Glashütten (kw) – Mit Unverständnis hat die Fraktion der SPD in der Gemeindevertretung Glashütten den Bericht in der Königsteiner Woche vom 28. Mai zur Klimakampagne der Jungen Union Königstein, Glashütten, Schmitten – „Daten und Fakten zum Thema Abfall und Entsorgung im Hochtaunuskreis“ zur Kenntnis genommen. „Die JU KGS beklagt ein fehlendes Gesamtkonzept der Müllentsorgung in Glashütten, insbesondere sei die in Glashütten angebotene kostenfreie Windelentsorgung ‚ein Negativbeispiel‘. Diese Behauptungen können nicht unwidersprochen bleiben“, erklärt die Fraktionsvorsitzende Angelika Röhrer.
Sie skizziert das 2018 in Glashütten eingeführte IDENT-System bei der Abfallentsorgung, das heißt, jeder könne Einfluss nehmen auf die Höhe seiner Gebühren. „Wer viel Müll produziert, zahlt deutlich mehr als jemand, der sorgfältig trennt und wenig Müllaufkommen hat; und dieses System funktioniert! Die Menge des Restmülls sank nach Einführung des IDENT-Systems um über 200 Megagramm/Tonnen und die des Biomülls um über 100 Megagramm!“
Genau dieser Effekt sei beabsichtigt gewesen und zeige, dass das neue System sehr gut angenommen werde. An dieser Stelle müsse den Bürgerinnen und Bürgern ein großes Lob ausgesprochen werden. Nur aufgrund ihrer Mithilfe sei die Reduzierung des Müllaufkommens gelungen. Selbst die von der JU veröffentlichte Statistik zeige, dass Glashütten von den drei miteinander verglichenen Gemeinden (Königstein, Glashütten, Schmitten) das geringste Abfallaufkommen überhaupt habe. Glashütten liege auch deutlich unter dem Durchschnitt des Hochtaunuskreises.
Zum Gesamtkonzept der Gemeinde gehöre auch die kostenlose Grünschnittabfuhr im Bringsystem, die Sperrmüllabfuhr sowie die Bauschutt- und Elektromüllannahme im Bauhof Glashütten. Leider habe die Gemeinde keinen Einfluss auf die Deponiegebühren, die um rund 20 Prozent gestiegen seien, bei gleichzeitig starkem Rückgang der Erlöse für das Altpapier.
„Die von der JU als ‚Negativbeispiel‘ geschmähte Windelentsorgung ist ein Erfolgsmodell! Es ist rätselhaft, warum ausgerechnet die Junge Union, also zukünftige/junge Mütter und Väter, sich gegen die kostenfreie Entsorgung der Windeln wendet. Und nicht nur junge Eltern nutzen die Container. Auch Seniorinnen und Senioren mit Inkontinenz schätzen diese freiwillige Sozialleistung Glashüttens“, erklärt die Erste Beigeordnete Linda Godry.
Sie räumt jedoch ein, dass es ein Problem im Ortsteil Glashütten gebe – verursacht durch unerlaubte und unsachgemäße Befüllung der Container.
Dies sei vermutlich dem Standort an den Einkaufsmärkten geschuldet, der unrechtmäßiges Nutzen eher ermögliche als in Schloßborn und Oberems, wo diese Probleme nicht aufträten. Keinesfalls jedoch sei ein fehlendes Gesamtkonzept die Problematik, wie von der JU behauptet. Die Schwierigkeit des Standorts wäre allerdings längst erkannt und es werde entsprechend gehandelt durch verstärkte Kontrollen und nötigenfalls Verhängung von Bußgeldern. Zur grundsätzlichen Behebung des Problems werde ein Unterflurcontainer angeschafft, dessen Schloss mithilfe eines Chips geöffnet werden könne. Eltern und Angehörige pflegebedürftiger Menschen aus Glashütten könnten diesen Chip dann gebührenfrei erhalten.
„Insgesamt ist festzuhalten, dass das Glashüttener Konzept alle Anforderungen an eine moderne, nachhaltige und serviceorientierte Abfallentsorgung erfüllt. CDU, Junge Union und ihr Bürgermeisterkandidat versuchen daher hier, mit unbelegten Tatsachenbehauptungen Wahlkampf zu machen, indem sie etwas fordern, was es längst gibt“, so Röhrer und Godry abschließend. Nach beider Überzeugung hat Glashütten ein funktionierendes Gesamtkonzept zur Abfallentsorgung. (pu)