Ina Selzer sorgt für Sicherheit „vor Ort“

Mit ihrem Dienstwagen, häufig aber auch unmotorisert, ist Ina Selzer in der Stadt unterwegs. Foto: HB

Von Hans-Jürgen Biedermann

Steinbach. Ihr Dienstwagen steht gelegentlich im Wendehammer an der Ahornstraße. Es ist eine der schönsten Ecken der Stadt. Vom benachbarten Wiesengrund fällt der Blick auf den Altkönig, zur Apfelweinbrücke sind es nur ein paar Schritte. Doch Ina Selzer ist nicht gekommen, um die Landschaft zu genießen, sie sucht Kontakt zu den Menschen dieser Stadt. Das ist ihr Job, denn die 41-Jährige aus dem Revier am Oberurseler Rathaus trägt den Titel einer „Schutzfrau vor Ort“. Deshalb fährt sie jede Woche durch das Stadtgebiet, hält am ersten und dritten Donnerstag im Monat Sprechstunde im Rathaus. „In Steinbach lässt es sich gut leben“, lautet nach drei Monaten ihr Fazit

Sie weiß, wovon sie spricht. Seit 15 Jahren hat die aus Nordrhein-Westfalen stammende Oberkommissarin ihren Schreibtisch auf der Dienststelle in Oberursel und war bereits im Streifendienst für Steinbach zuständig. Seitdem sie ihre Ausbildung vor 20 Jahren in Wiesbaden beendet hat, lernte sie die Facetten des Polizeiberufs kennen. Sie war im Ermittlungsdienst zur Kriminalitätsbekämpfung und auch in der Unfallfluchtgruppe eingesetzt, in der es auf Findigkeit und Ausdauer im besonderen Maße ankommt. Bei Bürgermeister Steffen Bonk hat sie sich längst vorgestellt und dabei zugleich den Vorgängerkollegen Bernd Munske verabschiedet. Nunmehr begleitet sie die Stadt auf ihrem Weg zur Kompass-Gemeinde, der im nächsten Jahr mit der Auszeichnung als Kommune mit einer vorbildlichen Sicherheitsarchitektur enden soll. Bis dahin, das ist klar geworden, muss der Präventionsrat deutlich mehr Außenwirkung entfalten.

Eigentlich beackert Selzer ein Feld, auf dem es ziemlich friedlich zugeht. Wohnungseinbrüche, die bei den Betroffenen Traumata auslösen, gibt es kaum, Straßenraub und Körperverletzung sind zu vernachlässigen. Doch ein Aufreger sind die Fahrraddiebstähle, deren Zahl im Jahresvergleich von vier auf 34 gestiegen ist. Tatort ist nicht selten der S-Bahnhof mit seiner veralteten Abstellanlage. Doch die wird in diesen Wochen auf Vordermann gebracht und mit Metallbügeln ausgestattet, an denen sich der Rahmen befestigen lässt. Ina Selzer empfiehlt den Radfahrern die Codierung ihres Drahtesels, von der potentielle Fahrraddieb abgeschreckt werden.

Sie wohnt im Vordertaunus. Sie ist verheiratet und hat zwei Töchter. Sie hat eine sympathische Ausstrahlung, Voraussetzung um Vertrauen zu gewinnen. Bislang hält sich die Teilname an den Sprechstunden in Grenzen. Wenn niemand kommt, dann wertet sie das als Zeichen für Zufriedenheit. Unterwegs in der Stadt spielt das Thema Sauberkeit eine Rolle, wird sie auf überquellende Container und Unrat in der Bahnunterführung angesprochen. Sachbeschädigungen sind immer ein Thema und geeignet, das Sicherheitsgefühl negativ zu beeinflussen. Ina Selzer kann sich sehr gut vorstellen, etliche Jahre als „Schutzfrau vor Ort“ unterwegs zu sein. Sie ist für Oberursel und Steinbach zuständig, und das erleichtert ihr die Aufgabe. Soll heißen, sie kann sich um die Belange der Bürger mit der erforderlichen Sorgfalt kümmern. Je präsenter sie im Stadtgebiet ist, desto häufiger wird sie angesprochen.



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