Nicolas Regardec ist der, der „mit dem Licht schreibt“

Dr. Klaus Ziganke alias Nicolas Regardec zeigt zehn großformatige Fotografien in der Taunus-Sparkasse. Foto: fch

Oberursel (fch). Die Kunden der TaunusSparkasse am Epinay-Platz können ihre Bankgeschäfte bis zum 10. Januar 2020 mit einem Kunstgenuss aufpeppen. Dazu müssen sie nur ihren Blick vom Schalterraum hoch auf die Empore richten. Dort zeigt der Oberurseler Hobbyfotograf Dr. Klaus Ziganke unter seinem Künstlernamen Nicolas Regardec zehn großformatige Fotografien aus seinem umfangreichen Oeuvre.

An den Wänden der Taunus-Sparkasse zu sehen sind vor allem Fotos aus der Oberurseler Altstadt und der Stierstädter Wiese, aber auch Momentaufnahmen aus „dem richtigen Leben“ wie eine junge Mutter, die ihr Kind im Buggy durch den tiefen Schnee schiebt. Zu den bevorzugten Motiven des Fotografen gehören Landschaften und Stadtansichten. „Bei mir rangiert die Motivauswahl vor den fototechnischen Fragen“, erklärt der fotografische Autodidakt. Schon als Jurastudent gehörte das analoge Fotografieren und Filmen zu seinen liebsten Freizeitaktivitäten.

Heute ist der Oberurseler ein Fan der Digitalfotografie. Mit ihr einher gegangen ist eine wesentliche Erleichterung gegenüber der analogfotografischen Bildherstellung. Geblieben ist die Leidenschaft für das „Schreiben mit Licht“. Akzente setzt Nicolas Regardec gern auch einmal bewusst mit einer Unschärfe des Bildes. Sie dient ihm als Gestaltungs- und Ausdruckselement. „Ich möchte vor allem herausarbeiten, was mich veranlasst hat, das jeweils Gesehene aufzunehmen, um es mit dem Betrachter zu teilen.“ Dabei nimmt er in Kauf, dass eine Fotografie selten eine rein objektive Reproduktion des Sujets ist. Was sie bei ihm auch nicht sein soll. An seinen Aufnahmen nimmt er keine Änderungen mehr vor. Dadurch ist die Spontanität und Individualität auf seinen Fotos am besten gewahrt, wie er findet.

Recardec fotografiert in der Region und in der Ferne „für sich selbst“. Seine Aufnahmen gliedert er in drei Kategorien: Die rein fotografischen Abbildungen der Motive, bei denen das Abgebildete auch das Thema des Fotos ist. Die arrangierten Fotos, bei denen das Motiv von ihm zusammengestellt und dann fotografiert wird. Und die allegorischen Fotos, bei denen die Motive für einen von ihm dahinter gesehenen, abstrakten Begriff stehen. Da alle drei Kategorien mit dem Buchstaben „A“ beginnen, spricht Nicolas Regardec von „3-A-Fotografien“.

Den Besuchern soll sich beim Betrachten der Fotos eine Welt voller Schönheit, Lebendigkeit und zugleich morbidem Charmes eröffnen. Der gebürtige Berliner sagt zu seinem klangvollen Pseudonym Nicolas Regardec: „Mein Pseudonym ist zum einen eine Referenz an meinen Vornamen Klaus und zum anderen an die historischen, bretonischen Krimis von Jean-Luc Bannalec.“

Jedes seiner Fotos erzählt eine andere Geschichte, die der Fotograf „mit Licht schreibend“ auf der Speicherkarte seiner Mittelklassekamera gebannt hat. Dabei kommt der Kamera die Funktion eines Aufzeichnungsgeräts zu, das der Fotograf zu Gestaltung seines Bildes mittels „gestaltendem Blick“ kreiert. Wer sich in eins der Fotos verliebt und es sich selbst oder einem anderen schenken möchte, kann es mit Signatur des Künstlers erwerben.



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