Viele Stars aus dem TV beim Stadttheater

Gemeinsam mit den Unterstützern des KSfO, der Naspa sowie den Stadtwerken Oberursel freuen sich die Mitarbeiter der VHS Hochtaunus, Carsten Koehnen (VHS-Leitung) und Babette Billing (beide in der Mitte) sowie Sebastian Scherer und Doris Schramen (rechts) auf die neue Spielsaison beim Stadttheater. Foto: sem

Oberursel (sem). In wenigen Wochen beginnt die neue Saison des Stadttheaters. Den Auftakt macht, am Montag, 7. Oktober, das Stück „Aus dem Nichts“, basierend auf dem gleichnamigen Film, der mehrfach ausgezeichnet wurde. Es gehe dabei unter anderem „um menschliche Abgründe“, erklärt Sebastian Scherer, Verantwortlicher für das Stadttheater bei der Volkshochschule Hochtaunus (VHS). Sein Vorgänger, Wolfgang Moll, habe das „vielfältige und hochqualitative Programm“ noch zusammengestellt.

Vielfalt und Qualität resultieren dabei sowohl aus der Wahl der Stücke als auch den jeweiligen Besetzungen. Denn das Stadttheater ist die einzige Veranstaltungsreihe in Oberursel, bei der ausschließlich professionelle Schauspieler und Musiker auf der Bühne stehen. „Wir haben das Gefühl, dass die Stadt Oberursel in den Bereichen Kultur und Theater sehr gut aufgestellt ist“, meint der Leiter der Volkshochschule Carsten Koehnen. Man denke nur an „Theater im Park“ oder das Musical vom Gymnasium Oberursel. „Unser Theater fügt sich da sehr schön ein“, meint Koehnen. Denn man habe mit der neuen Namensgebung vor einigen Jahren auch entschieden, „vermehrt auf bekannte Gesichter zu setzen.“

Zu den namhaften Personen zählt zum Beispiel auch Anna Schäfer, unter anderem bekannt aus „Tatort“ oder „Eine wie keine“ (Sat.1-Seifenoper), die die Hauptrolle der Katja in dem Politthriller „Aus dem Nichts“ spielt. Diese verliert durch einen Nagelbomben-Anschlag ihren deutsch-kurdischen Ehemann Nuri und den gemeinsamen Sohn Rocco. Nachdem die Polizei endlich die Täter verhaften kann, werden sie jedoch vom Gericht aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Schockiert über das Urteil, will Katja selbst für Gerechtigkeit sorgen. Durch die Parallelen zu den NSU-Morden sowie dem anschließenden Prozess ist „Aus dem Nichts“ ein Stück, das einen Aspekt zeitgenössischer Geschichte wirkungsvoll verarbeitet und in Szene setzt.

Wesentlich heiterer, aber auch besinnlich ist hingegen die zweite Veranstaltung am Mittwoch, 18. Dezember. „Motown goes Christmas“ verspricht ein Wiedersehen mit den Stars von „Motown – Die Legende“, u.a. Wilson D. Michaels, Trevor Jackson (bekannt aus „The Lion King“), die das Publikum stimmgewaltig, temperamentvoll und bezaubernd mit Hits wie „Santa Claus Is Coming To Town“ und dem unvergesslichen Motown-Sound in Weihnachtsstimmung bringen, kündigt die VHS an.

Im neuen Jahr wird es dann wieder ernster. „Die Physiker“ von Friedrich Dürrenmatt, ist am Sonntag, 12. Januar 2020, in der Stadthalle zu sehen. Unter anderem nehmen die Hauptdarsteller Peter Bause, bekannt zum Beispiel aus „Unser Lehrer Doktor Specht oder „Ein Bayer auf Rügen“ (beides ZDF-Serien der 90er Jahre) sowie Hellena Büttner („Polizeiruf 110“ u.v.m.) nehmen die Zuschauer mit in das Schweizer Sanatorium Les Cerisiers, in dem zwei Krankenschwestern ermordert wurden. Der leitende Ermittler Inspektor Voß muss bei seinen Nachforschungen feststellen, dass hier nichts so ist, wie es auf den ersten Blick zu sein scheint. Obgleich es sich bei „Die Physiker“ um ein Paradestück hinsichtlich der Geschehnisse des Kalten Krieges handelt, ist sich Scherer sicher, dass es „aktueller denn je“ sei, wenn man überlege, dass „verschiedene Weltmächte über atomare Aufrüstung nachdenken.“

Das Theaterstück „4000 Tage“ ist ebenso eine ernste Komödie, die am Mittwoch, 26. Februar, aufgeführt wird. Aufgrund eines Blutgerinnsels im Gehirn liegt Michael über drei Wochen im Koma. Aus Sorge um ihn, trifft sein engstes Umfeld aufeinander und ist dadurch gezwungen sich miteinander auseinanderzusetzen. Als Michael schließlich aus dem Koma erwacht, fehlt ihm die Erinnerung an die letzten 4000 Tage (elf Jahre). Scherer hierzu: „Das Thema Amnesie wird in spannender unterhaltsamer, fast boulevardesker Weise dargestellt. Über allem schwebt die Frage ‚Was passiert, wenn Michaels Erinnerung zurückkommen sollte?“ Bei dieser Veranstaltung habe man sich laut Koehnen, „ein Schmankerl überlegt.“ Es soll ein Meet & Greet mit Schauspieler Mathias Herrmann (bekannt zum Beispiel aus „Alarm für Cobra 11“) geben. Die Platzvergabe werde noch geklärt.

Letztlich ist all das nicht ohne die Unterstützung von Sponsoren möglich. „Theater ist kein leichtes Geschäft“, erklärt Koehnen. „Deshalb bedanken wir uns herzlich und ausdrücklich bei unseren Sponsoren. Ohne Förderer, ohne Sponsoren könnten wir dieses Segment nicht bespielen.“ Generell sei man mit dem Stadttheater auf einem guten Weg. Auch sei es gelungen, einen Generationenwechsel (Zuschauer ab 25 Jahren) zu vollziehen. Sicherlich ist dies auch der Wahl der angebotenen Veranstaltungen geschuldet.

Wie beispielsweise durch das Theaterstück „Willkommen bei den Hartmanns“, basierend auf dem gleichnamigen, erfolgreichen Film. In der Komödie beschließt Angelika Hartmann, „pensionierte Lehrerin und enttäuschte Ehefrau“ (Zitat Pressetext) eine neue Herausforderung zu suchen und somit einer sinnvollen Tätigkeit nachzugehen. Daher möchte sie einem Flüchtling ein Zuhause bieten. Doch was als gut gemeintes Engagement begann, endet durch innerfamiliäre Probleme sowie externen Einmischungen in einem ziemlichen Chaos.

!Die kommende Spielsaison des Stadttheaters verspricht demnach ein qualitativ hochwertiges als auch abwechslungsreiches Programm. Tickets sind bei Frankfurt Ticket RheinMain im Internet unter www.frankfurt-ticket.de oder unter Telefon 069-1340400 oder im Ticketshop Oberursel, Kumeliusstraße 8, zu bekommen. Abonnements sind bei der VHS in der Füllerstraße 1 unter Telefon 06171-58480 erhältlich.



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