„Tu deinen Mund auf, für die Anderen“

Schwalbach (sn). Das diesjährige Motto der Woche der Brüderlichkeit könnte nicht aktueller sein. Nach den rechts-terroistischen Morden in Hanau, dem Vorfall in Volksmarsen ist die Gesellschaft in einem großen Maß gefordert, sich dem Terrorismus, der Fremdenfeindlichkeit, dem Antisemitismus, der Ausgrenzung von Minderheiten entgegenzutreten.

Seit Jahren warnt daher der Deutsche Koordinierungsrat (DKR) und seine lokalen Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit vor der Zunahme des Antisemitismus, den Angriffen auf Muslime und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit.

In seinem Vorwort des Themenheftes 2020 fordert der DKR „Den Mund aufmachen für die Anderen, gegen Missstände aufstehen, sich dem Unrecht widersetzen und für die Schwächeren einsetzen, das hat deutlich körpersprachliche Aspekte und erfordert – physische – Energie, denn Wi(e)dersetzen kann sich nur, wer vorher aufgestanden ist“.

Die Vergabe der Buber-Rosenzweig-Medaille wird daher jährlich an Einzelpersonen und Gruppen vergeben, die sich für den christlich-jüdischen Dialog und gesellschaftliches Engagement eingesetzt haben. Ausgezeichnet wurden u.a. 2016: Prof. Micha Brumlik, Berlin (der auch in Schwalbach und Hofheim referierte); 2017: Die Konferenz Landeskirchlicher Arbeitskreise Christ und Juden (LAK); 2018 Peter Maffay, Tutzing; 2019: Die Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus (KIgA) und das Netzwerk für Demokratie und Courage e.v. (NDC).

Am 8. März erhält die Bundeskanzlerin Angela Merkel in Dresden zur Eröffnung der Woche der Brüderlichkeit die Buber-Rosenzweig-Medaille.

Für den Main-Taunus-Kreis sind in Schwalbach folgende Veranstaltungen geplant:

Sonntag, 8. März, 10 Uhr

„Zum Gedenken an Dietrich Bonhoeffer“

Gottesdienst mit Pfarrerin Heimbrock-Stratmann, evangelische Limesgemeinde Schwalbach, Ostring 15.

Dietrich Bonhoeffer (1906 - 1945) hat schon die Judenverfolgung 1933 offen angeprangert und in Anlehnung an ein Bibelzitat gefordert „Tu deinen Mund auf für die Stummen“.

Seine Zivilcourage hat er mit dem Leben bezahlt: Am 9. April 1945 wurde er nach seiner Inhaftierung im KZ Flossenbürg hingerichtet.

Mittwoch, 11. März, 19.30 Uhr

„Das biblische Bilderverbot im Zeitalter des Handys“. Vortrag Prof. em Dr. Hans-Günter Heimbrock, evangelische Limesgemeinde Schwalbach, Ostring 15. Eintritt frei – Spenden erwünscht.Veranstalter: Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und die evangelische Limesgemeinde.

Sonntag, 15. März, 18 Uhr

Konzert: Musikalische Weltreise – Von Warschau nach Buenos Aires und zurück.

Teresa Kaban (Flügel) und Henryk Blazej (Flöte) aus Tarnów/Polen.

Evangelische Limesgemeinde Schwalbach, Ostring 15. Eintritt frei – Spenden erwünscht.Veranstalter: Gesellschaft für Christlich- Jüdische Zusammenarbeit, Ak Städtepartnerschaft Olkusz-Schwalbach, Kulturkreis GmbH Schwalbach und die evangelische Limesgemeinde



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