Ehrenamtlich auf die Kanzel

Die Prädikanten und ihr Ausbildungsteam mit Propst Oliver Albrecht (2. v. l.). Aus dem Hochtaunus kommt Gabriele Golinksi-Wöhler (3. v. l.). Foto: J. Mosbach/Dekanat Hochtaunus

Hochtaunus (how). Anfang Dezember wurden drei Christen aus dem Hochtaunus gemeinsam mit acht weiteren Ehrenamtlichen aus den Dekanaten Kronberg und Wetterau im Rahmen eines Gottesdienstes in der Paulusgemeinde in Kelkheim offiziell durch Propst Oliver Al-brecht mit dem ehrenamtlichen Dienst als Prädikanten beauftragt. Für das Dekanat Hochtaunus dürfen künftig Gabriele Golinski-Wöhler, Daniela Drecelius und Gerhard Langpape vollständige Gottesdienste mit eigenen Predigten und Gebeten halten.

Probst Albrecht betonte im Rahmen seiner Predigt, dass es gerade in Zeiten, in denen der Schrecken in der Welt zunehme, wichtig sei, den Menschen beim Predigen Hoffnung zu vermitteln „Wir müssen den Menschen sagen, dass es eine Zeit nach dem Schrecken gibt! Dass es in jedem Fall ein gutes Ende nehmen wird“, so Albrecht. „Vom Ende der Zeiten kommt kein ‚Terminator‘, sondern Jesus der Messias auf uns zu. Der Jesus, der von Feindesliebe spricht und sie lebt. Der Gewaltlose, der sein Leben für andere geopfert hat. Predigen heißt nichts anderes, als diese kommende Liebe vor Augen zu malen. Auch wenn sich unsere Augen auf den Schrecken konzentrieren wollen.“

Er gab den neuen Prädikanten zwei Zauberworte für gelingendes Predigen mit auf den Weg, die aus dem Griechischen übersetzt „aufbauen“ und „ermahnen und trösten“ bedeuten. „Predigen packt die Menschen bei ihren Stärken und nutzt nicht ihre Schwächen aus“, erklärte Albrecht. „Ermahnendes Trösten“ und tröstendes Ermahnen“ sei Seelsorge in Höchstform. Denn kein Mensch sei nur Opfer und niemand nur Täter. „So ermutigen und befähigen wir sie heute zu aufbauender, mahnender und tröstlicher Predigt“, so Albrecht.

Als neue Prädikanten im Dekanat Kronberg beauftragt wurden Dr. Reinhold Anders aus der Thomasgemeinde Marxheim, Christine Elcacho-Behnke aus der Kirchengemeinde Eschborn, Dr. Irene Hoffmann aus der Johannesgemeinde Hofheim, Jürgen D. Karl aus der Kirchengemeinde St. Johannes Fischbach, Barbara Lachmann aus der Kirchengemeinde Langenhain sowie Anette Schamp aus der Kirchengemeinde Liederbach.

Die zwei Prädikantinnen und der Prädikant aus dem Hochtaunus kommen aus drei verschiedenen Gemeinden, die sich geografisch gut verteilen: Daniela Crecelius stammt aus der Evangelischen Kirchengemeinde Emmershausen, Gabriele Golinksi-Wöhler gehört zur Evangelischen Kirchengemeinde Friedrichsdorf und ist auch bei den Evangelischen Frauen im Dekanat Hochtaunus engagiert. Gerhard Langpape ist in der Evangelischen Kirchengemeinde Wehrheim aktiv. Alle drei können ab jetzt in ihren Gemeinden und Nachbarschaftsräumen aktiv die Gestaltung von ganzen Gottesdiensten übernehmen.

Für dieses Ehrenamt der Wortverkündigung absolvierten sie zunächst eine einjährige Lektoren-Ausbildung. Die anschließende Ausbildung zum Prädikanten dauerte noch einmal knapp zwei Jahre. Als Lektoren durften sie bereits Gottesdienste mit den Gemeinden auf der Grundlage von bereitgestellten Gebeten und Predigten feiern. Im Unterschied dazu dürfen sie als Prädikanten nun selbst formulierte Gebete und Predigten dafür verwenden. Mit dieser erweiterten Ausbildung sind sie auch beauftragt, zu taufen und das Abendmahl mit den Gemeinden zu feiern. Die Ausbildungskurse beinhalten jeweils ein Gemeindepraktikum, in dem das Erlernte praktisch eingeübt und umgesetzt wird.



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