Motorradfahrer demonstrieren gegen Streckensperrungen

Hochtaunus (how). „Mit Entsetzen, Enttäuschung und Verärgerung“ haben die Motorradverbände im November die Verordnung des Hochtaunuskreises zur Kenntnis nehmen müssen, die die Grundlage für temporäre Streckensperrungen ausschließlich für Motorräder im Feldberggebiet darstellt. An den Wochenenden 9./10. April und 7./8. Mai hat es bereits „Lärmpausen“ gegeben.

Als Antwort darauf startet am Samstag, 14. Mai, ab 11.30 Uhr am Landratsamt in Bad Homburg eine bei den Behörden angemeldete Motorrad-Demonstration. Gegen 12 Uhr wird sich ein Motorradkorso in Bewegung setzen und zum Sandplacken fahren. Dort findet eine Kundgebung mit mehreren Rednern statt. Die Organisatoren haben namhafte Politiker eingeladen, über ihre Haltung zu Motorrad-Streckensperrungen mit den Motorradfahrern zu sprechen. Angefragt sind einer Mitteilung zufolge der Landrat, Vertreter aller Fraktionen des Kreistags, die Bürgermeisterinnen von Oberursel und Schmitten, die Bundestagsabgeordneten Markus Koop (CDU), Katja Adler (FDP) und Nicole Bauer (FDP) sowie der Landtagsabgeordnete Dr. Stefan Naas (FDP). Erste Zusagen lägen bereits vor.

Seit 2019 werde getestet bis das Ergebnis passt, kritisiert die Motorradfahrer-Interessenvertretung „Wir – Gemeinsam – Für die Freiheit“ mit Veranstaltungsleiter Johannes Loesch (Ride Free) und den Stellvertretern Rainald Mohr (BVDM) und Götz Rinn (FDP-Biker) aus Oberursel an der Spitze, die vom Verein „Rennleitung#110“ und von der Interessengemeinschaft Motorradfreunde Hochtaunus unterstützt wird. Angeblich sollten die Ergebnisse der „testweisen Sperrung“ von 2019 mit den Motorradverbänden besprochen werden. Diese Zusage sei allerdings bis heute nicht eingehalten worden. Der Bundesverband für Motorradfahrer (BVDM) habe bereits im März 2021 den Landrat, die Bürgermeister von Schmitten und Oberursel sowie alle Parteien des Kreistags angeschrieben, konstruktive, wirksame Maßnahmen zur Problemlösung vorgeschlagen und um ein Gespräch gebeten. Dieser Bitte sei die Politik nie nachgekommen, der Brief nie beantwortet worden. Deshalb interpretieren die Motorradfahrer die aktuelle Verordnung als „obrigkeitsstaatlichen“ Affront ohne jegliches Bemühen um Einbindung der Bürger in eine Problemlösung. Die Streckensperrung werde offensichtlich durch die Bürgermeisterin der Gemeinde Schmitten und durch den Ersten Stadtrat der Stadt Oberursel unterstützt.

„Wir Motorradfahrer haben sehr großes Verständnis für das Anliegen lärmgeplagter Anwohner durch illegales Verhalten einiger Motorradfahrer“, heißt es in einer Mitteilung. Deshalb wollten sie keine „temporäre Pause“ als Problemlösung, sondern eine dauerhafte und nachhaltige Reduktion der Lärmemissionen. „Kein Verständnis haben wir allerdings für die in ,Sippenhaft‘ genommenen gesetzeskonformer Motorradfahrer, nur weil sich eine Minderheit nicht an die Gesetze hält.“



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