Oberursel (gt). Am Samstag fuhr ein Großaufgebot an Feuerwehrfahrzeugen mit eingeschaltetem Blaulicht und Martinshorn über die Hohemarkstraße in Richtung Norden. Ihr Ziel war die Frankfurt International School (FIS), aber zum Glück handelte es sich nicht um einen Großeinsatz, sondern um die Jahresabschlussübung der Jugendfeuerwehren aus Oberursel und Steinbach.
Gegen 14 Uhr wurde Feuer in der Elementary School an der Waldlust gemeldet. Einige Schüler befanden sich angeblich noch im Gebäude. Nur fünf Minuten später waren die ersten Fahrzeuge zu hören, nur sieben Minuten nach der Meldung waren die jugendlichen Einsatzkräfte der Wache Mitte vor Ort. Dicht dahinter kamen die Fahrzeuge aus Bommersheim, darunter auch das neue Tanklöschfahrzeug Wald „TLF-W“.
Die Jugendlichen stellten sich in Gruppen neben ihren Fahrzeugen auf und erhielten einen Überblick über die Lage und ihre Befehle. Schnell wurden die ersten Schläuche ausgerollt, während gleichzeitig die Atemschutzgeräte ausgepackt und angezogen wurden. Diese Geräte für die Suchtrupps wurden speziell für die Jugendfeuerwehr angeschafft und sind leichter als die herkömmlichen Geräte der Feuerwehr. Die Attrappen sollen den Jugendlichen helfen, sich daran zu gewöhnen, das Gewicht am Rücken zu haben. Dank einer Spende der „Oberurseler Kalender“ konnten in diesem Jahr sogar neue Attrappen angeschafft werden.
Mit der Ankunft der Jugendlichen aus Steinbach wurde die Wasserversorgung sichergestellt. Sie verbanden ihr Tanklöschfahrzeug einerseits mit dem Hydranten an der Urselbach-Brücke und andererseits mit dem TLF-W. Von hier aus wurden die Schläuche in einer Kette zu den anderen Fahrzeugen verbunden. Auf der Rückseite des Gebäudes an einem Waldweg spiegelte sich die Situation für die Wehren aus Stierstadt, Weißkirchen und Oberstedten.
Gerade acht Minuten benötigten die Suchtrupps, um die ersten vermissten Schüler zu finden, die durch Mitglieder der Minifeuerwehr der Wache Mitte gespielt wurden. Nach 20 Minuten Suchzeit waren alle Minis draußen. Währenddessen gingen die Löscharbeiten mit 19 Rohren auf Hochtour weiter, vier davon sogar – natürlich ohne Wasser – im Gebäude.
Kurz vor 15 Uhr war die Übung zu Ende, und alle Schläuche mussten wieder eingerollt werden. Zurück in der Wache in der Marxstraße wurden sie ausgetauscht. Auf die jungen Feuerwehrleute warteten dort Nudeln mit Hackfleisch- oder Tomatensoße und kühle Getränke. Zuerst gab es allerdings Lob vom Stadtjugendfeuerwehrwart Tim Kinkel. Auch Stadtverordnetenvorsteher Lothar Köhler lobte die Professionalität der Jugendlichen, während Stadtbrandinspektor Valentin Reuter die Zusammenarbeit mit Steinbach unterstrich.
!Die Mitglieder der Jugendfeuerwehr sind zwischen zehn und 16 Jahre alt und treffen sich jede Woche mit ihren ehrenamtlichen Betreuern in ihren jeweiligen Wachen. Die nächste Übung ist für März geplant, dann wird sie von der Feuerwehr Bommersheim vorbereitet.