Steinbach (stw). Als am 16. August in den Abendstunden Gewitter und Starkregen auch Steinbach erfassten, kam es zu über 80 Einsätzen für die Freiwillige Feuerwehr und die zur Hilfe geeilten Feuerwehren der Nachbargemeinden. Der Freie Platz war überschwemmt und in der ganzen Stadt waren viele Keller vollgelaufen – besonders betroffen waren die Brummermannsiedlung und der Hessenring. Schlimmeres konnte jedoch verhindert werden, weil Steinbach in Teilen bereits sein im Sommer 2021 der Öffentlichkeit vorgestelltes Starkregenschutzkonzept umgesetzt hatte.
Aufgrund dieser Ereignisse besichtigte der SPD-Landtagskandidat Sebastian Imhof in der vergangenen Woche das geförderte und kürzlich fertiggestellte Regenrückhaltebecken in der Waldstraße, um sich beim stellvertretenden Vorsitzenden des Bau-, Verkehrs- und Umweltausschusses im Stadtparlament, Daniel Gramatte und Stadtrat Norbert Möller über den aktuellen Stand der Maßnahmen zu informieren. „Die Flut im Ahrtal im Sommer 2021 hat uns alle wachgerüttelt und uns aufgezeigt, dass wir im Bereich Starkregenschutz mehr tun müssen. Unser Bauamt hat hier hervorragende Arbeit geleistet, wie wir am 16. August alle sehen konnten. Die weiteren Maßnahmen werden wir zügig angehen“, so Stadtrat Möller im Gespräch.
Der Stadtverordnete Daniel Gramatte betonte, dass umfassender Umwelt- und Klimaschutz für die SPD, aber auch für die Koalition mit der FDP, einen wichtigen Beitrag zur Milderung von Starkregenereignissen beitragen könne. „Unsere Koalition hat in dieser Legislaturperiode beispielsweise schon einen Antrag im Stadtparlament beschlossen, wonach wir Wege nach Möglichkeit immer wasserdurchlässig errichten, um Versiegelung zu vermeiden oder zu reduzieren, damit Wasser möglichst schnell versickern kann. Auch Steingärten versuchen wir zurückzudrängen und setzen hier neben bestimmten Verboten auch stark auf die Intelligenz unserer Mitbürger die wissen, dass solche Gartenformen versiegeln und zur Flächenaufheizung beitragen“, erklärte Gramatte, der auch als freiwilliger Feuerwehrmann in Steinbach regelmäßig im Einsatz ist.
Sebastian Imhof zeigte sich beeindruckt von den Maßnahmen und lobte ebenfalls den Einsatz der ehrenamtlichen Politiker und der Stadtverwaltung. Zudem war er sich mit Möller und Gramatte einig, dass auch der Einsatz von Zisternen auf Privatgrundstücken vorangebracht werden sollte. „Zisternen und Rückhaltebecken sind eine wichtige Maßnahme zum Schutz vor Überflutungen. Von dem Starkregen und seinen Folgen waren nicht nur Steinbach, sondern auch weitere Kommunen im Hochtaunuskreis wie etwa Oberursel schlimm betroffen. Daher besteht hier Handlungsbedarf. Es ist gut, dass Steinbach bereits vorangegangen ist. Auch der Schutz der kostbaren Ressource Wasser rückt politisch immer stärker in den Fokus, wenn wir mal auf die Dürresommer der Vorjahre zurückblicken und dass wir in den Sommermonaten immer öfter rote Wasserverbrauchsampeln erleben müssen“, so Imhof.
Die drei Politiker besuchten auch den Bachlauf und dessen Verengungen. In diesem Rahmen kam auch die Frage auf, ob die noch ausstehenden Maßnahmen des Steinbacher Starkregenschutzkonzeptes ausreichend gewesen wären, um die Überflutungen am 16. August zu verhindern. Hier möchte die SPD-Fraktion im Stadtparlament eine Anfrage stellen, um herauszufinden, ob das Konzept ausreicht oder weitere Maßnahmen ins Auge gefasst werden müssen. Die Stadt plant weitere Regenrückhaltebecken an der neuen Kita „In der Eck“ sowie hinter dem Gewerbegebiet in Richtung der S-Bahn.
Imhof erklärte abschließend, dass er sich im Falle eines Einzugs in den Hessischen Landtag dafür stark machen möchte, dass das Land die Kommunen weiterhin bei diesen wichtigen Maßnahmen unter die Arme greift.