Bürgerinitiative Oberems e.V. ist „auf Kurs“

Oberems
(kw) – Wenn die Verantwortlichen von B.I.O. e.V. (Bürgerinitiative Oberems) die vergangenen Wochen Revue passieren lassen, so stellen sie erfreut fest, dass sie mit ihrem Engagement in kurzer Zeit bereits viel erreicht haben. Aus einer Notsituation heraus gegründet, spiegele nun die stetig ansteigende Mitgliederzahl des Vereines (bereits über 170 Mitglieder, Stand 15.7.2022) den Wert ihrer Arbeit wider und bestärke die Beteiligten darin, sich weiterhin konsequent für die gesamtgemeindliche Entwicklung von Glashütten, Schloßborn und Oberems einzusetzen.

Verschiedene Veröffentlichungen in der Presse zeigten deutlich, dass B.I.O. e.V. bereits auf mehreren Ebenen eine Sensibilisierung gelungen sei, und dies sogar ortsteilübergreifend. Gefreut haben sich die Verantwortlichen von B.I.O. e.V. auch darüber, dass die SPD Glashütten das Thema Gewerbegebiet Oberems zeitnah aufgegriffen und zu einer Veranstaltung ins Alte Rathaus Oberems eingeladen hatte, um im direkten Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern ein realistisches Stimmungsbild zu erhalten.

B.I.O. e.V. hatte bereits Anfang Juli ein Gespräch u.a. mit dem Bürgermeister geführt und zeigte darüber hinaus Präsenz bei der öffentlichen Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Bau und Infrastruktur der Gemeinde Glashütten (kurz: AUBI) am 6. Juli sowie am 8. Juli bei dem Bürgergespräch der SPD Glashütten.

B.I.O. e.V. habe den Beschluss des Gemeindevorstandes Glashütten begrüßt, in dessen Folge Herr Ciesielski den Verbandsdirektor des Regionalverbandes Frankfurt-RheinMain, Herrn Horn, gebeten hat, die Planfläche G9 (Gewerbegebiet Oberems) aus dem Regionalen Flächennutzungsplan (RegFNP) 2030 zu streichen.

Dies stelle in den Augen der Verantwortlichen zwar einen Schritt in die richtige Richtung dar, jedoch sei dadurch die Gefahr, dass der Regionalverband Frankfurt-Rhein-Main die Planfläche G9 im Herbst 2024 beschließt, nicht abgewendet. Denn trotz Forderung der Gemeinde Glashütten, die Gewerbefläche G9 in Oberems aus dem RegFNP 2030 zu streichen, laufen im Regierungspräsidium Hessen und beim Regionalverband Frankfurt-RheinMain die Planungen zum RegFNP erst einmal weiter. Daher fordert B.I.O. e.V. als weiteres Zeichen, dass die Gemeindevertreter von Glashütten offiziell beschließen, die Bebauung des Gebietes G9 gänzlich und dauerhaft auszuschließen, und zwar unabhängig von der endgültigen Entscheidung des Regionalverbandes Frankfurt-Rhein-Main.

Im Gespräch mit dem Bürgermeister, an welchem auch der Vorsitzende des AUBI-Ausschusses teilnahm, sei darüber hinaus auch die Weiterentwicklung der Gemeinde thematisiert worden. Hierzu habe B.I.O. e.V. explizit angeboten, eine Befragung der Bürgerinnen und Bürger Glashüttens aktiv zu unterstützen.

Die Mitstreiter des Vereins sehen die Notwendigkeit einer breiten Beteiligung der Bürgerschaft von Glashütten bei diesem wichtigen Thema. Die Beauftragung eines externen Planungsbüros wie z.B. der Albert Speer + Partner GmbH, die von der CDU Glashütten in diesem Zusammenhang bei einer Gemeindevertretersitzung genannt wurde, sehen sie skeptisch.

Generell erachte B.I.O. e.V. die Wahrnehmung und Wahrung der Belange der einzelnen Ortsteile Oberems, Glashütten und Schloßborn in der Gemeinde als sehr wichtig. Aus eben diesem Grund befürwortet der Verein die Einführung von Ortsbeiräten in allen Ortsteilen Glashüttens und unterstützt den entsprechenden Antrag der WGS.

Der Verein möchte sich dafür einsetzen, dass sich die Gemeinde Glashütten an ihrem eigenen Leitbild orientiert, welches im Rahmen des globalen Aktionsprogramms „Agenda 21“ erarbeitet wurde, deren Ziel es war, soziale, ökologische und ökonomische Handlungsempfehlungen für die Zukunft, besonders für das 21. Jahrhundert zu geben.

So wurden im Leitbild der Gemeinde Glashütten u.a. folgende Empfehlungen gegeben:„Wachstum und Bebauung geschehen entsprechend unserer dörflichen Struktur und sind naturverträglich. Erholungsflächen werden bewahrt und verbessert. Bodenversiegelungen werden gering gehalten. Glashütten wird mit Trinkwasser aus eigenen Quellen versorgt – dies soll jetzt und in Zukunft so bleiben. Glashütten bewahrt seine unverwechselbare und besonders schützenswerte natürliche Umgebung inmitten des Naturparks Hochtaunus.“

Die Verantwortlichen von B.I.O. e.V. fordern die aktuelle Kommunalpolitik auf, die wahren Schätze der Gemeinde Glashütten zu schützen und die autarke Wasserversorgung der Gemeinde weiterhin zu gewährleisten.

Teil der Planfläche für das Gewerbegebiet in Oberems
Foto: Privat



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