Feuerwehr und BSO-Forstteam stimmen Technik aufeinander ab

In einer gemeinsamen Übung im Oberurseler Stadtwald proben Feuerwehr und Forstteam die Zusammenarbeit. Foto: Feuerwehr Oberursel

Oberursel (ow). „Aufgrund des Klimawandels verändern sich die Einsatzschwerpunkte der Feuerwehren der Stadt Oberursel und der umliegenden Gemeinden. Wald- und Vegetationsbrände werden zunehmen. Dies erfordert adäquates Material und Einsatzfahrzeuge“, teilt Erster Stadtrat Jens Uhlig mit. Stadt-brandinspektor Valentin Reuter und der Bereichsleiter Forst- und Jagdwesen des BSO, Luis Kriszeleit, wollen aus diesem Grund die Zusammenarbeit stärken und Synergieeffekte nutzen. Deshalb wurden bereits die ersten gemeinsamen Übungen durchgeführt, um Material, Personal und Einsatzfahrzeuge zu testen.

Das vor kurzer Zeit in Dienst genommene Spezialfahrzeug zur Waldbrandbekämpfung, der Unimog TLF Waldbrand, wurde im Wald und auch im unwegsamen Gelände mit Absicherung des BSO-Forstschleppers getestet. Bei der gemeinsamen Übung ging es vor allem darum, den künftigen Maschinisten, das Fahrzeug, den Wald und die möglichen befahrbaren Wege (Rückewege) besser kennenzulernen sowie die Grenzbereiche des Fahrzeugs auszuloten. Der Forstschlepper des BSO diente als Vorausfahrzeug, um die Teststrecke von Ästen und Baumstämmen mit dem Rückekran freizuräumen. Auch im Ernstfall ergänzen sich beide Fahrzeuge optimal, da der Schlepper den Weg ins unwegsame Gelände vorbereiten kann und somit Einsatzgeräte nicht mühselig von Hand in unwegsames Gelände gebracht werden müssen.

Bei der gemeinsamen Übung wurde auch das Bergen von Einsatzfahrzeugen mithilfe der Seilwinden des Forstschleppers geübt, damit im Einsatz alle Handgriffe sitzen. „In der Vergangenheit war das immer mal wieder notwendig geworden, aber da können wir auf die Forstabteilung und ihr Spezialgerät zählen“, erläutert Reuter. Außerdem tauschten sich Forst und Feuerwehr über Werkzeuge und andere Einsatzmittel aus. So hat sich das Forstteam entschlossen, Waldbrandrucksäcke für mögliche Entstehungsbrände anzuschaffen und diese im Sommer einsatzbereit mitzuführen. „Wir haben der Feuerwehr nun auch eine abgesprochene Übungsstrecke vorbereitet, auf der die Einsatzfahrer auch ohne unsere Unterstützung üben können“, so Kriszeleit. Die Waldbesucher werden darauf hingewiesen, dass in den nächsten Wochen Übungsfahrten im Oberurseler Stadtwald stattfinden.

Für die Ersatzbeschaffung des jetzigen Forstschleppers des BSO ist wieder ein Forstspezialschlepper mit Rückekran und Seilwinden geplant. Die zukünftige Maschine soll zudem ein Schnellwechselsystem für verschiedene Anbaugeräte erhalten, damit sie noch vielseitiger einsetzbar ist und den veränderten Herausforderungen im Klimawandel gerecht werden kann. Reuter unterstreicht die Notwendigkeit der Spezialfahrzeuge: „Extreme Wetterereignisse wie Sturm, Starkregen, Trockenheit und Hitze werden weiter zunehmen und somit auch das Risiko der Waldbrandgefahr.“

Kriszeleit stimmt zu: „Wir müssen immer mehr Verkehrssicherungsfällungen aufgrund von Trockenschäden vornehmen. Hierfür ist ein Forstspezialschlepper essenziell, um diese gefährlichen Arbeiten sicher durchzuführen. Das ist eine Art Lebensversicherung für die Forstwirte des BSO.“ Das Gerät kann darüber hinaus auch im Winter nach Sturm und Schneebruch die Verkehrssicherheit für Waldbesucher wiederherstellen. Bei der neuen Maschine soll weiterhin auch ein Augenmerk auf die Wege- und Grabenpflege sowie auf die Pflege der geplanten Regenrückhaltebecken gelegt werden. „Bei Starkregenereignissen kann man mit dem Schnellwechselsystem eine Baggerschaufel montieren, um in einem Hochwassereinsatz zu agieren“, so Kriszeleit.

Der Bereichsleiter Forst- und Jagdwesen und der Stadtbrandinspektor sind einig: „Die Technik muss den aktuellen Gefahren und Notwendigkeiten angepasst werden – Feuerwehrfahrzeuge und Forstgerät müssen aufeinander abgestimmt werden.“ In Zukunft soll die Zusammenarbeit weiter verstärkt werden.



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