Oberursel (gw). Dass die Mitglieder des Fußballvereins Stierstadt (FVS) ihre Jahreshauptversammlung zum ersten Mal in ihrer Clubgeschichte im großen Sitzungssaal des Oberurseler Rathauses abgehalten haben, ist den besonderen Maßnahmen geschuldet, die die Corona-Pandemie verursacht hat.
Nur in den großzügigen Räumlichkeiten, in denen normalerweise das Parlament über die Geschicke im Taunusstädtchen entscheidet, konnten die Hygienebedingungen hinsichtlich der aktuellen behördlichen Vorgaben eingehalten werden. Im Clubhaus des FVS neben den Stierstädter Sportplätzen wäre dies nicht möglich gewesen, und eine Versammlung im Rahmen einer Videokonferenz wollte der Vereinsvorstand seinen Mitgliedern nicht zumuten.
Exakt 484 Mitglieder sind es derzeit, und der FVS ist stolz darauf, dass davon 280 in den verschiedenen Altersklassen der Jugendmannschaften kicken. Dies ist allerdings aktuell nur in extrem eingeschränkten Maße im Trainingsbetrieb der Fall und auch nur für jene Jugendliche, die den 15. Geburtstag noch vor sich haben. Alle älteren Fußballer befinden sich als Folge des Coronavirus schon lange im Lockdown.
Diese für aktive Sportler sehr unbefriedigende Situation ist bei der Jahreshauptversammlung auch in den Geschäftsberichten aus allen Abteilungen deutlich zum Ausdruck gekommen. Verbunden mit der Hoffnung, dass spätestens mit dem Beginn der Saison 2021/22 am 1. Juli wieder zum gewohnten Trainings- und Spielbetrieb zurückgekehrt werden kann.
Nachdem der Hessische Fußballverband den Abbruch der Saison 2020/21 beschlossen hat und dadurch Auf- und Abstiege ausgesetzt worden sind, wird die 1. Mannschaft des FVS auch in der kommenden Spielrunde wieder in der Gruppenliga Frankfurt/West starten – zum Zeitpunkt des Abbruchs steht sie nach zwölf Spielen mit zehn Punkten auf Tabellenplatz 14 – und die Reserve in der Kreisliga A Hochtaunus – mit 13 Punkten aus acht Spielen auf Rang fünf.
Zu Recht besonders stolz ist der Verein auf seine Nachwuchsarbeit. In den vergangenen drei Jahren ist diese Abteilung unter der Regie von Michael Haas um 25 Prozent gewachsen, und auch die sportlichen Erfolge können sich sehen lassen. Die B-Junioren sind 2020 in die Gruppenliga aufgestiegen, und die C-Jugendlichen hatten im Frühjahr 2020 als Regionalmeister im Futsal an den Hessenmeisterschaften teilgenommen. Außerdem haben acht Übungsleiter ihre Trainer-Lizenz erworben, und für die Bambini ist eine Ballsportgruppe mit einem Klein-Feld ins Leben gerufen worden.
In den Zeiten des sportlichen Lockdowns haben Stierstadts Fußballer ihre handwerklichen Fähigkeiten entdeckt und das Vereinsheim renoviert. Heizung, Duschen und Umkleideräume erstrahlen in neuem Glanz, das Dach wurde erneuert und die Fassade gestrichen. Als nächstes stehen die Renovierung des Gastraums im Clubhaus sowie die Erneuerung der Flutlichtanlage am Kunstrasenplatz auf der Agenda.
Bei den anstehenden Vorstandswahlen haben die Mitglieder auf Kontinuität gesetzt: Stephan Leber ist als Vorsitzender ebenso bestätigt worden wie Marco Hentsch-Sulzbach als Spielausschussvorsitzender, Andreas Henkel als Vorsitzender des Vergnügungsausschusses sowie Carolin Fleck als Schriftführerin.
Neuer stellvertretender Vorsitzender ist Stephan Parnet, der sein bisheriges Amt als Erster Kassierer an Achim Zerfass abtritt. Der ehemalige Vize-Vorsitzende Werner Fuchs tritt nach jahrelanger Vorstandsarbeit seinen wohlverdienten Ruhestand an, und den Vorstand komplettiert Martin Brötz als neuer Jugendleiter und Nachfolger von Michael Haas.