SPD: „Ansteckungspotenzial“ durch Solaranlagen-Förderung

Mehr als 200 000 Quadratmeter Dachflächen könnten in Oberursel mit Solaranlagen gepflastert werden, nur bei einem Bruchteil ist dies bisher der Fall. Foto: js

Oberursel (js). Die Nutzung von Solaranlagen auf Wohngebäuden soll im kommenden Jahr gezielt gefördert werden. Durch Werbekampagnen für die verstärkte Nutzung, durch finanzielle Unterstützung über spezielle Förderprogramme und durch verpflichtende Prüfung der im Klimaschutzkonzept beschriebenen Handlungsoptionen bei der Sanierung und dem Neubau städtischer Immobilien. Fördermittel in Höhe von 80 000 Euro sollen dafür 2022 zur Verfügung gestellt werden. Das Stadtparlament hat das nahezu einstimmig beschlossen, dagegen stimmte nur die AfD, die Linke enthielt sich, unter anderem weil ihr das „Windhundprinzip“ bei der Förderung nicht gefällt. Denn nur die schnellsten Interessenten würden bei dem knappen Etat zum Zuge kommen.

Um mindestens 35 Prozent sollen die CO2-Emissionen in der Stadt bis zum Jahr 2030 reduziert. Der Nutzung von Solarenergie falle dabei eine „Schlüsselrolle“ zu, heißt es im Sachbericht zur nun beschlossenen Magistratsvorlage. So biete Oberursel ein Dachflächenpotenzial von 235 000 Quadratmetern für Photovoltaik, das „noch nicht ansatzweise“ genutzt sei. Eine erste Werbeveranstaltung lief bereits am Wochenende, für 2022 stehen zwei Förderprogramme zur Wahl. Bis zu 50 Balkon-Solaranlagen zum „Einstieg in das Thema Solar“ sollen je nach installierter Leistung mit bis zu 400 Euro gefördert werden. Im kommunalen Förderprogramm für Effizienzmaßnahmen Photovoltaik-Anlagen auf Dächern von Wohngebäuden sowie Kleinwindanlagen stehen 60 000 Euro zur Verfügung. Der maximale Zuschuss könnte 2000 Euro pro Haushalt betragen, damit könnten 30 Haushalte gefördert werden. Die SPD teilt die Kritik der Linken am „Windhundprinzip“ nicht, es sei „ein guter erster Schritt mit Ansteckungspotenzial“, so die neue Fraktionsvorsitzende Elenor Pospiech.

Die Stadtpolitik sieht sich insgesamt mehrheitlich auf einem konsequenten Weg zu einer klimaneutralen Stadt. Wohlfeile Worte, sie fußen unter anderem auf den Grundlagen des Klimaschutzkonzepts und nun auch auf der Entscheidung, die Stelle eines Klimaschutzmanagers fest zu installieren. Sie zu entfristen, sei ein „weiterer Meilenstein“ auf diesem Weg, weil der Klimaschutz eine zentrale Aufgabe mit Auswirkungen auf fast alle Bereiche sei. Die Zuständigkeit für die wichtige und komplexe Aufgabe Klimaschutz soll auf diese Weise gebündelt und gleichzeitig auf alle klimarelevanten Bereiche ausgedehnt werden. Die Position des Klimaschutzmanagers ist eine feste Position im ebenfalls verabschiedeten Haushaltsplan der Stadt für das Jahr 2022.



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