100.000 Bäume – HessenForst pflanzt den Wald von Morgen

Eichenpflanzung im Revier Eppstein Foto: Forstamt Königstein/HessenForst

Königstein (kw) – In den Wäldern des Forstamtes Königstein hat der Klimawandel sichtbare und noch nicht sichtbare Spuren hinterlassen. In Folge der großen Hitze und Trockenheit der letzten Sommer sind viele Bäume ganz einfach vertrocknet. Das passierte nicht nur bei jungen Bäumchen, die noch keine tiefreichenden Wurzeln hatten, sondern auch bei großen Bäumen. Besonders die in Hessen weit verbreitete Buche leidet unter dem Wassermangel. „Man sieht den Bäumen auf den ersten Blick nicht immer an, dass sie schon absterben“, so Sebastian Gräf, stellvertretender Forstamtsleiter vom Forstamt Königstein. Er ergänzte: „Wir schauen ganz genau hin. Manchmal sind die Kronen der Bäume noch grün, aber am Stamm platzt die Rinde ab. Das ist kein gutes Zeichen.“ Den Forstleuten bliebe dann nur, die Bäume zu fällen. Blieben sie stehen, müssten Wege und Wälder für die Erholungssuchenden gesperrt werden, weil der Aufenthalt unter den absterbenden Bäumen einfach zu gefährlich wäre. Doch gerade jetzt ziehe es viele Menschen in die Wälder, um einfach mal frische Luft zu schnappen und den Corona-Alltag hinter sich zu lassen.

„Jeder, der sich unter absterbenden Bäumen aufhält, begibt sich in Gefahr“, so Gräf weiter, „das gilt natürlich auch für die Menschen, die im Wald arbeiten. Um die Wälder zu stärken, pflanzen wir heimische Baumarten, die mit Trockenheit besser zurechtkommen. Wir ergänzen die Baumartenvielfalt und streuen damit das Risiko.“ Bei sonnigem Frühlingswetter begannen vor einer Woche die Pflanzarbeiten im Forstamt Königstein. Insgesamt sollen bis Ende April über 100.000 neue Traubeneichen, Linden, Hainbuchen, Douglasien und andere Baumarten in den vom Forstamt betreuten Forstbetrieben gepflanzt werden.

In den Kommunalwäldern erfolge die Wiederbewaldung mit Hilfe von staatlichen Fördergeldern. Dort werden zu den Kulturen Waldränder mit selteneren Baumarten wie Elsbeere, Mehlbeere und Vogelkirsche angelegt, um zahlreichen Insekten und Kleinsäugern Schutz und Nahrung zu geben und die Artenvielfalt in den Beständen zu erhöhen.

Die Forstleute schauten sich jede Fläche einzeln an und würden dann entscheiden, ob, wann und wieviele Bäume gepflanzt werden müssen. Dass die Pflanzung klappt, hänge nicht nur vom Regen der nächsten Wochen ab. Forstpflanzen seien gerade ein knappes Gut und im ganzen Land stark nachgefragt. HessenForst setzt nur hochwertiges, zertifiziertes und zugelassenes Pflanzmaterial ein. „Immerhin legen wir jetzt den Grundstein für mindestens die nächste Waldgeneration. Unsere Enkel werden uns danken, dass wir heute auf Qualität setzen“, sagt Gräf.

Er lädt Waldbesucher ein, sich auch vor Ort ein Bild zu machen. „Wir freuen uns über das große Interesse am Wald und an unserer Arbeit und beantworten Fragen gern! Aber wenn Sie eine Absperrung sehen, gehen Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit bitte nicht weiter.“

Informationen zu den verschiedenen Aufforstungsflächen und Spendenmöglichkeiten im Staats- und Kommunalwald erhalten Interessierte im Forstamt Königstein unter der Rufnummer 0674-9286-26 oder per E-Mail: ForstamtKoenigstein[at]Forst.Hessen[dot]de.

Sobald es die Covid-19-Situation zulasse, werden im Bereich des Forstamtes öffentliche Pflanzaktionen stattfinden, bei denen interessierte Bürger und Gruppen wie zum Beispiel Schulklassen, Vereine und Familien die Möglichkeit bekommen sollen, sich aktiv an der Wiederbewaldung zu beteiligen.



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