Rückkehr aus Barcelona mit dem Copa-Fairplay-Pokal

Mit berechtigtem Stolz zeigen sich die C1-Junioren der Eintracht Oberursel mit dem Pokal für den fünften Platz und der Copa Fairplay am Ende des Internationalen Fußballturniers um die 31. Copa Maresme-Barcelona (oben v. l.): Lukas Spreitzer, Rayan Mehloul, Milad Qasemi-Naqshbandi, Yassine Nahhar, Brendon Novalli, Mohammad Khawari, Jonas Sauer, Julius Buhrke, Trainer Sami Mansour, Hakim Echchemma, Fares Omari; (unten v. l.): Khoshal Nazarzoy, Maximilian Reischl, Nico Thiel, Isaac Minter, Payman Noori. Foto: privat

Oberursel (ow). Gegen den späteren Gewinner Alemannia Aachen um die 31. Copa Maresme-Barcelona das Nachsehen zu haben, ist für das C1-Juniorenteam der Eintracht Oberursel um Trainer Sami Mansour verkraftbar. Denn mit Jubel und erstklassigem Fußball schafften es die 14-Jährigen aus der Brunnenstadt als Zweitplatzierte ihrer Vorrundengruppe ins Viertelfinale gegen die Landesligisten aus der Kaiserstadt. „Für das Eintracht-Team hat sich die einwöchige Reise nach Spanien sportlich und unter dem Team-, Spaß- und Integrationsaspekt außerordentlich gelohnt“, so Sami Mansour.

Ausgeschrieben hatte das Turnier für die Osterferien die gemeinnützige Gesellschaft für internationale Jugend-, Sport- und Kulturbegegnungen „Komm mit International“. Insgesamt 57 Teams aus Spanien, Belgien, Großbritannien und Deutschland folgten dem Ruf ans Mittelmeer zwischen Costa Brava und Barcelona. Über die Breite der Beteiligung äußerte sich Geschäftsführer Florian Heuschmid von „Komm mit“ zufrieden, weil damit die Beteiligung der Teams beinahe wieder so hoch war wie vor Corona. Die Freude darüber, dass internationale Jugendbegegnungen wieder möglich sind, war den Teams bereits bei der Aufstellung zur Eröffnungsfeier vor dem Stadion in Pineda de Mar anzumerken. In die Runde der wartenden Jungfußballer mischte sich der durch seine Auftritte mit den Weltfußballern Messi und Ronaldinho bekannte Animations- und Ballartist Zhor Freestyle, der seine Kunststücke vorführte und Nachahmer begeisterte. Endlich ins Stadion eingezogen und individuell begrüßt, erklangen für die Teams außer der Europahymne und den Nationalhymnen auch legendäre Titel der Rockmusik, die zur La-Ola-Welle einluden.

Im ersten Vorrundenspiel besiegte Eintracht Oberursel das hochgehandelte Team von SV Vaihingen-Stuttgart mit 3:2. Die Startelf aus dem Taunus legte mit Power, sehenswerten Kombinationen im Mittelfeld und vor dem gegnerischen Tor einen Blitzstart hin, sodass es nach wenigen Minuten bereits 2:0 stand. Nach den Zwischenständen 2:1 und 3:1 kamen die Stuttgarter auf 3:2 heran und die Eintracht überstand mit einer konzentrierten Abwehrleistung die Drangphase der Gegner zu Spielende. Mit dem folgenden souveränen 7:0 gegen die Sportvereinigung Ottenau/Baden meldeten die Oberurseler zielstrebig ihren Anspruch auf Einzug ins Viertelfinale an. Hier wirkte die Abwehr harmonisch mit dem dynamischen Spiel über die Außenbahnen und durch die Mitte zusammen. Die Spieler vom Eschbachweg werden vermutlich noch lange darüber rätseln, weshalb trotz Feldüberlegenheit das dritte Spiel gegen SV Budberg vom Niederrhein aus der Grenzland-Landesleistungsklasse NRW mit 0:3 verloren ging. Eine Ursache liegt sicher in der verletzungsbedingten Auswechslung von zwei Stammspielern, die zur Verunsicherung nicht eingespielter Mannschaftsteile in dieser Partie beitrug.

