Hochtaunus (how). Zum 17. Mal hat die Taunus Sparkasse mit ihrem Bürgerpreis ehrenamtlich engagierte Menschen aus dem Main-Taunus-Kreis und dem Hochtaunuskreis ausgezeichnet. Landrat Michael Cyriax, Verwaltungsratsvorsitzender, und Landrat Ulrich Krebs, stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender, würdigten auf dem Campus der Taunus Sparkasse in Bad Homburg den Einsatz von neun besonderen Personen, Unternehmern und Initiativen.
„Jetzt geht’s los – anpacken statt darüber reden“, so lautet in diesem Jahr das Motto. Der guten Tradition folgend erhielten die Preisträger als Anerkennung nicht nur wertschätzende Worte, sondern auch eine gesonderte Urkunde, eine Glas-Statue mit persönlicher Gravur und ein Preisgeld in Höhe von insgesamt 5400 Euro. „Besonders in diesen Zeiten ist pragmatische Hilfe für Menschen in Not wichtiger denn je. Sie engagieren sich an den richtigen Stellen und helfen dort, wo Hilfe benötigt wird. Ich freue mich, heute gemeinsam mit Landrat Cyriax Ihre wichtige Arbeit anzuerkennen. Sehen Sie den Bürgerpreis als Wertschätzung für Ihr beispielhaftes Handeln“, sagte Landrat Ulrich Krebs.
Zum Ende der Veranstaltung bedankte sich der Vorstandsvorsitzende Oliver Klink bei den Preisträgern und lud zu einem gemeinsamen Gedankenaustausch ein. Mit den nun ausgezeichneten Personen haben seit 2006 insgesamt 130 Menschen den Ehrenamtspreis der Taunus Sparkasse erhalten. Schon jetzt steht fest: Auch im nächsten Jahr wird es eine Ausschreibung geben. Das Motto für 2023 lautet „Wir halten zusammen“.
In der Kategorie „Alltagshelden“ wurde unter anderen der Deutsche Kinderschutzbund, Kreisverband Hochtaunus, ausgezeichnet. Das engagierte Team um Kristina Odak steht für die Unterstützung hilfsbedürftiger Kinder und ihrer Familien. Im Fokus der Arbeit stehen das Kindeswohl, Toleranz, respektvoller Umgang und praktische Hilfe. Im Kreisverband engagieren sich Menschen, die gerne Hilfe leisten und sich für eine wertebasierte, demokratische Gesellschaft einsetzen oder unbürokratische und kurzfristige Überbrückungshilfen für Familien in Notsituationen leisten. Ehrenamtliche Vormundschaft, das Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche, die Babylotsen an den Hochtaunuskliniken, die Klamottenschachtel oder aber die sozialpädagogische Schülerhilfe gehören zum vielfältigen Angebot. Der Kinderschutzbund war zunächst auch eine Anlaufstelle für ukrainische Mütter und ihre Kinder, für die er seit März wöchentlichen Deutschunterricht sowie Ferienintensivkurse anbietet.
Ebenfalls ein Preisträger aus Bad Homburg ist Rolf Kohlrausch. Am 6. März 2022 fand das traditionelle jährliche Chopiniade-Konzert statt. In die Freude, endlich einmal wieder ein hochkarätiges Konzert erleben zu können, mischte sich die Betroffenheit über den Ukraine-Krieg. Spontan hat der Präsident der Chopin-Gesellschaft Taunus, Rolf Kohlrausch, eine Spendenbox aufgestellt, um geflüchtete Menschen aus der Ukraine zu unterstützen. Den gesammelten Betrag rundeten die Vorstandsmitglieder der Chopin-Gesellschaft auf und spendeten das Geld an die Ukraine-Hilfe des Hochtaunuskreises.
Dritter im Bunde der Bad Homburger ist Frank Dittrich, seit 15 Jahren Vorsitzender des Bunds der Vertriebenen (BdV), Kreisverband Hochtaunus und Mitglied im Kreisvorstand der Sudetendeutschen Landsmannschaft. Frank Dittrich organisierte die Jubiläumsveranstaltung „70 Jahre BdV-Kreisverband Hochtaunus“, engagiert sich bei der Durchführung von Veranstaltungen und bei der Vorbereitung von BdV-Kulturtagen und des jährlich stattfindenden „Tags der Heimat“. Er ist Ansprechpartner für Mitglieder des Kreisverbands und vertriebene Menschen. Mit seinem Wissen und seiner Erfahrung ist er auch gefragter Ansprechpartner in der Migrationsberatung für Vertriebene, Geflüchtete und Spätaussiedler, die ihre Heimat verlassen mussten. Darüber hinaus arbeitet rank Dittrich im Vorstand des Internationalen Städtepartnerschaftsvereins (ISPV) Bad Homburg als Schriftführer.
Zweimal für „Lebenswerk“ geehrt
In der Kategorie „Lebenswerk“ ging eine Auszeichnung an Jutta Kaiser aus Bad Homburg. Das Team von „KulturLeben Hochtaunus“ um die Vorsitzende sorgt dafür, dass Menschen mit geringem Einkommen am kulturellen Leben teilnehmen können. Die Partner des Vereins sind Kulturveranstalter aus dem Hochtaunuskreis. Sie stellen dem Team nicht verkaufte Karten für Konzerte, Theater, Kabarett, Lesungen oder Kinofilme zur Verfügung. Dies ermöglicht Bürgern den Besuch von Veranstaltungen, die sie sonst nicht besuchen könnten. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter vermitteln die Tickets an Familien mit Kindern, Alleinerziehende, Senioren mit geringer Rente, Arbeitssuchende, Bewohnerinnen von Frauenhäusern mit ihren Kindern oder geflüchtete Menschen. Da das Angebot des Vereins für Kinder noch recht überschaubar ist, hat das Team von „KulturLeben Hochtaunus“ bereits vor einigen Jahren begonnen, besondere Workshops zu kreieren.
Ebenfalls für sein Lebenswerk wurde Joachim Saltenberger aus Usingen ausgezeichnet. Er war insgesamt 30 Jahre Vorstandsmitglied der Usinger TSG 1846, davon drei Jahre als stellvertretender und 27 Jahre als Vorsitzender. Auch wenn er kein aktives Vorstandsmitglied mehr ist, unterstützt er den Verein weiterhin durch Übernahme verschiedener Aufgabenbereiche. Er setzt sich insbesondere für die Unterhaltung und den Betrieb des Vereinshauses, die Pflege der Sportanlage Muckenäcker und für die Erneuerung des Rasenplatzes ein. Als letztes Projekt wurde die Umrüstung der Flutlichtanlage von Halogen- auf LED-Beleuchtung erfolgreich umgesetzt. Des Weiteren kümmert er sich federführend um die Organisation und Vorbereitungen der Usinger Laurentiuskerb, die 2023 wieder von der Usinger TSG ausgerichtet wird. Außer seinem ehrenamtlichen Engagement bei der Usinger TSG ist er auch im Usinger Carneval Verein aktiv. Mit der UCV-Gruppe „Crazy Mamas & Friends“ baut er jedes Jahr Motivwagen für den Buchfinkenzug in Usingen und den Taunuskarnevalszug in Oberursel. Saltenberger engagiert sich in seiner Heimatstadt Usingen auch als Kommunalpolitiker und sitzt dort für die FWG im Stadtparlament.