Bertha von Suttner im Mittelpunkt

Hochtaunus (how). Der Bund der Vertriebenen (BdV) im Hochtaunus hatte vor Kurzem zum traditionellen BdV-Kulturtag eingeladen. In der jüngsten Vergangenheit waren bei diesen Veranstaltungen Immanuel Kant und Joseph von Eichendorff im Blickpunkt. Diesmal ging es um die böhmische Schriftstellerin und Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner. Die Podiumsdiskussion in der Villa Wertheimber in Bad Homburg mit dem Thema „Bertha von Suttner – was ist von ihren Gedanken geblieben?“ wurde fachkundig geleitet von Meinhard Schmidt-Degenhard. Teilnehmer waren Birgit Fiedler von der Philipp-Reis-Schule, Dr. Simone Wisotzki vom Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, Karin Wolff als Vertreterin des Kulturfonds’ Frankfurt RheinMain und Dr. Matthias Setzer, ehemaliger Fachbereichleiter für Kultur und Bildung in Bad Homburg.

Zunächst wurden die Lebensstationen von Bertha von Suttner kurz beleuchtet. Sie wurde geboren am 9. Juni 1843 als Gräfin Kinsky von Wchinitz und Tettau aus einer böhmischen Adelsfamilie. Im Alter von 33 Jahren heiratete sie Arthur von Suttner. Zeit ihres Lebens hatte sie sich dafür eingesetzt, bewaffnete, militärische Konflikte zu vermeiden. Sie organisierte Friedenskonferenzen und wurde im Jahr 1905 als erste Frau mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Bertha von Suttner starb am 21. Juni 1914 wenige Wochen vor dem Beginn des Ersten Weltkriegs.

In der Diskussionsrunde nahm das Buch von Bertha von Suttner mit dem Titel „Die Waffen nieder“ einen großen Raum ein. Simone Wisotzki erläuterte, dass dieser Roman eine der wichtigsten Veröffentlichungen in der Antikriegsliteratur ist. Die Arbeit der Hessischen Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung kam in diesem Zusammenhang auch zur Sprache. Den Blick auf die Friedensdiskussionen in Schule und Gesellschaft warfen Birgit Fiedler und Karin Wolff. Die friedliche Schlichtung von internationalen Konflikten sei und bleibe ein weiterhin großes Ziel. Das Recht auf Selbstverteidigung dürfe man aber nicht ausklammern. Die politische Situation in Europa Ende des 19. Jahrhunderts beschrieb Dr. Matthias Setzer. Ergänzt wurde auch die Verbindung von Bertha von Suttner zu Alfred Nobel. Dank dieser Bekanntschaft gelang es ihr, Alfred Nobel zur Stiftung des Friedensnobelpreises zu inspirieren.

Knapp 40 Besucher verfolgten die spannende Diskussion und spendeten den Referenten auf dem Podium einen anerkennenden Applaus. Zum Abschluss der Veranstaltung überreichte die BdV-Kassenwartin Patricia Ehl an alle Besucher ein kleines Dankeschön – Karlsbader Oblaten.

BdV-Kassenwartin Patricia Ehl überreicht an alle Experten auf dem Podium beim BdV-Kulturtag ein kleines Dankeschön – Karlsbader Oblaten. Foto: privat



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