Bad Homburg (eh). Seine Werke sind in Bad Homburg, aber auch in etlichen Nachbarkommunen bereits be- und anerkannt. Jetzt verpasst der Graffitikünstler Jan-Malte Strijek dem Toiletten-Container auf den Buschwiesen ein neues Äußeres. „Thematisch lehnt sich die Gestaltung an die Umgebung an. Der Container soll sich in die Landschaft einfügen und zugleich Geschmack auf weitere Ausflugsziele in Bad Homburg machen“, erklärt der Frankfurter Künstler.
So sollen auf dem Container unter anderem das Gotische Haus und der Herzbergturm dargestellt werden. Aus dem gesprayten Dickicht schauen Rehe heraus und weisen damit auf den nahegelegenen Hirschgarten hin. „Ich freue mich sehr, dass wir der Toilettenanlage an den Buschwiesen nicht nur einen neuen, sondern auch einen coolen Look verpassen“, sagte Oberbürgermeister Alexander Hetjes, der von der künstlerischen Gestaltung des Profanbaus begeistert ist. Noch ein paar Tage wird Strijek noch am Toilettencontainer zugange sein. Initiiert wurde das Projekt durch den Produktbereich Straßenbau. Die Projektleitung hat die Rathaus-Mitarbeiterin Jasmin Beyer. Die Kosten für das Kunstwerk belaufen sich auf rund 4300 Euro. Arbeiten von Strijek finden sich in Bad Homburg unter anderem bereits an der Unterführung „Am alten Wehr“ an der U-Bahn-Station in Gonzenheim – eine Zusammenarbeit mit der Stadt Bad Homburg. Eines seiner markantesten Werke ist die Trafostation in der Castillostraße am Jubiläumspark. Hier hat Strijek das einst triste Gebäude im Auftrag des Energieversorgers Syna GmbH in einen antiken Tempel samt Balustrade und einem Brunnen samt gläserner Kuppel im Inneren verwandelt. Es ist eine perfekte optische Illusion: Egal von welcher Seite man das Gebäude betrachtet, man glaubt, man könne direkt in den Tempel hineingehen oder hindurchschauen. Eine weitere Arbeit findet sich in der Dorotheenstraße.
Strijek ist bildender Künstler aus Frankfurt. Sein Hauptbetätigungsfeld ist die Gestaltung großformatiger Fassaden und anderer Objekte im öffentlichen Raum. Hierfür verwendet er eine Mischung aus Fassaden- und Sprühfarben. Am Container auf den Buschwiesen arbeitet der Künstler mit einer Graffiti-Schutzlackierung, was eine mögliche Reinigung durch den Betriebshof erleichtert. Allerdings sind sich alle Akteure einig: Graffiti-Künstler verhunzen sich nicht gegenseitig ihre Arbeiten. „Deshalb bin ich zuversichtlich, dass andere Sprayer das Werk respektieren werden“, sagt Jasmin Beyer.