Oberursel (ow). Die Stadtverordneten der CDU und viele interessierte Bürger besuchten im Rahmen der Ferienfraktion den Oberurseler Stadtwald an der Hohemark. Unter der Führung von Luis Kriszeleit, Forstingenieur und Wildtierbiologe, gewannen die Abgeordneten Eindrücke von der aktuellen Situation der Fichtenbestände des Waldes: Die Bäume, die durch Trockenheit und Hitze in den vergangenen Jahren geschwächt sind, werden akut von Borkenkäfern befallen, sodass sie gefällt werden müssen.
Kriszeleit erklärte, wie Borkenkäfer leben und auf welche Weise sie die Bäume schädigen. Es sei gerade schwierig, das gefällte Holz wirtschaftlich zu vermarkten, da die Märkte für alle Qualitätsstufen des Holzes eingebrochen sind. Der Oberurseler Fichtenbestand werde bei gleichbleibender Witterung und Käferbefall in den nächsten Jahren komplett einbrechen. Kriszeleit erläuterte aber, dass eine Wiederansiedlung möglich sei, die Widerstandsfähigkeit der Fichte wie auch anderer Bäume im Stadtwald, die ebenfalls von artspezifischen Käfern befallen werden, allerdings vom Mischverhältnis der Baumarten abhänge. Die Forstwirte hoffen daher auf eine natürliche Ansiedlung neuer Bäume auf den gerodeten Flächen durch die Bäume der umliegenden Waldstücke.
Während derb Erläuterungen durch Kriszeleit konnten die Stadtverordneten auch einem Harvester, der gängigen Maschine zur Holz-ernte, zusehen. Das große Interesse der Bürger und die vielen Fragen rund um den Wald und die Forstarbeit, die Kriszeleit gestellt wurden, machten deutlich, dass der Stadtwald ein großes Anliegen der Oberurseler ist. Den Stadtverordneten der CDU ist es wichtig, ihn zu erhalten, auch in seinem Artenreichtum. Eine Maßnahme hierfür ist etwa eine waldschonende Jagd. Hier bestehe, so Kriszeleit, Nachholbedarf, denn durch aktuelle Überpopulationen nehme die Anzahl junger Bäume mit Bissschäden zu. Eine Neustrukturierung der Jagdpachten sei daher in Arbeit.
Luis Kriszeleit erläutert den Waldbesuchern die Probleme des Borkenkäferbefalls nach zwei trockenen, heißen Sommern und erklärt die Arbeit eines Harvesters. Foto: Köhler