. Foto: Stadt Oberursel

Oberursel (ow). Auch in diesem Jahr sind zahlreiche Oberurseler Kindereinrichtungen dem Landesaufruf zum „Sauberhaften Kindertag“ in der Woche um den 4. Mai gefolgt. Rund 150 Kindergarten- und Hortkinder haben sich mit dem Thema Abfallvermeidung auseinandergesetzt. Ausgestattet mit Zangen und Müllbeutel ging’s los und sie wurden alle sehr schnell fündig.

Stellvertretend für die vielen Teilnehmer berichtet der VzF-Taunus-Hort Oberursel Mitte, dass sich dort die Hortkinder auf verschiedenen Ebenen mit dem komplexen Thema „Nachhaltigkeit“ beschäftigen. In den Osterferien wurde einiges zum Thema „Ernährung“ ausprobiert und vom 3. bis 7. Mai das Thema „Müll“ in den Mittelpunkt gerückt. Zum „Sauberhaften Kindertages“ stellte die Stadt Zangen und Müllbeutel zur Verfügung, so ging es Richtung Maasgrund. Die Kinder säuberten den Spielplatz und die Wege um den Weiher und zogen über den Brunnen in der Königsteiner Straße Richtung Rushmoor-Park. Auch theoretisch lernten die Kinder einiges über Müll: Wie viel Müll wo anfällt, wie viel Grundwasser eine einzige Zigarettenkippe verunreinigt und wie alle Müll vermeiden können. Es entstanden viele Gespräche und Diskussionen mit den Kindern. Besorgt waren sie auch über den vielen „Corona-Müll“ , den sie gefunden hatten. Richtig erschüttert waren sie, als sie am Tag darauf wieder loszogen und alles wieder „vollgemüllt“ sahen. „Wir begrüßen es sehr, dass dieser Tag vom Land Hessen initiiert und von der der Stadt Oberursel beworben und unterstützt wird, und wir freuen uns, regelmäßig daran teilzunehmen“, so Einrichtungsleiterin Johanna Ried.

Ende des vergangenen Jahres erregte die Geschichte von Greta Thunberg die Aufmerksamkeit der Kinder des Kinderhauses. So entstand das Umweltprojekt „Wir retten unsere Erde“. Seit einigen Monaten bearbeiten die Kinder gemeinsam mit zwei Sozialarbeiterinnen in verschiedenen Projektthemen das Thema Umweltschutz. Da kam der „Sauberhafte Kindertag“ wie gerufen. Die Kinderhaus-Kinder sammelten an zwei Aktionstagen in den Wohngebieten Camp King und Rosengärtchen, im nahgelegenen Park, im Wald und auf dem Waldspielplatz. Mit Zangen, Handschuhen und Müllbeuteln von der Stadt machten sie sich motiviert an die Arbeit und hatten großen Spaß am Sammeln. Dieser wurde allerdings oft getrübt. Die Kinder äußerten ihr Unverständnis darüber, warum man Müll einfach so in die Natur wirft. Besonders auffällig waren die Zigarettenstummel rund um Sitzbänke im Park oder auf den Spielplätzen.

Einen besonders großen Fund machte eine Gruppe in der Nähe des Waldspielplatzes. Bündelweise durchnässte Zeitungen lagen im Gebüsch. Die Jungs und Mädchen gaben alles, um den Wald von dieser Verschmutzung zu befreien. Voller Tatendrang packten sie die Bündel in die Müllbeutel, bis sie merkten, dass die Säcke viel zu schwer waren. Kurzerhand holten sie ihren Bollerwagen und transportierten die randvollen Müllsäcke ins Kinderhaus.

Einem Mädchen fiel auf, dass der Spielplatz in ihrem Wohngebiet auch immer „vollgemüllt“ ist. So entschloss sie sich kurzerhand, eine Zange auszuleihen. Nachmittags zog sie mit ihrer kleinen Schwester los, um den Müll auf dem nahegelegenen Spielplatz einzusammeln. Am nächsten Tag stand sie mit drei kleinen Müllbeuteln vor dem Kinderhaus, damit diese für die Aktion mitgezählt werden können. Das Kinderhaus hat sich vorgenommen, unabhängig von Aktionstagen nun regelmäßig Müll sammeln zu gehen.



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