BUND startet bundesweit Aktionen für den Gartenschläfer

Foto: BUND/Jiri Bohdal

Hessen (kw) – Für das Tier des Jahres 2023, den stark gefährdeten Gartenschläfer, starten der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), die Justus-Liebig-Universität Gießen und die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung in diesen Wochen eine bundesweite Schutzkampagne im Rahmen ihres Projekts „Spurensuche Gartenschläfer“. Susanne Steib, Projektkoordinatorin im BUND Hessen: „Nachdem wir die Ursachen für das Aussterben der Gartenschläfer drei Jahre lang intensiv erforscht haben, können wir jetzt endlich die passenden Schutzaktionen starten. Über 300 Büsche und Bäume werden wir allein in diesem Winter in Hessen pflanzen und mehr als 200 Nistkästen aufhängen.

Das ist der Startpunkt für eine Vielzahl von Aktionen von Wiesbaden über Kelkheim bis nach Frankfurt, die noch bis Ende 2024 gehen werden.“

In Hessen liegt der Verbreitungsschwerpunkt des Gartenschläfers im Raum Rhein-Main, wo er vom Rheingau über Wiesbaden, den Main-Taunus-Kreis, Frankfurt und bis nach Maintal vorkommt. Südlich des Mains sind weite Teile des Kreises Groß-Gerau durch den Gartenschläfer besiedelt. Im Siedlungsraum hat er hier als Kulturfolger einen neuen Lebensraum erobert, in dem er noch ausreichend Rückzugsräume und Nahrung findet.

Der Gartenschläfer hat in den letzten 30 Jahren etwa die Hälfte seines Verbreitungsgebiets eingebüßt und steht hierzulande auf der Roten Liste. Warum seine Bestände derart drastisch zurückgehen, war bis zum Beginn des Projekts „Spurensuche Gartenschläfer“ noch völlig unklar. Das Projektteam untersuchte deshalb seit 2018 zunächst alle denkbaren Ursachen: von der Nahrung, möglichen Krankheiten und Fressfeinden, der Genetik bis zu Lebensräumen und Klimaveränderungen. Die Erkenntnisse helfen nun, passende Schutzaktivitäten zu erarbeiten und direkt umzusetzen. Das Ziel: das Verschwinden der Art in Deutschland zu verhindern. Die „Spurensuche Gartenschläfer“ wird durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums im Bundesprogramm Biologische Vielfalt gefördert.



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