Hochtaunus (fk). Mancher Autofahrer, der sich nach der Arbeit auf dem Heimweg befand und auf der Zeppelinstraße am Kronenhof vorbeifuhr, rieb sich verwundert die Augen. Auf dem großen Gelände herrschte reges Treiben, aus großen Lautsprechen wummerte fetzige Musik und die unzähligen Holzbänke waren schon gut belegt. Nein, es stand kein Pop-Konzert an. Des Rätsels Lösung war die bereits zehnte Auflage des „run after work“.
Bereits eine Stunde vor dem Start hatten sich Laufbegeisterte und auch Walking-Freunde aus Bad Homburg und Umgebung zu dem beliebten Firmenlauf eingefunden. Mit knapp 2600 Anmeldungen aus rund 160 Firmen, Behörden, Institutionen, Bildungseinrichtungen, Kanzleien, Praxen und auch kleineren Betrieben gab es eine tolle Resonanz. Es ist wohl die Kombination aus entspanntem Zusammensein nach der Arbeit, etwas Party-Stimmung und natürlich der Bestätigung der körperlichen Fitness, die einmal mehr zum Mitmachen animierte. Auf jeden Fall war bunt Trumpf. Die Anzüge und Kostüme blieben im Büro. Stattdessen waren Shirts, kurze Hosen oder Leggins angesagt. Überall waren Menschen in Lauf-Trikots, befestigten ihre Startnummern oder machten mit ein wenig Streching die Muskulatur warm.
Punkt 18.30 Uhr erfolgte der Start, und der Tross der Läufer und Walker setzte sich in Bewegung. Es dauerte rund zehn Minuten, bis der letzte Aktive die Startlinie passiert hatte und die fünf Kilometer lange Schleife durch die Wiesen rund um den Kronenhof in Angriff nahm. Wenig später war mit der Top-Zeit von 15:43 Minuten Sebastian Bienert auch schon als Sieger im Ziel. Der konditionsstarke Altenpfleger, der in Oberursel im „Haus am Urselbach“ im Schichtdienst tätig ist, war von Anfang an in der Spitzengruppe mit dabei und konnte sich schließlich von seinen Verfolgern lösen. Konstantin Lotz hatte als Gesamtzweiter mit 16:05 Minuten schon einen etwas größeren Rückstand. Der Triathlet, der in der Gastronomie seine Brötchen verdient, führte damit das Team der Billard-Bar von „Empire Bad Homburg“ an. Das Podium der Top-Drei komplettierte David Sauceda (Aktienfinder Bad Homburg), der bei seiner „after work“-Premiere mit 17:13 Minuten gestoppt wurde. Die Billard-Jungs dürfen nach ihrem dritten Mannschaftssieg in Folge den großen Pokal nun behalten und können ihn in der Bar aufstellen. Die Silbermedaille ging an Fresenius, Bronze wurde eine Beute der Praxis Fraunhofer.
Spannend war die Entscheidung bei den Frauen, die erst ein paar hundert Meter vor dem Ziel fiel, Ana Birkenhauer (HQ Capital) setzte sich in starken 17:20 Minuten mit fünf Sekunden Vorsprung gegen Franziska Baist (Fresenius) durch. Beide Läuferinnen schnüren mehrfach die Woche die Laufschuhe und befinden sich in der finalen Vorbereitung auf den Berlin-Marathon Ende September. Diana Walsh (Gopa GmbH/20:42 min.) wurde Dritte. „Im Vordergrund steht wie immer das gemeinsame Laufvergnügen“, so Sportdezernent Dr. Oliver Jedynak, der selbst unterwegs war und nach 33:44 Minuten wieder durchschnaufen konnte.