Oberursel (js). Die Planung stand, die Einzelheiten waren so weit geklärt, Fördergeld eingeplant, eigentlich hätte die Sanierung der unteren Altkönigstraße zwischen Marienstraße und Pfarrer-Hartmann-Haus am Eingang der elegant geschwungenen Kurve in diesem Jahr beginnen sollen. Die Mittel in Höhe von rund 410 000 Euro sind im Haushalt 2022 zu etatisieren, so steht es im Beschlussvorlag für das Stadtparlament. Nur Fördermittel nach dem Hessischen Mobilitätsfördergesetz (MobiFöG) müssten noch beantragt werden, kalkuliert wurde bisher mit 143 000 Euro aus Landesmitteln. Im Sachbericht heißt es, die Erneuerung der Verkehrsflächen im genannten Bereich sei „dringend notwendig“.
Jetzt erst mal doch nicht, der Bau-, Umwelt- und Klimaausschuss kam kurzfristig zu einer anderen fast einstimmigen Meinung, woraufhin der Magistrat seine Beschlussvorlage zu Beginn der Sitzung zurückzog. Die Straße ist zwar immer noch ein wenig holprig und ein Flickenteppich, die Sanierung könne aber noch aufgeschoben werden, so die einhellige Meinung. Denn um ans Fördergeld ranzukommen, müsste die Stadt bei der Planung ein wenig umdenken. Neue Richtlinien zum Mobilitätsfördergesetz, die ungefähr gleichzeitig mit dem Planungsantrag erlassen wurden, verlangen andere Voraussetzungen für einen positiven Bescheid. Gefördert werden sollen Projekte dann, wenn sie den Fuß- und Radverkehr in den Vordergrund stellen, beim Altkönigstraßenbeispiel müssten dann etwa Parkflächen im seitlichen Streifen wegfallen. Das kam im Ausschuss bei der Mehrheit gar nicht gut an, die Stadt wollte den etwa zwei Meter breiten Parkstreifen mit etwa 13 Stellplätzen erhalten und ihn durch drei Grüninseln gliedern. Auf der Prioritätenliste des BSO bei der Straßensanierung bleibt das Teilstück weit oben, Beginn ist aber erst später, das mögliche Fördergeld soll nicht leichtfertig verschenkt werden.