Schachverein Oberursel kämpft mit drei Teams in der DSOL

Oberursel (ow). Das Coronavirus hat auch den Schachsport zunächst nicht verschont. Nach einigen Wochen des Abwartens entschloss sich der Schachbezirk Frankfurt, die Saison 19/20 vorzeitig zu beenden. Doch nun feiert Schach ein beeindruckendes Comeback – online. Als Ersatz für die derzeit nicht durchführbaren Mannschaftskämpfe schuf der Deutsche Schachbund die Deutsche Schach Online Liga (DSOL). Auch der Schachverein (SV) Oberursel ist mit drei Mannschaften vertreten, die sich nun mit Gegnern aus ganz Deutschland messen, die erste Mannschaft sogar in der zweiten Liga. In sieben Wochen kämpfen alle Mannschaften in ihren jeweiligen Gruppe um die ersten beiden Plätze, die zur Teilnahme an den Playoffs berechtigen. Jeweils vier Gruppen mit acht Mannschaften bilden eine Liga.

Jeweils vier Spieler einer Mannschaft treten in einer Schachpartie gegen ihren jeweiligen Gegner an, für einen Sieg erhält die Mannschaft einen Punkt, für ein Unentschieden einen halben Punkt. Ein Sieg kann durch Schachmatt, Ablauf der Bedenkzeit oder Aufgabe des Gegners errungen werden. Sieger ist die Mannschaft, die mindestens 2,5 Punkte erreichen kann, wofür sie in der Tabelle 2 Mannschaftspunkte erhält. Endet der Mannschaftskampf unentschieden, werden auch die Mannschaftspunkte geteilt.

Den Auftakt für Oberursel machte die Zweite Mannschaft, die in ihrer Gruppe die nominell schwächste Mannschaft ist. Der Gegner SC Eintracht Berlin hingegen kann man durchaus als Favoriten auf einen Platz für die Play-Offs bezeichnen. Dem Oberurseler Jugendspieler Sifan Wu unterlief ein sogenannter „mouse slip“, seine Maus führte einen Zug aus, den er nicht beabsichtigt hatte – auch das Online-Schach ist nicht ohne Tücken. Das kostete ihn die Partie. Auch Carolina Köpke musste sich ihrem favorisierten Gegner geschlagen geben. In zwei Partien hatten die Oberurseler die besseren Karten. Dominik Gerhards Gegner gab auf, nachdem er einen ganzen Turm verloren hatte. Beim Stand von nunmehr 1:2 aus Oberurseler Sicht behielt Jens von Wahden die Nerven. Am Ende des Spiels befand er sich in akuter Zeitnot. Mit Nerven aus Stahl gelang es ihm dennoch, seine Trümpfe auszuspielen und seinen Gegner Matt zu setzen. Oberursel II gelang somit gegen einen nominell favorisierten Gegner ein achtbares Unentschieden.

Der Mannschaftskampf der Ersten Mannschaft gegen USG Chemnitz I stand unter keinem guten Stern, technische Probleme sorgten zwischenzeitlich für eine Unterbrechung des Mannschaftskampfes. Dennoch konnte Ioannis Papadopoulos die Partie mit einem Läuferopfer auf h7 für sich entscheiden. An Brett zwei geriet Marcin Olesiak in seiner Partie schnell unter Druck und nach kurzer Zeit entschied ein Qualitätsopfer seines Gegners die Partie. Nicht viel besser erging es Dmytro Krychevskiy am dritten Brett. Sein Gegner gewann kurz nach der Eröffnung einen Bauern und verwertete seinen Vorteil mit guter Technik. An Brett vier verlor Christopher Varma ebenfalls früh einen Bauern, hatte aber Glück, dass sein Gegner einfach einzügig seine Dame einstellte – womöglich ein „mouse slip“ –, wonach der Gewinn nur noch Formsache war. Somit spielte auch die Erste Mannschaft in ihrem ersten Mannschaftskampf unentschieden.



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