Bad Soden (rb) – Am letzten Donnerstag fand in der Seniorenresidenz Augustinum Bad Soden von 10 bis 16 Uhr wieder der alljährliche Nikolausmarkt statt. Die Veranstaltung, die aus dem früheren Adventsbasar des Seniorenheims heraus entstanden ist, existiert in ihrer jetzigen Form bereits seit 14 Jahren und ist zu einer beliebten Tradition für Bewohner und Besucher geworden. Unter den zahlreichen Ständen gab es auch einige, die von Bewohnern des Augustinums selber betrieben wurden. Für sie bot der Markt eine Gelegenheit, ihre vielfältigen, kreativen Hobbys vorzustellen und Gelder für gute Zwecke zu sammeln. Ob Dekorationsartikel, Bilder, Kleidung oder weihnachtliches Gebäck – für alle Geschmäcker war etwas dabei.
Erlöse für einen guten Zweck
Direkt am Eingang des Raumes lag der Stand zweier Bewohnerinnen des Augustinums. Die 100-jährige Ruth Neumann verkaufte selbst gestrickte Strümpfe und Lesezeichen und wurde von ihrer 90-jährigen Freundin Rosemarie Blechschmidt unterstützt, die liebevoll präparierte Grußkarten mit Weihnachtsmotiven und getrockneten Blüten verkaufte. Der Erlös der Karten ging an die Christliche Hausgemeinschaft Düsseldorf e.V., die seit vielen Jahren Unterstützung für Menschen aus der örtlichen Drogenszene anbietet. Gegenüber gab es verschiedene Lebensmittel aus dem Hofheimer Weltladen sowie selbst gemachte Marmelade und den beliebten Neuenhainer Honig zu kaufen.
Die Erlöse wurden an das Projekt Konomusu gespendet, das sich für die Berufsausbildung junger Mädchen in Sierra Leone einsetzt. Ein weiterer Stand bot handgefertigte Schmuckstücke aus Kenia und Holzfiguren aus Nigeria sowie Teller und Schüsseln aus recyceltem Papier aus Uganda an, deren Erlöse im Rahmen des Projekts „Pearls of Africa“ direkt an die 60 beteiligten Familien flossen.
Holzfiguren, Felle und Pralinen
Darüber hinaus gab es noch einige weitere Stände, die für ein vielfältiges Angebot sorgten. Während Matthias Schmidt aus Schmitten ein hölzernes Krippenspiel und andere seiner handgeschnitzten Figuren anbot, gab es auch einen Tisch, an dem selbst hergestellte, beleuchtete Kugeln mit verschiedenen Motiven verkauft wurden.
Neben Lebkuchengebäck, Schmuck und anderen Dekorationsartikeln gab es sogar einen Stand des Fellwerks Wollke 7, an dem neben gemütlichen Schaf- und Kuhfellen auch Handschuhe, Schuhe und Einlegesohlen aus medizinisch gegerbtem Leder verkauft wurden. Auch Petra Fritsche, die als freischaffende Künstlerin dem ein oder anderen bekannt sein dürfte, war mit einem Stand vor Ort. Neben Ingeborg Fritsches Buch „Luzius, ein Rentner, wie er im Buche steht“ bot sie auch einige andere Werke ihrer Mutter und ihre eigenen Gemälde verschiedenster Stilrichtungen zum Verkauf an. Das Talent zum Malen habe sie von ihrem Vater geerbt, so Fritsche. Besonders stolz sei sie auf ihre Pralinen-Kreationen, die sogar schon Auftritte beim Weltwirtschaftsgipfel in Davos hatten. Auf den Pralinenschachteln waren von ihr gemalte Aquarelle in Miniaturform abgebildet. Mit Heller Pralinen aus Oberursel und Motiven aus Bad Homburg, Oberursel, Königstein, Friedrichsdorf und Kronberg sowie einem beigelegten Gedicht ihrer Mutter über die jeweilige Stadt fungierten ihre Pralinen als „Kunstbotschafterinnen der schönen Taunusstädte“, so Fritsche. „Meine Mutter als Dichterin und ich als Malerin ergänzen uns in unserem künstlerischen Schaffen.“
Das bunte Angebot lockte zahlreiche Bewohner des Augustinums, ihre Angehörigen und andere interessierte Besucher, die noch auf der Suche nach Weihnachtsgeschenken waren.
So verbrachten die Anwesenden den Nachmittag in guter Stimmung und weihnachtlicher Atmosphäre.

