Exotischer Zuzug: Bienenfresser

Der aus dem Mittelmeerraum stammende Bienenfresser hat zum ersten Mal im Main-Taunus-Kreis gebrütet, und zwar in den Weilbacher Kiesgruben, wie aus einer Pressemitteilung des Landratsamtes hervorgeht. Inzwischen seien die Gäste aus dem Süden nach erfolgreicher Brut vor dem kühlen Wetter wieder südwärts geflüchtet. „

Den Informationen aus den Weilbacher Kiesgruben zufolge hatten zwei Vögel in einer Steilwand gebrütet; vermutlich sechs Junge waren dann ausgeflogen. Die Elterntiere waren von dem Vogelbeobachter Horst Vogt entdeckt und dann immer wieder beobachtet worden. Gemeinsam mit dem Kiesgrubenbetreiber Gaul, mit der Gesellschaft zur Rekultivierung der Kiesgrubenlandschaft Weilbach (GRKW) und mit der Unteren Naturschutzbehörde war dann vereinbart worden, die Abbrucharbeiten an der Steilwand bis zum Herbst einzustellen. Zudem brüten dort rund 20 Paare der Uferschwalbe.

Bienenfresser breiten sich derzeit auch in Deutschland aus, in Hessen haben sie nach Angaben der Unteren Naturschutzbehörde in den vergangenen Jahren aber noch nicht gebrütet, erst im laufenden Jahr seien zwei Brutstätten im Schwalm-Eder-Kreis gesichtet worden. Die nächste bekannte Brut gebe es in einer Kiesgrube in Ingelheim (Rheinland-Pfalz). Die Vögel graben Brutröhren in Steilufer von Gewässern, alternativ auch in senkrechte Wände von Kies- und Sandgruben. Sie jagen im Flug größere Insekten, wie eben Bienen, aber auch Libellen, Schmetterlinge und Käfer.

„Die Weilbacher Kiesgruben sind immer wieder für eine positive Überraschung gut, da hier seit der Gründung der GRKW 1980 der Naturschutz höchste Priorität hat“, stellte Landrat Michael Cyriax fest. Hier habe 2009 das erste Mal im MTK der Uhu gebrütet. Mittlerweile brüteten mindestens fünf Paare dieser größten Eulenart im Kreisgebiet.

Nach Abflug der Bienenfresser soll die Brutwand größtenteils abgebrochen werden. Dabei werde aber immer darauf geachtet, dass geeignete Brutwände für die Bienenfresser und die Uferschwalben stehen bleiben. „Vielleicht kommen die Vögel im kommenden Sommer wieder, zusammen mit ihren Jungtieren aus diesem Jahr“, so Cyriax. Warm genug scheint es ja durch den Klimawandel zu werden.

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Bei Wikepedia ist zu lesen, dass die etwa 28 Zentimeter großen Vögel warmes Klima bevorzugen. Seine Beute fängt er im Flug, auch Hummeln, Wespen oder Hornissen.

Foto: Main-Taunus-Kreis



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