Bürgerpreis 2021: Engagement hat viele Gesichter

Thorsten Schorr (l.), Erster Kreisbeigeordneter des Hochtaunuskreises, und Oliver Klink (r.), Vorstandsvorsitzender der Taunus Sparkasse, gratulieren Kristina Pölzl, Julia Dahl und Horst Platz (2., 3. und 4. v. l.). Foto: Taunus Sparkasse

Hochtaunus (how). Zum 16. Mal zeichnet die Taunus Sparkasse mit ihrem Bürgerpreis ehrenamtlich engagierte Menschen aus dem Main-Taunus-Kreis und dem Hochtaunuskreis aus. Landrat Michael Cyriax, Verwaltungsratsvorsitzender der Taunus Sparkasse, und Thorsten Schorr, Erster Kreisbeigeordneter des Hochtaunuskreises, würdigten im Landratsamt in Hofheim den Einsatz von neun besonderen Personen, Unternehmen und Initiativen. „Miteinander“, so lautet in diesem Jahr das Motto. Der guten Tradition folgend erhielten die Preisträger als Anerkennung nicht nur lobenden Worte, sondern auch eine gesonderte Urkunde, eine Glas-Statue mit persönlicher Gravur und ein Preisgeld in Höhe von insgesamt 5200 Euro.

„Ehrenamt ist wichtig. Es zu würdigen auch. Wir zeichnen heute mit Überzeugung Menschen aus, die sich für ihre Mitmenschen einsetzen. Ich danke Ihnen allen für Ihr vorbildliches Engagement“, sagte Landrat Michael Cyriax. „Engagement hat viele Gesichter, und es ist wichtig, diese Gesichter in der Bürgerschaft bekannt zu machen. Sehen Sie diese Auszeichnung als Wertschätzung für Ihr beispielhaftes Handeln“, sagte Kreisbeigeordneter Thorsten Schorr, der in Vertretung für Ulrich Krebs, Landrat des Hochtaunuskreises, die Preisträger ausgezeichnet hat. Zum Ende der Veranstaltung bedankte sich der Vorstandsvorsitzende Oliver Klink nochmal ausdrücklich bei den Ausgezeichneten und lud zu einem gemeinsamen Gedankenaustausch ein.

In der Kategorie „Alltagshelden“ wurde Klaus Kauselmann aus Schwalbach ausgezeichnet. Kauselmann ist seit fünf Jahrzehnten aktiver Handballer in Hofheim. Seit 1985 ist er Übungsleiter und seit 2008 Spiel- und TGS Abteilungsleiter, Betreuer, Kinder- und Jugendtrainer und Handball-Schiedsrichter. Seit 2008 ist er stellvertretender Vorsitzender der Turngemeinde Schwalbach 1887.

Kristina Pölzl und Julia Dahl sind die Initiatorinnen der Gustavsgarten AG, die aus einer Bürgerinitiative entstanden ist. Bereits vor der Pandemie haben sie sich zum Ziel gesetzt, den Gustavsgarten in Bad Homburg für junge Familien attraktiver zu gestalten und dort einen Spielbereich zu etablieren. Der Gustavsgarten steht zu großen Teilen unter Denkmalschutz. Die besondere Herausforderung bei dem Projekt bestand darin, alle notwendigen Genehmigungen zu erhalten. Die intensive Recherche über Historie und die denkmalgeschützten Zonen, die Initiierung einer Petition sowie einer Bürgerbefragung haben letztendlich zum Erfolg geführt.

Den Bürgerpreis erhielt auch Adriana Langeler aus Kriftel. Menschen im Sterben und in der Trauer nicht allein zu lassen und der Tabuisierung von Sterben und Tod entgegenzutreten. Das sind die vorrangigen Ziele des „Horizinte“ Hospizvereins. Der Hospizverein ist einer der ältesten und mitgliedsstärksten hessischen Hospizvereine und unterstützt Menschen in Hofheim, Eppstein und Kriftel. Adriana Langeler ist die Vereinsvorsitzende.