Nach gemeinsamer Busanreise mit den Spielgegnern von Alemannia Aachen ins Stadion von Blanes-Guido zeigten die Oberurseler im Viertelfinale ihre beste Turnierleistung. Zwar stand es bereits nach fünf Minuten 2:0 für die Favoriten, doch die Jungs aus dem Taunus legten rasch den Respekt vor dem Gegner ab. Schnelles Zusammenspiel, starke Laufleistungen auf dem gesamten Platz und vier torreife Szenen aus Eintrachtsicht sorgten dafür, dass dieser Spielstand bis zum Ende der ersten Halbzeit hielt. In dieser Phase sah sich der Aachener Coach genötigt, vom Spielfeldrand energisch und korrigierend in das Spiel seines Teams einzugreifen. In der zweiten Spielhälfte dominierten nach Eckbällen mehrere rund 1,85 Meter lange Aachener mit ihren erfolgreichen Kopfstößen und zogen zum 0:5 Endstand davon.

Nach vier Finalspielen und der Ehrung aller Teams, der besten Torschützen und Torhüter gestaltete der Stadionsprecher am Ende und zum Höhepunkt der Abschlussfeier seine letzte Ansage spannend: „Wir vergeben jetzt unter allen teilnehmenden Teams den wichtigsten Pokal des Turniers: Die Copa Fairplay geht an SC Eintracht Oberursel.“ Der überschwengliche Jubel unter den 15 Jungs hielt an bis in die frühen Nachtstunden. Die Nachfrage über die Auswahlkriterien für den fünf Kilogramm schweren und der WM-Trophäe verblüffend ähnlich gestalteten Pott ergab: Auftritt als Team in den Stadien, Anzahl der Fouls, gelbe und rote Karten sowie Benehmen in den Unterkünften.

Vom Stadion zur Segrada Familia

Das touristische Programm führte die Eintrachtler ins Zentrum von Barcelona, wo sie die seit 1882 im Bau befindliche Kirche Segrada Familia des katalanischen Architekten Antoni Gaudi sehen und feststellen durften, dass die grazil wirkenden 18 Türme Form annehmen, in die Höhe wachsen und 2026 fertig gestellt sein sollen. Die Spieler waren begeistert während der Besichtigung des Camp Nou des FC Barcelona, des größten Fußballstadions Europas. Das Team genoss von einer der höchsten zugänglichen Sitzreihen der gigantischen Tribüne den Blick auf den Spielrasen und verfolgte im Museum auf mehreren Riesenbildschirmen in Zeitlupe präsentierte bedeutende Spielszenen der Fußballvorbilder Messi, Lewandowski & Co. Auf dem Berg Montjuïc lernte das Team die olympischen Sportstätten des Jahres 1992 kennen und genoss die Aussicht auf die Stadt und ihren lebhaften Hafen. Dort begann auch die Dankeschön-Aktion per Ansichtskarten mit Unterschriften aller jungen Eintracht-Sportler an Spender und Förderer, durch deren Unterstützung die Turnierreise für alle Teammitglieder erst ermöglicht wurde: Landrat Ulrich Krebs, Kreistagsvorsitzender Renzo Sechi, Verein „Orscheler helfen Orschelern“, Peter Schüßler, Vorstand und Fördervereine des SC Eintracht Oberursel und die Naspa Stiftung „Initiative und Leistung“.

Für die C1 der Oberurseler Eintracht geht es in der Liga weiterhin um die Meisterschaft der C-Junioren-Kreisklasse 1 des Hochtaunuskreises. Das Topspiel gegen den derzeitigen Tabellenführer 1. FC/TSG Königstein wird am Samstag, 6. Mai, um 12 Uhr auf dem Kunstrasenplatz der Oberurseler Eintracht angepfiffen. Durch einen Sieg in diesem Spiel könnten die Oberurseler die Tabellenführung zurückerobern und durch ihre bessere Tordifferenz die Meisterschaft für sich entscheiden.



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