Alle Generationen genießen den Bommersheimer „Tag der Höfe“

Ein Wohlfühlangebot für die ganze Familie finden die Besucher auf der Gemeindewiese der Kreuzkirche. Foto: bg

Oberursel (bg). Der erste Bommersheimer Höfe-Flohmarkt war ein unglaublicher Erfolg. Ganz Bommersheim war auf den Beinen. Strahlende Gesichter überall. Endlich wieder Leben mitten im Ortskern. Bereits am frühen Morgen war auf den Straßen die Hölle los, zeitweilig war kaum ein Durchkommen möglich. Dazu lachte den ganzen Tag die Sonne vom Himmel, goldener Oktober. Zum Abschluss strömten viele Besucher in den Hof von „Weinbau Klein“ um bei Federweißer und Zwiebelkuchen den schönen Tag ausklingen zu lassen. Und alle waren sich einig, dieser erste „Tag der Höfe“ darf nicht der letzte gewesen sein. Der Plan der Organisatorin Marion Rodney, Gründerin der Facebook-Gruppe „Bommersheim Inside“, Menschen miteinander ins Gespräch zu bringen war voll und ganz aufgegangen.

In Bommersheim fehlt es an Treffpunkten, wo Menschen sich zwanglos begegnen können, so die einhellige Meinung von Marion Rodney, Pfarrer Ingo Schütz von der Kreuzkirche und der Caritas-Mitarbeiterin Claudia Solomons. Mit dieser Haltung haben sie überall offen Türen eingerannt. Fast 40 Höfe waren an diesem Tag weit geöffnet. Neben einem überwältigen Angebot an Flohmarkt-Artikeln gewährten sie auch einmalige Einblicke in die alten, liebevoll gepflegten und teilweise vorbildlich restaurierten Gehöfte. Der Flohmarkt erstreckte sich entlang der engen Bommersheimer, Burgstraße und Steingasse bis in die Lange Straße. Ballons an den Hoftoren waren der Hinweis für alle: Hier kann man auf Schnäppchenjagd gehen. Für jeden Geschmack und für jedes Hobby wurde etwas geboten.

Die ersten Händler waren bereits am frühen Morgen, lange vor dem offiziellen Start, unterwegs, berichtete Monika Hoksch. Aber sie blieb hart und öffnete ihren Hof mit dem schönen Garten und den kunstvollen bemalten Blumenbildern, die in den Zaun eingelassen sind, erst um 11 Uhr. Aber dann herrschte sofort Hochtrieb rund um die Flohmarkzeile in allen Höfen. Ein Notenständer fand einen neuen Besitzer, und im Hof von Thorsten Winter wurde eine Tischgruppe original aus 60er-Jahren an einen begeisterten Liebhaber verkauft.

Außer Trödel, Antikem und Kuriosem gab es spezielle Angebote, made in Bommersheim, extra für dieses Ereignis angefertigt. In der Steingasse hatten die Freundinnen Emma und Amelie in stundenlanger Arbeit Tüten mit Leckereien gefüllt, die sie jetzt für einen Euro pro Beutel an ihrem Stand, der mit einem alten Kaufmannsladen dekoriert war, verkauften. In all dem Gewimmel und Gewusel auf den engen Gassen waren der Kirchhof hinter der katholischen Kirche und die Gemeindewiese der Kreuzkirche ideale Ruheinseln für die vielen Familien mit Kindern. Die Fördervereine der Kreuzkirche und ihrer Kita hatten eine himmlische Verpflegungsstation mit leckeren kulinarischen Angeboten organisiert. Auf dem großen Gelände gab es für die Kinder viel Platz zum Spielen und Toben, während die Eltern den „Flohmarkt rund ums Kind“ unter die Lupe nahmen und Einkäufe tätigten. Auch die Bücherei locke Leseratten mit einem vielfältigen Angebot.

Auf dem ehemaligen Kirchhof zwischen dem Gemeindezentrum St. Aureus und Justina und der schönen Barockkirche, die an diesem Tag Stöbern, geöffnet war, informierte die Caritas über ihre Pläne und Projekte für Bommersheim, etwa den Gemeinschaftsgarten an der verlängerten Wallstraße. Dort geht die Arbeit gut voran. Auf der großen Wiese hinter der Kirche gab es Spielangebote für Kinder. Die Pfadfinder vom Stamm der Grauen Bären sind seit einiger Zeit in Bommersheim zu Hause, im ehemaligen Clubhaus des Taunusklubs in der Geschwister-Scholl-Straße, wie der Vorsitzende des Fördervereins Jonathan Guggenbichler berichtete. Sie hatten eine Feuerschale aufgebaut und Stockbrote vorbereitet, dazu erklang zünftige Musik, Pfarrer Ingo Schütz griff gekonnt die Saiten seiner Gitarre.

Neben ihrem Hoflädchen präsentierte Annette Hetterich frisches Obst und Früchtestangen, mit Schokolade umhüllt, die ihr förmlich aus der Hand gerissen wurden. Vor dem im Sommer eröffneten Eisladen bildete sich eine lange Schlange, ebenso wie vor dem Waffelstand der Physio-Praxis im ehemaligen Kaufhaus Burckhardt. Ein großer Anziehungspunkt war der Verpflegungsstand auf dem Gelände vor dem „Grünen Baum“ organisiert vom Team des Gambrinus. Viele nutzten die einmalige Gelegenheit, sich mal wieder wie früher im Hof der traditionsreichen Gaststätte, die es schon lange nicht mehr gibt, niederzulassen.

Einziges Manko an der rundum gelungenen Veranstaltung war die Verkehrssituation. Bei einer Neuauflage sollte die enge Bommersheimer Straße ab Wallstraße über die Burgstraße bis zur Kalbacher Straße für den Autoverkehr gesperrt werden, um für die nötige Sicherheit der vielen Besucher zu sorgen.

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