Baumscheiben mit Schotter machen Sinn

Steinbach (HB). Als Steffen Bonk vor zweieinhalb Jahren Bürgermeister-Wahlkampf machte, hat er Bürgernähe versprochen. Er werde seinen Schreibtisch am Bürgerhaus platzieren und dort Rede und Antwort stehen. Kein Zweifel, der Christdemokrat hat die Nähe der Wähler gesucht und auch gefunden. Ob in der Berliner Straße, am Taubenzehnten oder in der Obergasse, Bonk war nie alleine, sondern er wurde stets von einem Pulk begleitet, den man von Lokalterminen prominenter Politiker kennt. Zu diesen Terminen bringt der Bürgermeister positive Nachrichten mit und deshalb herrscht gute Laune. Vergangene Woche jedoch stand der Bürgermeister auf der Naturbühne und erwartete die Bürger. Doch die hatten – völlig überraschend – etwas anderes vor, bis auf ein Trio aus zwei Männen und einer Frau, die „on Tour“ dabei sein wollten. Am Abend zuvor hatte Bonk bei der Schwarzschild-Gedenkstunde im Bürgerhaus seinen Gefühlen freien Lauf gelassen. Er sei unheimlich gerne Bürgermeister dieser Stadt. Daran hat sich trotz der Flaute auf dem Avertinplatz auch nichts geändert. Aber: Was soll man den Bürgermeister auf einem derart durchgestylten Platz eigentlich fragen? Zum Beispiel: Wann wird das große Beet bepflanzt? Antwort: Bald. Wo wird die nächste Bank aufgestellt? Vor dem Pfarrheim. Und: Die geschotterten Baumscheiben vor dem Rathaus bleiben wie sie sind. Den Linden tut das nicht weh und die Stadtgärtnerin muss sich bei der Bodenpflege nicht mehr bis zum Bandscheibenvorfall abrackern, meint der Bürgermeister.



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