Pfandringe an Oberursel Mülleimern

Oberursel (ow). Sie leisten einen Beitrag zum Umweltschutz und ersparen manchen Menschen die Demütigung, in öffentlichen Mülltonnen zu wühlen: Pfandringe. Zehn Stück der funktionalen Flaschenhalter des Designers Paul Ketz wurden nun testweise an öffentlichen Mülleimern in der Innenstadt angebracht – vom Bahnhof bis zur Bleiche. Pfandflaschen sollen hier einen sicheren Abstellort finden, damit sie nicht entsorgt werden. Landen die Getränkebehälter im Abfall, sind sie dem Recycling-Kreislauf entzogen, der Wertstoff würde sie fälschlicherweise verbrennen und es würde mehr CO2 ausgestoßen als notwendig. Gleichzeitig wird es Menschen einfacher gemacht, Pfand einzusammeln, ohne sich argwöhnischen Blicken auszusetzen.

„Toll, dass wir die Pfandringe im Rahmen des Förderprogramms ‚Zukunft Innenstadt‘ anschaffen konnten. Aus der Politik und von den Bürgern hat es immer mal Anfragen in diese Richtung gegeben,“ freut sich Bürgermeisterin Antje Runge Pfandflaschen im öffentlichen Raum sind seit Jahren ein Thema in deutschen Städten und Gemeinden. Neben dem Pfandring gibt es ähnliche Konstruktionen wie Kisten oder Abstellkörbe. Es gibt aber auch private Initiativen wie beispielsweise „Pfand gehört daneben“. Hier werben Getränkehersteller, Unternehmen und Unterstützer dafür, dass Pfandflaschen aus den bereits aufgeführten Gründen nicht „in“, sondern eben „neben“ Mülleimer zu stellen sind. Der Pfandring schließt hier eine kleine Lücke zum guten Ziel. Die Stadtverwaltung unterstützt es, dass Pfandflaschen im Recyclingkreislauf bleiben, hat aber auch ein Interesse daran, dass Flaschen und Dosen nicht neben den Abfallkörben landen. Sollten diese nicht umgehend eingesammelt werden, besteht die Gefahr von Scherbenbildung oder herumfliegenden Plastikflaschen im Stadtgebiet. „Die Idee, Flaschen gezielt zu recyceln, ist einfach, der Nutzen für die Umwelt groß. Die Pfandringe sind ein weiterer Schritt, Oberursel nachhaltig zu gestalten“, so Runge.

Die Idee ist ökologisch und sozial sinnvoll aber dennoch gibt es einen Haken. Die Pfandringe werden oft nicht richtig benutzt. Statt Flaschen stecken dann Pappbecher und zerknüllter Müll in den Öffnungen. Das kann für die Reinigungskolonnen ein Mehraufwand sein und ist nicht schön anzusehen. „Deswegen haben wir uns für einen Test in einem begrenzten Gebiet entschieden und werden die Erfahrungen nach einem Jahr reflektieren“, erklärt Verena Herzberger vom Projektsteuerungsteam „Zukunft Innenstadt“. Zu finden sind sie am Platz des 17. Juni, nahe der U-Bahnstation, im Park der Adenauerallee (vom Bahnhof aus gesehen an der Ecke unten rechts), in der Adenauerallee/ Ecke verlängerte Nassauer Straße, an der Bürgersteigseite der Adenauerallee (vom Bahnhof aus gesehen im unteren Bereich), am Marktplatz, im Holzweg (an den Bushaltestellen unterhalb des Homm-Kreisel) und an der Bleiche (unterhalb des Parkplatzes an einer Bank am Bachlauf).„Wir werden die Pfandringe in den nächsten Wochen noch an jedem Mülleimer erklären. Ich freue mich über jede Person, die diese Idee transportiert. Man sollte darüber sprechen, in der Familie, auf der Arbeit, im Bekanntenkreis und in der Schule“, so Verena Herzberger. „Wir sind bereit, diesen Test mitzumachen. Wenn es klappt, ist das in jedem Fall eine sinnvolle Lösung“, so Florian Nowak, Bereichsleiter beim Bau & Service Oberursel.



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