Streuobstwiese wird gemeinsam gepflegt

Hans-Jürgen Fischer, Martin Haas und Bernhard Botschek (v.l.) pflegen nun gemeinschaftlich eine der Streuobstwiesen, was Bürgermeister Alexander Immisch (l.) freudig stimmt. Foto: Stadt Schwalbach

Schwalbach (sbw). Ein gutes Beispiel, das Schule machen kann: Eine der 59 500 Quadratmeter großen, städtischen Streuobstwiesen wird künftig gemeinschaftlich gepflegt.

Der Schwalbacher Hans-Jürgen Fischer und fünf weitere Mitstreiter pflegen künftig eine neu angelegte 13 000 Quadratmeter große Streuobstwiese mit rund 110 Apfelbäumen verschiedener Sorten. Darüber freut sich Bürgermeister Alexander Immisch: „Ich weiß, dass es nicht einfach ist, fachlich versierte Pächter für städtische Streuobstwiesen zu finden. Mit Hans-Jürgen Fischer haben wir nicht nur einen Fachmann, sondern gleich ein halbes Dutzend Menschen, die einen Teil ihrer Freizeit gemeinsam dem Erhalt einer Streuobstwiese widmen wollen. Ich wünsche allen Beteiligten zu allen Jahreszeiten viel Freude – und im Herbst eine schöne Ernte!“

Die Streuobstwiese liegt östlich der Sportplätze „Hinter der Röth“ und ist Teil der 59 500 Quadratmeter an Streuobstwiesen im Eigentum der Stadt. Hans-Jürgen Fischer, in der Funktion des Pächters für die Gruppe, hat auch beruflich mit Bäumen zu tun. Er ist Baumpfleger und Baumkontrolleur bei der Stadt Bad Homburg. Er begründet die Entscheidung der Gruppe: „Streuobstwiesen prägen unsere Landschaft. Mit unserem Engagement möchten wir diese alte Kulturlandschaft erhalten, auch für die Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren. Und schließlich freuen wir uns auch über eine gute Ernte, die dann zu Saft und Apfelwein verarbeitet werden kann.“

Baumschnitt im Frühjahr

Die Hauptarbeit fällt im Frühjahr an, wenn die Bäume geschnitten werden müssen. Für junge Bäume ist der Schnitt zuerst jedes Jahr und dann alle zwei Jahre fällig, bei älteren alle fünf Jahre. „An dieser Streuobstwiese ist erst einmal viel aufzuarbeiten, da in der Vergangenheit manches versäumt wurde“, meint Fischer. Wenn der Baumschnitt geschafft ist, ist erst einmal Pause. Denn das Mähen der Wiese ein bis zwei Mal im Jahr wurde an einen Landwirt aus Sulzbach vergeben. Der nächste Arbeitseinsatz steht im Herbst an mit der Apfelernte. Die Äpfel müssen geschüttelt oder aufgesammelt und zur Kelter gebracht werden. Aufgrund des Anbaus als Streuobstwiese können Apfelsaft und Apfelwein in Bio-Qualität vermarktet werden.

Auch der Umweltschutzbeauftragte der Stadt Burghard Haueisen ist froh, zum Ende seiner Tätigkeit die Pflege einer Streuobstwiese erfahrenen und verlässlichen Leuten zu übergeben. „Streuobstwiesen zeichnen sich auch durch eine hohe Biodiversität aus. So bieten sie Kleinsäugern wie Garten- und Siebenschläfern, Vögeln wie Amseln und Eulen, Insekten wie Hornissen und Wildbienen, Reptilien wie Zauneidechsen und Ringelnattern und sogar Amphibien wie Erdkröten einen Lebensraum.“ Seit Jahren sei er deshalb auf der Suche nach „guten Händen“, in die er Streuobstwiesen abgeben kann. Wer dem Beispiel folgen möchte, kann sich künftig an den stellvertretenden Leiter des Bau- und Planungsamtes wenden, Ulrich Martens, unter Telefon 06196-804168 oder per E-Mail an ulrich.martens[at]schwalbach[dot]de .



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