Per QR-Code gibt es mehr Infos über Kulturdenkmäler

Oberursel (gt). Wer im Internet das digitale Denkmalverzeichnis für Oberursel auf der Seite des Landesamts für Denkmalpflege abruft, wird vielleicht überrascht sein, wie viele Kulturdenkmäler es in der Stadt gibt: weit über 200. Allein 80 davon befinden sich in der Altstadt.

Um diese Daten besser zugänglich zu machen, lässt der Rotary Club Oberursel QR-Code-Plaketten für die städtischen Kulturdenkmäler anfertigen. QR-Codes sind Bilder, die von einem Smartphone gelesen werden können. Hält man die Kamera des Handys über einen solchen Code, werden im Web Browser die passenden Informationen zum Objekt aufgerufen.

An den Kulturdenkmälern sind die QR-Codes auf zwölf mal zwölf Zentimeter großen Schilder angebracht, die an den Gebäuden neben dem Landeswappen montiert werden. Auf die Idee sind die Rotarier gekommen, als eines der Clubmitglieder in Triest zu Besuch war. Dort sind ihm solche Schilder aufgefallen, und – so Carl-Peter Feick, der seit 1. Juli Präsident des Rotary Clubs Oberursel ist – „nicht nur Triest hat schöne Gebäude“.

Das erste Schild wurde vergangene Woche am Alten Hospital in der Hospitalstraße angebracht und feierlich von dem zu dieser Zeit noch amtierenden Rotary-Präsidenten Jürgen Funke und Bürgermeister Hans-Georg Brum eingeweiht. Mit dabei waren Wolfgang Breese, der für Denkmalschutz zuständige Abteilungsleiter für Städtebau und Stadtgestaltung im Rathaus, sowie Jutta Brod vom Landesamt für Denkmalschutz. Brum erzählte, dass sich seit dem Hessentag vor neun Jahren immer mehr Menschen für die Geschichte der Gebäude in der Stadt interessierten, gleichzeitig nutzten immer mehr Leute digitale Möglichkeiten. Weitere QR-Codes werden in den nächsten Tagen an der Alten Schule am Hollerberg, am Vortaunusmuseum, am historischen Rathaus, an der Alten Post in der Oberhöchstadter Straße, am Ferdinand-Balzer-Haus und am Stadtarchiv in der Schulstraße, an der Hospitalkirche sowie neben den Resten der Stadtmauer in der Straße „An der Burg“ angebracht. Weitere städtische und kirchliche Gebäude in der Altstadt und Innenstadt sollen folgen, obwohl einzelne Objekte in den Stadtteilen auch in Betracht kommen, etwa die evangelische Kirche in Oberstedten. Eines der vorrangigen Ziele ist es jedoch, die Besucherfrequenz in der Altstadt zu erhöhen.

Auch für private Immobilien

Die Daten der QR-Codes werden vom Landesamt für Denkmalschutz als Datenbank gepflegt, daraus werden die Webseiten generiert. Jedes Objekt hat eine eindeutige Adresse, die sich nicht ändern darf, damit der QR-Code funktioniert. Viele Häuser, die unter Denkmalschutz stehen, sind im Privatbesitz. Eigentümer, die für ihre Immobilie ein QR-Code-Schild angefertigt haben möchten, können sich mit Hilmar Bohn vom Rotary Club in Verbindung setzen per E-Mail an hfbohn[at]gmail[dot]com.

Der Bürgermeister bedankte sich beim Rotary Club Oberursel für die tolle Idee und die Umsetzung. „Auf einfache Art und Weise bekommen Besucher, aber auch interessierte Oberurseler, Daten und Fakten zu unserer schönen Altstadt vermittelt und können die Hintergründe, direkt vor dem Denkmal stehend, nachlesen“, sagte er.



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