In der Kategorie „U21“ erhielt Per Meyners aus Schwalbach den Bürgerpreis. Als Mitglied des ersten Jugendparlaments in Schwalbach vertritt Per Meyners die Interessen der Schwalbacher Jugendlichen auf kommunaler Ebene. Als Stammesführer eines Pfadfinderstammes ist er seit 2019 außerdem für 70 Mitglieder verantwortlich. Zusätzlich engagiert sich Meyners für ein Großlager im Jahr 2025, in dem die verschiedensten Pfadfinderbünde in Hessen zusammenkommen sollen. Bei seiner ehrenamtlichen Tätigkeit in der Schülervertretung und Schulkonferenz der Albert-Einstein-Schule in Schwalbach vertritt der 17-jährige die Interessen der 1500 Schüler gegenüber der Schulleitung.

In der Kategorie „Engagierte Unternehmer“ wurde Horst Platz aus Friedrichsdorf geehrt.Für Platz ist ehrenamtliches Engagement eine Selbstverständlichkeit. Seit über fünf Jahrzehnten engagiert er sich in verschiedenen Funktionen und Ämtern. Unter anderem war er Vizepräsident der IHK Frankfurt am Main und Vorsitzender des IHK-Ausschusses Hochtaunus und Main-Taunus, Vorsitzender verschiedener Landes- und Bundesverbände und Vizepräsident der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU). Die Liste seiner Auszeichnungen ist lang. Er erhielt das Bundesverdienstkreuz am Bande, die Ehrenplakette der IHK Frankfurt am Main und des Hochtaunuskreises sowie die goldene Ehrennadel des CDH – Wirtschaftsverband für Handelsvermittlung und Vertrieb Hessen und Thüringen. Horst Platz wird ausgezeichnet für sein jahrelanges ehrenamtliches Engagement.

Eine Auszeichnung erhielt auch Familie van Bergerem aus Eppstein. Im Unternehmen ecoterra spielt das Thema Nachhaltigkeit eine große Rolle. Ecoterra hat zudem den Unverpackt-Trend in Supermärkte gebracht.

In der Kategorie „Lebenswerk“ wurde Ellen Schumann aus Bad Homburg ausgezeichnet. Ellen Schumann trat der Lebenshilfe Hochtaunus 1993 bei. Als Mutter einer Tochter mit Down-Syndrom engagierte sie sich im Bereich des familienunterstützenden Dienstes (FUD), einem ambulanten Fachdienst, der individuelle Unterstützung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit geistiger Behinderung und deren Angehörigen wohnortnah anbietet. Ellen Schumann hat auch das Entstehen des „Hauses der Offenen Hilfen“ in Bad Homburg im Jahr 1999 entscheidend begleitet und war als Mitglied des Vorstandes an den Planungen des zweiten Hauses der Offenen Hilfen in Usingen maßgeblich beteiligt. Außer ihrem ehrenamtlichen Wirken bei der Lebenshilfe setzt sich Ellen Schumann als Mitglied des Vorstandes im Fördererverein der „Oberurseler Werkstätten für behinderte Menschen“ für die Realisierung besonderer Projekte ein.

Peter Benz aus Hattersheim bringt sich im Technischen Hilfswerk (THW) in Hofheim ein und ist seinem Ehrenamt schon seit über 35 Jahren treu. Sein Engagement geht weit über den Ortsverband in Hofheim hinaus. Seit Jahren ist er eine wichtige Stütze der THW-Auslandseinheit SEEBA (Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland) und nimmt entweder mit seiner Einheit oder im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahren an Einsätzen auf der ganzen Welt teil – zum Beispiel beim Tsunami in Japan 2011, beim Hurrikan Irma in den USA 2017 oder bei der Explosion am Hafen in Beirut 2020. Sein letzter großer Einsatz war erst vor wenigen Wochen. Peter Benz half für zwei Wochen im Ahrtal den Menschen, die von der Flutkatastrophe betroffen waren.

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