Gerhard Hohmann weiß, wo in Oberursel die Post abgeht

Michael Boldt, Geschäftsführer des Hochtaunus Verlags (links) und Erwin Beilfuss vom Geschichtsverein (rechts) gratulieren dem Gewinner Gerhard Hohmann. Foto: ach

Oberursel (ach). Großes Glück hatte Gerhard Hohmann, als Gewinner beim Stadträtsel gezogen zu werden, denn die Zahl der richtigen Einsendungen war beim Februar-Rätsel so groß wie seit Jahren nicht. Gefragt war nach dem dritten Postamt in Oberursel. Und selbst wer keine Ahnung von der Postgeschichte der Stadt hat, erkannte doch das markante Gebäude, an dem jeder immer wieder mal vorbeikommt. Nach kürzerem oder längerem Nachdenken war klar: Es ist das Gebäude an der Ecke Oberhöchstadter Straße/Lindenstraße, das heute eine Arztpraxis beherbergt.

Der Gewinner musste gar nicht erst lange nachdenken. „Ich bin hier aufgewachsen und hatte das Glück, in der Schule sehr guten Heimatkundeunterricht zu genießen“, sagt Gerhard Hohmann. Sein Lehrer war Reinhard Michel, der selbst in der Heimatgeschichte forschte und es vorzüglich verstand, seine Schüler dafür zu begeistern. Auch Gerhard Hohmanns Interesse an Oberursels Vergangenheit wurde dadurch geweckt. Hinzu kam, dass er in der Nachbarschaft von Rolls-Royce aufgewachsen ist und dort Oberurseler Industriegeschichte hautnah erlebt hat. Auch im Camp King sei er zeitweise ein und aus gegangen, erzählt der Gewinner, und er habe guten Kontakt zu den Amerikanern gehabt. Befreundet ist er seit Kindesbeinen mit Helmut Hujer, der sein Schulkamerad war und heute im Verein für Geschichte und Heimatkunde aktiv ist. Doch selbst ist Gerhard Hohmann nicht Mitglied geworden. „Allerdings habe ich großes Interesse an den Veranstaltungen des Vereins und bin oft und gerne dort zu Gast“, sagt er. Umso mehr freut er sich über den Gewinn, eine CD mit den digitalen Mitteilungen des Vereins von 1962 bis 2018.

Er habe schon häufig am Stadträtsel des Geschichtsvereins in der Oberurseler Woche teilgenommen und sei glücklich, endlich der Gewinner zu sein. Heimatkunde versteht er ebenso wie Erwin Beilfuss, der den Gewinn überreichte, als Gegengewicht zur Globalisierung: „Nur wer die eigenen Wurzeln kennt, kann offen und unvoreingenommen über den Tellerrand hinausgucken.“



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