Ochs und Engel für die Orscheler Adventspyramide

Oberursel (gt). Wenn auch in diesem Jahr erneut kein Weihnachtsmarkt oder Weihnachtsdorf stattfindet, spendet in der dunklen Jahreszeit vielleicht die beleuchtete Weihnachtspyramide am Homm-Kreisel etwas Trost. Sie hat zwei neue Figuren bekommen, die erstmals in der Öffentlichkeit zu sehen waren, als sie traditionell am Donnerstag vor dem ersten Advent eingeschaltet wurde.

Die Weihnachtspyramide am Homm-Kreisel gibt es seit 1997. Damals beauftragte der Autohändler Heinfried Zöller den Oberurseler Künstler und Bildhauer Hendoc, Entwürfe für lebensgroße Krippenfiguren zu gestalten. Der damalige Vorsitzende des „Bunds der Selbständigen“ – heute fokus O. –, Hans-Jürgen Wohlleben, setzte sich dann dafür ein, dieses Projekt bekannt zu machen und konnte die ersten Geschäftsleute für die Umsetzung gewinnen. Schaut man einen der Hirten genauer an, sieht man sogar, dass Wohlleben als Vorlage für die Figur diente.

Viele bekannte Oberurseler, Geschäftsleute und große Firmen haben sich seitdem beteiligt. Der fokus O., die in dem Forum der Selbstständigen organisierten Handwerker und die Stadt Oberursel sorgen dafür, dass die Pyramide jedes Jahr aufgebaut wird. Die Handwerker packen dabei gemeinschaftlich an, hegen und pflegen die Figuren und kümmern sich während der ganzen Adventszeit um die Beleuchtung.

Im Jahr 2012 kam der Esel als Figur dazu. Seitdem erzählt der ehemalige Vorsitzende des fokus O., Michael Reuter, wie gerne er einen vierten Engel und einen Ochsen hätte, um die Figurensammlung zu vervollständigen. In diesem Jahr hat er dieses Vorhaben selbst in die Hand genommen und den Engel gespendet, dessen Hände von Hendoc in Form einer Raute geschnitzt wurden - eine Erinnerung an die Ära Angela Merkel und passend zur Parteizugehörigkeit des Spenders.

Aber damit nicht genug, Reuter hat auch seinen Gartennachbar Jürgen Ochs motiviert, zusammen mit seiner erweiterten Familie die letzte Figur und somit den gewünschten Ochsen zu spenden. Damit ist sogar der Aufbau der Pyramide etwas komplizierter geworden, denn der Ochse ist so schwer, dass er im Gegensatz zum Esel nicht von zwei Personen getragen werden kann sondern er muss anderweitig in Position gehoben werden. Viele Mitglieder der Familie Ochs waren auch zur Einweihung gekommen.

Lob gab es für den Künstler Hendoc auch dafür, dass er sich bei der Erschaffung der Figuren außerhalb seines normalen Arbeitsfelds bewegt, da er sonst eher abstrakt arbeitet.

Die stellvertretende Vorsitzende des fokus O., Claudia Kaczinski, freut sich über die neuen Figuren und hofft, dass trotz der Absage des Weihnachtsmarkts die Oberurseler dem Einzelhandel in der Stadt während der Adventszeit treu bleiben.

Gerüchteweise könnte es im kommenden Jahr doch noch eine weitere Figur geben, ebenfalls von Michael Reuter angestiftet. Sein Klassenkamerad Heinz Wentzell, dessen Tochter eine bekannte Gaststätte in der Altstadt in achter Generation betreibt, hat eine dazu passende Figur in Aussicht gestellt, die zu der Frage führt, ob im nächsten Jahr ein Schwan über die Pyramide fliegen wird.

Michael Reuter (l.) und Mitglieder der Familie Ochs sind als Spender stolz auf den neuen Ochsen und auf den „Rauten-Engel“ links oben, die die Weihnachtspyramide ergänzen. Foto: gt



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