Sulzbach (mas) – Drei Tage lang feierten die Sulzbacher Kerweborschen. Und schon zum fünften Mal wurde die Sulzbacher Kerb im Innenhof und Schultheißensaal des Bürgerzentrums „Frankfurter Hof“ gefeiert. Dazu gehörten ein Umzug, das Aufstellen des Kerbebaums, eine Kinderdisco, der Kerbetanz, der Kerbe-Gottesdienst, der Gickelschlag und der Frühschoppen. Über das gesamte Wochenende wurde mal wieder ordentlich gefeiert und getrunken. Ausgerichtet wurde die Kerb von dem 151 Mitglieder zählenden „Verein zur kulturellen Brauchtumspflege des Sulzbacher Kirchweihfestes 2008“.
Gut 14 Meter hoch war die Kerbefichte „Eduard I.“ aus der Baumschule Meuer an der Mainzer Straße, die am Freitag per Langholzanhänger zum Rummelplatz transportiert und zusammen mit der Feuerwehr unter vielen Haurucks aufgestellt wurde. In der Krone hing in einem schiefen Tannenkranz die Symbolfigur „Hannes“ aus Stoff und Stroh. Damit war das angekündigte Programm für den ersten Tag abgehakt. Die Feier ging aber auf dem Kerbeplatz weiter, auf dem auch ein Süßwarenstand, eine Wurfbude, ein Kinderkarussell und ein Stand des Vereins „Angelsport-Gemeinschaft Sulzbach-Taunus 2020“ öffneten.
Am zweiten Tag wurde selbstverständlich auf dem Kerbeplatz weitergefeiert. Zusätzlich standen auf der Tagesordnung die Kinder-Kerbe-Disco und der Kerbetanz. Dabei spielte die Sulzbacher Band „Maine Bäänd“ und begeisterte die anwesenden Gäste. Anschließend erfolgte die Vereidigung der Kerweborsche.
Nach zwei Tagen Durchfeiern begann der Sonntag ganz klein und ruhig mit dem ökumenischen Kerbegottesdienst. Knapp 30 Gäste kamen zur frühen Stunde in die katholische Kirche „Rosenkranzkönigin“ und begrüßten eine Handvoll Kerweborschen, die es geschafft hatten, nach einem langen Samstag aus dem Bett zu kommen. Zu der unter dem Namen „Kirmesburschenlied“ bekannten Melodie zogen die Mitglieder des Kerbevereins singend in die Kirche und ließen anschließend Christina Springer, Ge meindeassistentin der Katholischen Pfarrei Heilig Geist am Taunus, und Monika Dicker, Prädikantin der Evangelischen Kirchengemeinde Sulzbach, den Gottesdienst halten. Dabei betonten beide, dass Gott überall sei und es immer dort Streit gebe, wo Menschen miteinander leben. Besonders die aktuelle Zeit sei von Kriegen und Konflikten geprägt, was auch nicht an Sulzbach vorbeigehe. Doch die Gemeinde verwandelte sich an diesem Wochenende zu einem Ort, der den Frieden feiert, den Gott vorgesehen hat. Die frohe Botschaft würde während der Kerb verbreitet werden. Die Fürbitten übernahmen die gut gelaunten Kerweborschen. Und nach dem Segen Gottes zogen sie mit Gesang und schwingenden Fahnen von der Kirche zum Kerbeplatz im „Frankfurter Hof“.
Im Bürgerzentrum ging es erst mühsam mit dem Frühschoppen weiter. Dass vielleicht etwas zu viel am vorherigen Tag gefeiert worden war, zeigte sich daran, dass erst fast keine Gäste anwesend waren. Doch dies blieb nicht lange so, denn nach und nach trudelten weitere Kerweborschen und Gäste in den Schultheißensaal, ließen sich Bier oder Apfelwein eingießen und ein Schnitzel oder Gulasch auf den Teller legen. Im Innenhof öffneten parallel erneut der Süßwarenstand, die Wurfbude und das Kinderkarussell. Auf der Bühne begleiteten die „Wölfersheimer Musikanten“ den Morgen und brachten selbst am dritten Tag wieder Feierlaune auf dem Kerbeplatz zum Vorschein. Darin waren sie auch geübt, denn sie spielten bereits etwa 30 Mal auf der Sulzbacher Kerb, so der Sänger Roland Renz. Und vor ihnen hätte noch nie jemand auf der Sulzbacher Kerb gespielt.
Unter Anleitung von Kerbechef Sebastian Fay wurde der traditionelle Gickelschlag vollzogen. Mit einem Softdreschflegel sollte ein Tontopf zerschlagen werden. Das schaffte Holger Ewald im dritten Versuch. Den Kerbebaum gewann Stephan Seifert, den Kerbe-Hammel Manfred Moser.
Wer beim nächsten Mal nicht nur als Gast, sondern auch als Mitglied des Kerbevereins teilnehmen möchte, kann dem Verein beitreten. Neue Kerweborsche sind willkommen, auch zum Reinschnuppern. Interessenten können sich per E-Mail an Sulzbacher-Kb[at]outlook[dot]de bei dem Kerbeverein melden.

