Georgskirche erhält in luftiger Höhe zwei neue Fenster

Schreiner Thomas Gerecht baut das neue Fenster im Turm der St. Georgskirche ein. Dazu musste er mit einem Hubwagen an seinen Arbeitsplatz gebracht werden. Foto: Voerste

Steinbach (csc). Ein großer Kranwagen an der St. Georgskirche zog Ende der vergangenen Woche viele verwunderte Blicke von Passanten auf sich. Normalerweise sieht man solche Fahrzeuge nur, wenn die Feuerwehr anrückt. Einen Brand gab es an der barocken Kirche zum Glück nicht, auch wenn dieser Einsatz nicht weniger spektakulär war.

Zwei der insgesamt acht Fenster am Kirchturm hatten den Mitgliedern des Bauausschusses der Kirche schon im vergangenen Jahr Anlass zur Sorge gegeben. Margit Gönsch, die Vorsitzende dieses Ausschusses ist, hatte damals eine herabgestürzte Lamelle von einem dieser Turmfenster auf dem Vorplatz der Kirche gefunden. „Wir wollten natürlich so schnell wie möglich unserer Sorgfaltspflicht nachkommen, mussten aber zunächst klären, wie wir die Erneuerung der beiden maroden Fenster auch technisch umsetzen können“, erläutert Rüdiger Voerste, der ebenfalls Mitglied im Bauausschuss ist. Dieses Vorhaben gestaltete sich schwierig, da es im Glockenturm sehr eng ist. Die Schreinermeister Paul und Thomas Gerecht aus Stierstadt konnten für die Anfertigung der beiden neuen Fenster gewonnen werden. „Um überhaupt das Aufmaß nehmen zu können, musste Thomas Gerecht auf engstem Raum im Turm arbeiten“, weiß Rüdiger Voerste zu erzählen. Sein Vater, Paul Gerecht, fertigte die Fenster mit Lamellen daraufhin aus sehr witterungsbeständigem Eichenholz an. Eines konnte von innen eingebaut werden, doch das andere ließ sich nicht auf die gleiche Weise installieren. „Glücklicherweise war es uns möglich, eine Dachdeckerfirma aus Eschborn zu gewinnen, deren Kranwagen die Distanz von 16 Metern vom Kirchplatz bis hoch hinauf überwinden konnte“, freut sich Rüdiger Voerste. Nachdem Kranführer Ernesto Sölter sein Gefährt in die Kirchgasse bugsiert hatte, steuerte er den Fahrkorb von unten aus dem Auto heraus. Dieser brachte Thomas Gerecht mitsamt des Fensters in luftige Höhe. Nach etwa zweieinhalb Stunden war die Montage abgeschlossen. Dicke Schrauben halten die neuen Fenster nun in Position, so dass sie hoffentlich für sehr lange Zeit ihre Aufgabe erfüllen können.

Der Bauausschuss ist indes bereits mit der nächsten Aufgabe beschäftigt. Er will prüfen, ob die elektische Anlage in der Kirche den heutigen Standards genügt oder ob sie erneuert werden muss.



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