ORT:
Zum Artikel „Magistrat will das Torbogenhaus verkaufen“ in der Ausgabe vom 6. März:
Mit großer Überraschung mussten wir der lokalen Presse entnehmen, dass der Magistrat plant, nun doch das Torbogenhaus der „Mutter Krauss“ zu verkaufen. Seit 2021 ist es an den neuen Eigentümer dieser unmittelbar angrenzenden Gaststätte verpachtet, der es nach den seinerzeitigen Ankündigungen nutzen und entwickeln wollte.
Eine Patisserie im Erdgeschoss, kulturelle Angebote, auch für die städtische Kulturkreis GmbH, im Obergeschoss (Schwalbacher Zeitung vom 19. April 2021) – Was ist daraus geworden? Umso erstaunlicher ist es nun, dass der Verkauf nun an diese Gesellschaft gehen soll. Warum es unter dem Aspekt von Vorteil sein soll, wenn Betrieb von Kutscherstube und Mutter Krauss zukünftig in einer (dieser?) Hand sind, erschließt sich uns nicht. Auch wenn die geplante Verkaufssumme den angespannten Schwalbacher Haushalt in diesem Jahr um sagenhafte 0,5 Prozent entlasten würde, wäre dies ein schneller und aus unserer Sicht nicht zu Ende gedachter Verkauf des „Schwalbacher Tafelsilbers“. Die Möglichkeit der Einflussnahme der Stadtentwicklung im alten Ortskerns – welcher immer mehr verödet – wird dadurch noch geringer.
Sind denn Alternativen zu dem Verkauf an diesen Bieter überhaupt geprüft worden? Im konkreten Fall, wer und in welchem Auftrag wurde denn das Brandschutzkonzept erstellt? Wer hat die im Artikel genannten Kosten ermittelt? Gab es ein (öffentliches) Bewerbungsverfahren mit einem verpflichtenden Nutzungskonzept?
Viele Fragen sind noch offen, und es bleibt das schale Gefühl, dass hier vorschnell eine Entscheidung getroffen wird, die ganz sicher nicht zum Wohl der Stadt und deren Bürger gereicht.
Sabine Neumann und Britta Krieglstein, Schwalbach
Das Torbogenhaus in der Sauererlenstraße.Archivfoto: Schlosser
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