Nach harter Faschingsabstinenz ist endlich wieder Stimmung

„So ein Mütter-Töchter-Gespann hatten wir noch nie auf der Bühne“, sagt Sitzungspräsident Harald Glocksin nach dem Auftritt der Tanzgruppe „Last Tamptation“. Foto: csc

Steinbach (stw). Der Saal rappelvoll, die Stimmung bombastisch – besser hätte die Fremdensitzug des SCC am Samstagabend im Bürgerhaus nicht beginnen können. „Das freut uns nach zwei Jahren harter Faschings-Abstinenz“, stellte Sitzungspräsident Harald Glocksin zufrieden fest. Passend dazu dröhnte zum Einzug der Narren „Jetzt gehts los. Wir sind nicht mehr aufzuhalten...“ von den „Höhnern“ durch den Saal und war gewissermaßen die Hymne des Abends. Es folgte die süßeste Eröffnung, die denkbar gewesen wäre mit dem Auftritt der ganz Kleinen, der „Mini-Fillys“, die mit ihrem Showtanz „Vaiana“ begeisterten. Zur Belohnung gab es nach dem Auftritt noch „kariesfördernde Mittel“, wie Glocksin es augenzwinkernd ausdrückte.

Der Abend bot alles, was ein Narr sich von einer Sitzung wünscht. Für die Prise Humor sorgten die Vortragenden, darunter der „Küster“ (Heinz Eichhorn), der recht unanständig aus dem Nähkästchen plauderte. Da ging es weder politisch, sozial, noch gendermäßig korrekt zu - so wie es eben nur in der Fastnacht erlaubt ist. „Wäre Jesus eine Frau gewesen, würde es heute nicht Vatikan, sondern Muttikan heißen“ war eine der harmlosesten Zoten. Für sein 50-Jähriges Bühnenjubiläum bekam der 81-Jährige anschließend den Kampagnenorden überreicht. Bürgermeister Steffen Bonk, der später am Abend gemeinsam mit dem Ersten Stadtrat Lars Knobloch noch von seinem Platz im Publikum auf einen im Elferrat wechseln würde, konnte gleich zwei Mal seinen Bürgermeisterorden vergeben. Er ging an Elke Wegner und Harald Glocksin. „Puppenbändiger „Markus Wissel stellte dem Publikum einen kleinen blauen Alien vor, der „vom schrecklichsten Ort in der ganzen Galaxis“ angereist war – aus Offenbach. Tja, und Hildtrud Hufnagel alias Petra Giesel ist eine Kategorie für sich. Die rüstige Rentnerin plauderte unverzagt über den städtischen Friedhof als Heiratsmarkt. Enttäuschungen wie mit dem feschen „Hübär aus Fronkreisch“, der sich als Hubert – man ahnt es schon – aus Offenbach entpuppte, steckt sie locker weg. Der Poetry-Slammer Clemens Weimann erklärte dem Publikum, warum er als Deutscher im Ausland grundsätzlich Englisch spricht. „Ich versuch mich da abzugrenzen . Deutsche im Ausland sind echt unangenehm“. Mag sein, aber der Vortrag war sehr angenehm für die Lachmuskeln.

Hoher Überraschungsbesuch war auch dabei. Das Prinzenpaar Marlen I. und Jan I. aus Bad Soden, Oberursels Prinzessin Fiona I. und das Bommersheimer Kinderprinzenpaar Annabelle I. und Julius I. brachten närrische Grüße aus den Nachbarstädten.

Ein großer Fokus lag außerdem auf den Showtänzen, und die Garden des SCC zeigten ihr Können. Die „Fillys“ entführten die Gäste in das Reich von „1001 Nacht“, die „Fidelitys“ zeigten eine beeindruckende Darbietung zum Thema „Tribute von Panem“ und das Showduo Chantal und Carina hatten das Motto „Barbie und Ken“ gewählt. Lea tanzte ein Solo, auch wenn sie ursprünglich als Duo hatte auftreten wollen und auch Julina war als Solistin auf der Bühne zu sehen. Sie alle wurden mit reichlich Applaus belohnt.

Besonders begeistert war das Publikum vom Auftritt der Gruppe „Last Tamptation“, bestehend aus vier Müttern mit ihren Töchtern – alles ehemalige Tänzerinnen. Heiß ersehnt war auch der Auftritt der „Dicken Dales“, dem Männerballett des SCC. Sie hatten sich den Klassiker „Zurück in die Zukunft“ vorgenommen – eine tolle Show. Zum fulminanten Ende brachte das Show & Musik Corps „Star Breaker“ noch mal Stimmung in den Saal.



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