Blühende Vielfalt für Insekten, statt „Gärten des Grauens“

Steinbach (HB). Blüten- und Insektenvielfalt entsprechen dem Ideal eines Vorgartens. Doch die Wirklichkeit sieht gelegentlich anders aus. Jedenfalls haben die Stadtverordneten den sogenannten Schottergarten, der eine Steinwüste anstatt Grünpflanzen und Artenvielfalt vorsieht, als wachsendes Problem erkannt und ihm den Kampf angesagt. Am vergangenen Montag wurde der Magistrat einhellig zu Gegenmaßnahmen aufgefordert. Wenn es der Umwelt nutzt, ziehen die Parlamentarier an einem Strang.

Die Initiative ging von den Grünen aus, für die Jan Stricker, Sprecher des Ortsverbandes, ein „Aktionspaket“ einbrachte. In einer Kampagne sollen Steinbacher Gärten mit Artenvielfalt als Modell für besondere Umweltfreundlichkeit herausgestellt werden. Gemeint sind bestehende Anlagen, denn in Bebauungsplänen wird die Versiegelung mit Schotter oder Steinplatten schon seit einiger Zeit untersagt. Kommunen wie Neu-Anspach haben Flyer verteilt, um den Bürgern die Botschaft nahe zu bringen, dass Regenwasser im Boden versickern und nicht in den Gully laufen sollte, wie es bei versiegelten Flächen der Fall wäre. Doch soweit wollen die Stadtverordneten den Magistrat nicht in die Pflicht nehmen.

CDU-Stadtverbandsvorsitzender Heino von Winning zitierte jedoch Landschaftsverbände und sprach in diesem Zusammanhang von „Gärten des Grauens“. Wer befürchte, die Gartenarbeit gehe über seine Kräfte, dem seien „pflegeleichte“ Alternativen zu Schotter angeraten. SPD-Vorsitzender Moritz Kletzka empfahl „Bodendecker“ und erinnerte an den Koalitionsvertrag, in dem die Bedeutung von Versickerungsflächen hervorgehoben werde. Parkflächen ließen sich mit Rasensteinen umweltverträglicher anlegen, regten die Stadtverordneten an.

Bei der Aufklärung der Gartenbesitzer kann nach Meinung des Christdemokraten die Initiative „Steinbach blüht“ helfen, die öffentliche Flächen im Interesse der Vielfalt bepflanzt hat und auch für die Pflege, beispielsweise am Grünen Weg und vor der Grundschule, sorgt.

Von Winning regte auch Patenschaften für Vorgärten an und erwähnte in diesem Zusammenhang die Finanzierung von Blühstreifen durch Bürgerspenden. Wer Regenwasser versickern lasse, der zahle weniger Kanalgebühren, stellte der Stadtverordnete auch die finanziellen Vorteile aus der umweltfreundlichen Gartengestaltung heraus.



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